Zeitschrift für Lfumor und Runft
fZZ
Städtchens im großen Saale des tfotels versannnelt war, gab
es eine Menge neugierige, boshafte, mitleidige und befriedigte
Blicke auf das unglückliche pärchen. Wie wird das enden?
Atts der höheren Mchterfchnle.
. . Und warum, Iohanna, sollen besonders die Damen
den Alkoh o l-G enuß vermeiden?"
Weil — weil man's sonst beirn Aüssen gleich merktl"
Bor dem verhängnisvollen Sxaziergang hatte es aber in
der wohnung des Doktors folgende Scene gegeben. Lr stand
am Fenster und knöpfte sich die kfandschuhe zu, Sie in voller
Frühlingspracht vor dem großen Stehspiegel. Und als sie die
Zlrme hob, uin sich das tfütchen aufzusetzen, stieß sie xlötzlich
einen leisen Schrei aus. Grschreckt blickte er zurück. „Du,
Alfredl" — „U?as denn, Liebchen?" — „Dein Rock färbt abl
Sieh mal, meinen schönen, weißen Aermel, ganz trüb ist er
schoN geworden! Du darfst Dich nicht
mehr einhängenl" Und sie rieb und
rieb mit dem seidenen Tüchelchen,
daß sie feuerrot wurde über das ganze
liebe Gesichtchen. Er lächelte, amü-
siert über diesen Tifer, jetzt trat er
auf sie zu und gab ihr einen langen
Auß auf das schmollende Utäulchen.
Dann gingen sie — in ihr verderben.
Aber scheiden haben sie sich noch
immer nicht lassenl
Slohfeuszer eines Dichterlings.
<^H)u, liebes Döglein, hast es gut,
Aannst jeden Lenz die alte Meise singen;
Ich aber — soll nicht des jdapierkorbs Wut
Uiein obligates Frühlingslied verschlingen, —
Uiuß immer etwas Neues bringen. F. K.
---Gr--
Verwandlung.
--»Ar---
Äewifse Ditettanten.
^e s leben der Leute gar viele,
Die ragen durch „Aünfte" hcrvor.
Die einen erfreuen das Auge;
Die andern bezaubern das Mhr.
Sie reden, sie improvisieren;
Sie kennen bforaz und Gvid.
Sie singen, sie malen, sie „reimen";
Sie schwärmen für Lpos und Lied.
Im Areise der „Freunde" und „Tanten"
Lrlangen sic bald einen Ruf:
Sie „glänzen" in diesem und jencm,
Nur nicht in dem eignen Beruf!
Emil Hantsch.
——
Irouie.
Uandidat (im liöheren Semester):
Aeinen jllfennig im jdortemonnaie
ünd so was ncnnt man bemoostcs
tfaupt!"
Auterfchied.
- „ksat Ihre Frau auch Sprach-
talent?"
— „Das wenigcr, aber großes Sprech-
talent I"
Angtaubtich.
— „lferr Förster gehen aber heute
früh von der Stammkneipe heiml"
„Ja wissen Sie, der lforr Gber-
zörster hat heut' so g'logen, daß
,vir alle fort sind."
_Sol was hat er denn erzählt?"
„Lr hätt' 'n Dackel, der zn allem
'z'dumm ist!"
B ä ckers s öhn ch en (indkin cr zwei Llicarn nnf dcm Auchcn crschlägt, zun, Nnchlmr-kmd):
„Schau', Dorle, jetzt sind's Rosincn!"
fZZ
Städtchens im großen Saale des tfotels versannnelt war, gab
es eine Menge neugierige, boshafte, mitleidige und befriedigte
Blicke auf das unglückliche pärchen. Wie wird das enden?
Atts der höheren Mchterfchnle.
. . Und warum, Iohanna, sollen besonders die Damen
den Alkoh o l-G enuß vermeiden?"
Weil — weil man's sonst beirn Aüssen gleich merktl"
Bor dem verhängnisvollen Sxaziergang hatte es aber in
der wohnung des Doktors folgende Scene gegeben. Lr stand
am Fenster und knöpfte sich die kfandschuhe zu, Sie in voller
Frühlingspracht vor dem großen Stehspiegel. Und als sie die
Zlrme hob, uin sich das tfütchen aufzusetzen, stieß sie xlötzlich
einen leisen Schrei aus. Grschreckt blickte er zurück. „Du,
Alfredl" — „U?as denn, Liebchen?" — „Dein Rock färbt abl
Sieh mal, meinen schönen, weißen Aermel, ganz trüb ist er
schoN geworden! Du darfst Dich nicht
mehr einhängenl" Und sie rieb und
rieb mit dem seidenen Tüchelchen,
daß sie feuerrot wurde über das ganze
liebe Gesichtchen. Er lächelte, amü-
siert über diesen Tifer, jetzt trat er
auf sie zu und gab ihr einen langen
Auß auf das schmollende Utäulchen.
Dann gingen sie — in ihr verderben.
Aber scheiden haben sie sich noch
immer nicht lassenl
Slohfeuszer eines Dichterlings.
<^H)u, liebes Döglein, hast es gut,
Aannst jeden Lenz die alte Meise singen;
Ich aber — soll nicht des jdapierkorbs Wut
Uiein obligates Frühlingslied verschlingen, —
Uiuß immer etwas Neues bringen. F. K.
---Gr--
Verwandlung.
--»Ar---
Äewifse Ditettanten.
^e s leben der Leute gar viele,
Die ragen durch „Aünfte" hcrvor.
Die einen erfreuen das Auge;
Die andern bezaubern das Mhr.
Sie reden, sie improvisieren;
Sie kennen bforaz und Gvid.
Sie singen, sie malen, sie „reimen";
Sie schwärmen für Lpos und Lied.
Im Areise der „Freunde" und „Tanten"
Lrlangen sic bald einen Ruf:
Sie „glänzen" in diesem und jencm,
Nur nicht in dem eignen Beruf!
Emil Hantsch.
——
Irouie.
Uandidat (im liöheren Semester):
Aeinen jllfennig im jdortemonnaie
ünd so was ncnnt man bemoostcs
tfaupt!"
Auterfchied.
- „ksat Ihre Frau auch Sprach-
talent?"
— „Das wenigcr, aber großes Sprech-
talent I"
Angtaubtich.
— „lferr Förster gehen aber heute
früh von der Stammkneipe heiml"
„Ja wissen Sie, der lforr Gber-
zörster hat heut' so g'logen, daß
,vir alle fort sind."
_Sol was hat er denn erzählt?"
„Lr hätt' 'n Dackel, der zn allem
'z'dumm ist!"
B ä ckers s öhn ch en (indkin cr zwei Llicarn nnf dcm Auchcn crschlägt, zun, Nnchlmr-kmd):
„Schau', Dorle, jetzt sind's Rosincn!"