Aeitschrift für Humor und Aunst
U9
Der erfinderische Liebhaber.
— als Sprachrohr dienenü — —
— Mbacht, da unten! — tvasserfallll"
Der Kürassier im superlativ.
Freund: „Eine runde Utillion hast T>u
Deinem Schwiegersohn, demAürassicr-
leutnant gegeben?"
Bankier: „Ia, der gehört jetzt zur
schwersten Aavallerio."
Noch!
k^^enn noch eino Lerche schwebt
In den Lüften blau,
tvenn noch eine Rose blüht
Auf der kahlen Au,
tvenn ein gold'ner Sonnenstrahl
Noch die Fluren streift,
Wenn der Star sein letztes Lied
In den Zweigen pfeiftz
tvenn Dein stolzer Schatz Dir noch
Line Thräne weiht —
tjoch den Aopf! — Und nicht verzagt:
Noch ist Sonnnerszeitl
Ernst Staus.
Der gebildete Herr Kergeant.
lsauptmann: „Der Grenadier kjuber
scheint mir auch^ ein Brett vor dcm
Aopfe zu haben."
Sergeant: „Zu Befehl, kjerr lsaupt-
mann, schon mehr Neberbrettll"
Äine große Thal.
hunioreLke von Joscs Schweitzcr.
DDHenn wir einen Roman brächten, müßten wir unsere Leserinnen bitten, ein
/ Taschentuch zur töand zu nehmen, denn die Geschichte beginnt tieftraurig.
Dtto Gigl war morgens wie gewöhnlich in scin Amt gegangen und war
bis jetzt, halb ein Uhr, nicht zurückgekehrt, heute wo seine Uialvine Marcaroni mit
Aäs, seine Lieblingsspeise, für den Abschluß des Mittagessens bereitet hatte.
Aber wie er fortgegangenl Die Gatten waren infolge eines erregten Ge-
sprüches, man erschrecke nicht, über die Schwiegermutter, auseinandergeraten. Der
unglückselige Gtto hatte, was doch sonst niemals bei Schwiegersöhnen vorkommt,
eine Dissonanz heraufbeschworen. Lr tadelte die ljausschnciderin seiner Frau, die
auch die Aleidungsstücke der Mutter zusammenfiickte. Sie leiste zu wenig, meinte er
in unschuldiger Dekonomie, die Schwiegermutter halte sie nur, weil sie ununterbrochen
plauschte, aber unterbrochen nähte, für eine solche Redemaschine wären fünf Ukark pro
Tag zu viel. „Sie sind halt so wie alle," klagte die Nkutter Ukalvinens heftig, „weil ich
die Ukamsell empfohlen, weil sie auch für mich arbeitet, deshalb ist sie natürlich nichts
wertl Ursache und Wirkung." von diesem Augenblicke an kam Frau Scheiber nicht
mehr ins Ijaus: sie schrieb ihrer Tochter, sie wäre derzeit etwas nervös, Ruhe thäte
ihr gut, — aus war es.
„versöhne Dich doch," bat Uialvine ihren Ukann, „Du mußt nachgebenl"
„Vho," dachte Gtto, „wenn ich jetzt nachgebe, bin ich verloren, ich lasse euch
zappeln, Aampf und Siegl"
Ls wurde ein kritischer Zustand.
„Ieden Utorgen dasselbe unerquickliche Thema," seufzte er, „das halte aus wer
kann, ich bin auf dem Punkt eine große That zu begehen." Lin Uhr schlug es, in
der Aüche dampften die Ulaccaroni, er kam nicht.
Utalvine sah den Auckuck nach seiner einmaligen Oerbeugung in das Gehäuse
zurückschnellen, jetzt war sie auch nervös.
Alle möglichen Schrecklichkeiten traten ihr vor die Augen. Lin vorübersegelndcr
Luftballon konnte Dtto auf den Aopf gefallen sein, es genügt eine weggeworfene
U9
Der erfinderische Liebhaber.
— als Sprachrohr dienenü — —
— Mbacht, da unten! — tvasserfallll"
Der Kürassier im superlativ.
Freund: „Eine runde Utillion hast T>u
Deinem Schwiegersohn, demAürassicr-
leutnant gegeben?"
Bankier: „Ia, der gehört jetzt zur
schwersten Aavallerio."
Noch!
k^^enn noch eino Lerche schwebt
In den Lüften blau,
tvenn noch eine Rose blüht
Auf der kahlen Au,
tvenn ein gold'ner Sonnenstrahl
Noch die Fluren streift,
Wenn der Star sein letztes Lied
In den Zweigen pfeiftz
tvenn Dein stolzer Schatz Dir noch
Line Thräne weiht —
tjoch den Aopf! — Und nicht verzagt:
Noch ist Sonnnerszeitl
Ernst Staus.
Der gebildete Herr Kergeant.
lsauptmann: „Der Grenadier kjuber
scheint mir auch^ ein Brett vor dcm
Aopfe zu haben."
Sergeant: „Zu Befehl, kjerr lsaupt-
mann, schon mehr Neberbrettll"
Äine große Thal.
hunioreLke von Joscs Schweitzcr.
DDHenn wir einen Roman brächten, müßten wir unsere Leserinnen bitten, ein
/ Taschentuch zur töand zu nehmen, denn die Geschichte beginnt tieftraurig.
Dtto Gigl war morgens wie gewöhnlich in scin Amt gegangen und war
bis jetzt, halb ein Uhr, nicht zurückgekehrt, heute wo seine Uialvine Marcaroni mit
Aäs, seine Lieblingsspeise, für den Abschluß des Mittagessens bereitet hatte.
Aber wie er fortgegangenl Die Gatten waren infolge eines erregten Ge-
sprüches, man erschrecke nicht, über die Schwiegermutter, auseinandergeraten. Der
unglückselige Gtto hatte, was doch sonst niemals bei Schwiegersöhnen vorkommt,
eine Dissonanz heraufbeschworen. Lr tadelte die ljausschnciderin seiner Frau, die
auch die Aleidungsstücke der Mutter zusammenfiickte. Sie leiste zu wenig, meinte er
in unschuldiger Dekonomie, die Schwiegermutter halte sie nur, weil sie ununterbrochen
plauschte, aber unterbrochen nähte, für eine solche Redemaschine wären fünf Ukark pro
Tag zu viel. „Sie sind halt so wie alle," klagte die Nkutter Ukalvinens heftig, „weil ich
die Ukamsell empfohlen, weil sie auch für mich arbeitet, deshalb ist sie natürlich nichts
wertl Ursache und Wirkung." von diesem Augenblicke an kam Frau Scheiber nicht
mehr ins Ijaus: sie schrieb ihrer Tochter, sie wäre derzeit etwas nervös, Ruhe thäte
ihr gut, — aus war es.
„versöhne Dich doch," bat Uialvine ihren Ukann, „Du mußt nachgebenl"
„Vho," dachte Gtto, „wenn ich jetzt nachgebe, bin ich verloren, ich lasse euch
zappeln, Aampf und Siegl"
Ls wurde ein kritischer Zustand.
„Ieden Utorgen dasselbe unerquickliche Thema," seufzte er, „das halte aus wer
kann, ich bin auf dem Punkt eine große That zu begehen." Lin Uhr schlug es, in
der Aüche dampften die Ulaccaroni, er kam nicht.
Utalvine sah den Auckuck nach seiner einmaligen Oerbeugung in das Gehäuse
zurückschnellen, jetzt war sie auch nervös.
Alle möglichen Schrecklichkeiten traten ihr vor die Augen. Lin vorübersegelndcr
Luftballon konnte Dtto auf den Aopf gefallen sein, es genügt eine weggeworfene