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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 49.1902 (Nr. 588-600)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16551#0122
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M eg g en d o r fer - B l ä 1 t er, BIünchen

U8

(Lut er^ogen.

Der ersinderische -Liebhaber

Die kleine Llse: „INania, darf ich meine Puppe init Bruder Gustavs ksusaren
in einer Slube allein lassen?"

Ärster tbedanke.

Er: „Denke Dir, Anialic, ich habe tausend INark in der Lotterie gewonnen!"
Siei „Gh ganz herrlich! Zwanzig neue lfüte!"

Gedankensplitter.

Die sogenannten ,U n w i d e rst eh-
licheiü sind sehr häufig in der Gefahr,
unausstehlich zu werden. Hs. W.

-t- -l-

-t-

Die Phz'siognoniie ist die Ltikette ain
Menschen — aber sie zeigt nicht iminer
die Wahrheit an. Hs. D-

-t- -i-

-!-

Nachgiebigkeit cntsxringt oft nur
derFaulheit. _

Trübsalbläser haben die ver-
st i ni ni testen Instruniente.

Baue aus keinen Menschen, bevor
Du — sein Fundament kennst.

Nichts wirkt auf der Melt so u n-
mittelbar als bare Mittel.

Der weg der Liebe sührt an Luft-
schlössern vorbei, dor der Ehe an —
Marterln. _

Bei eincm geniachten lllann darf
nian nicht iininer fragen, wie er's ge-
inacht hat. _

Auch unter den Menschen fallt Lrüh-
reise oft früheni Reif zuni Gpfer.

wenn inehr M enschen lfunior hätten,
wäre weniger ksumor nötig im Leben.

Manche Leute treten ini Alter mit
einer Prätension auf, als hätten sie ge-
leistet, was ihre Iugend träuinte.

Es ist schon gut, wenn nian jeden
nach seincr selig werden läßt;

inancher hat aber auch gar keine Facon!

8ttk,llI8.

U?er seinen Uops wettet, gedenkt nicht
zu zahlen. -nn.-

q° . »

*

Es gibt Leute, dio überall mitthun,
aber nirgends mitarbeiten wollen.

'Schmidt-Priuzl.

Die Vaßgeige ist die Schwiegor-
mutter der Instrumente — sie brummt
überall dazu. iioriuu.

-j- rj:

-i-

wer in der Iugend viele Stürme
mitgemacht hat, ist auch oft^im Alter
noch — windig. °J. P. "

* *

Lin paar tolle Sprünge imponieren
der N?elt immer mehr als ein beharrlich
zurückgelegter, weiter Weg. O. I. ,

-i-

i. -i-

Ie düinmer ein Mann, desto schneller ist
er verheiratet.

Mancher ist nur dadurch nichts ge-
worden, weil er sich zu früh für etwas
hielt.

U?er immerfort gezwungen ist, Uomödie
zu spielen, für den ist das Leben ein
Trauerspiel.

Die Frau lebt mehr innerlich als der
Mann und gibt mehr auf das 2lcußer-
liche als der Mann.

U)er sich stets nnr als Berufsmensch
fühlt, hat schlicßlich seinen Menschen-
beruf verfehlt.

Lin Mann, der mit seincr Frau zu-
frieden ist, ist ein lvunder; eine Frau,
die mit ihrem Manne zufrieden ist, gibt
es überhaupt nicht. I. Sp.

Aeinc Nuskunst.

2l. (om fremd, nach einem Bankier fragend, welcher seit kurzem durchgebrannt): „Ulelches ist

der nächste lveg ZUNI Bankier Goldstern?"

B.: „Uebcr lfamburg — und dann müsscn Sie eben wieder fragen." —

Ktandpunkt.

Lrste Lebedame: „Unsere Freundin lvanda denkt gar nicht daran, sich von ihrem
Gatten scheiden zu lassen."

Zwcitc Lcbedame: „Ia, die ist thatsächlich unverbesserlich verheiratet."


„Aha! Da gibt mir meine Anna schon
wieder ein Zeichen, daß ich nicht so laut
sprechen soll! — lvahrscheinlich ist ihr
vater im Zimmer, und da unten die alte
Iungfrau spitzt auch immer die Ghren! —

— Na, der Sache werd' ich abhelfen! —
lfier die Blechröhre wird mir ganz gut —
 
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