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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 49.1902 (Nr. 588-600)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16551#0152
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M e g g e il ü o r fer - B l ät t e r, Blünchen



Äuch ein Vergleich.

l§<ltttn (zum Gattcn. der nach eincr
häuslichen Scene zärtlich wird): „ukann,
Du bist wio ein Vfen, orst wenn
man Dir einmal ordentlich einheizt,
wirst Du wieder wärmer!"

Lalänt.

Fräulein lhübsch): „Deuken 5ie
'mal, der Assessor sagto gestern,
ich hätte in meinem wesen
'was Gesuchtes."

Ls err: „Nuu ja, IhrMündchen."

(Lin geöildetes Mädchen.

aufstrcnti: „Aathi, sparen Sie
doch mit dem Sand!"
Dienstmädchen: „Das ist doch
nicht nötig, es gibt ja noch
ein paar wüsten voll!"

Ärch und Vhilologe.

in Philologe und ein Iünger Aeskulaps,

Die saßen bei 'nem Gläschen Weichselschnaps.
Sie kamen ('s liegt so in der Luft) in Streit
Vb ihrer Aemter wert und Wichtigkeit.

„Du wärst," so hört' man stolz den Philologen,
„Aein Arzt, hätt' unsereins Dich nicht erzogen." —

Der Arzteswürde gleich zu setzen wäre.

Gelassen endlich sxrach der Arzt: „Ich sehe,

Da ich noch mehr von Deinem Fach verstehe
Als Dn von meinem — muß mit Deinen Waffen
Ich meinein 2lmte Recht und Sieg verschasfen.
Beinah' berühren oft sich unsre Sphären —

„Und unsereins," der andre lachend spricht,
„lfat angesteckt Dcin kleines Lebenslicht."
Ulan hörte hin und her die Pseile schwirren.
Der jdhilologe ließ sich nicht beirren
In seinem Stolz, daß seine Bücherehre

Lin kleines Beispiel mag's Dich spiclend lchrcn:

Am höchsten waltet unsre wisscuschaft,
wenn mit dem Tod sie ringt in stolzer Araft.

Auch ihr könnt gegen ihn die waffen sühren . . .
wir beugen ihn — ihr könnt' ihn deklinieren."

O. Jcgerl.
 
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