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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 49.1902 (Nr. 588-600)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16551#0161
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Zeitschrifl für Humor und Auuft

79

's TheekräuU

„Allo vivace, Galgenvogell"

Der Iager macht a schöns Buckerl für die schön' Nam,
klaubt 'n Thee aus 'n Rucksack und laßt sih schlau'rck). Nachher
trinken d' cherrschaften, und da schau'n eahna zwoa zu, der Iager
und der Gaberl. Wie s' ferti san, xackt die Gsellschaft d'
ötutzen und der Graf will n' Ammel was in d' Lsand druckn.
Aber der Eisenherr wehrt ab und sagt: „Lxkusez, Freunderl,
das is mein' Sach!" Nacher lachen s', drucken sih d' Lsand,
fahren aus beim Tempel, und der Eisenherr hat vor lauter
Freundlichkeit aufs Trinkgeld vagessen.

Der Gaberl, dic guate bsaut, thuat nix dcrgleichen; Lr
wascht gleichmüati ab, netta beim Schmalzhäfen harbt er sih a
weng und brummelt: „Ausgleckt habn sie's dena nit, gfreut mich l"

Auf amol findt er's Theepfandl und scheanglt') eini. „Däs
habcn s' vagessn. Muaß a noblichs Rräutl sein eppa daß
ih's probierl" Schütt a Wasser dran, stellt's aufs Foierl, setzt
sih vor d' bsütten und bofelt wieder
sein Nagel.

Nach a halben Stund schaut er
nach. „Gnua g'sotten hätt's eppa,
gehn mr's anl" Der Gaberl thuat dic
Brüah in a Schüssel, kühlt s' a weng
ab und macht ein g'waltigen Schluck.

„Au Tcuxl," schreit er, „däs is a spere")

Suppen! Bald ih 'n Ganggerl") sein
Großmüatta aussiadn that, wa's ah
nit besser. So is 's nix mit den nob-
lichen Spinat. Lppa a weng ein-
brenna, wann ih 'n that?"

lsiaz giaßt er die Brüah vor d'

Lsütten, aft hackt er's Theekräutl mit
seincr Spanscheidlpraxn'") zsam, setzt
a weng Schmalz nnd Mehl zu und
rührt's aus'n Foierl fleißi um. Nach
a lveil ziemt'n, daß 's gnua wa' und
aft vasuacht er dic Aost.

„Is ah nit 's Wahre," moant er
und beutelt'n Aops, „ghört schon ah a
noblicher Magen zu dcn Gfraßt." Aft
gibt er 's sdrobieren auf und fiellt's
Pfandl auf d' Seit.

Tags drauf kiint's ihm wieder in
d' Lsänd, und wie er däs dürre Aräutl
anschaut, fallt ihm 's Wahre ein.

„Liiaz han ih's — eppa zun Tabak,
daß 's zun brauchen is? Raukn kann
ma alls, Buachnblattl und Aukraut"),

Brennnessel und Baldrian, nacher is
's recht."

Und hiaz stopft der Gaberl mit
den dürren Blattlwerk sein Nagel, legt
a Bröckl Aohln dranf und druckt init'n
Fingcr nach. Aft lacht er und zwinselt
mit die Aeugel: „Siachst es, Teuxls-
kräutl, hiaz han ih dih l Raukn kann
ma alls. A weng stark, ah a wcng
sakrisch stark — schau, schau, 's Nob-
lich sein is erst ah a Aufgab!" —

Nbhilfe.

Lr: „Sieh nur, das Bücherregal strotzt ja vor Staub, wenn
das jemand sieht."

Sie: „Ia, wirklich, Du hast recht. Da muß ich schleunigst ein
paar Vorhänge davor machen."

(Linl't und jcht.

instmals, da sucht ich vergeblich jcdwedes Ding zu

ergründen,

Ietzo — fast mein' ich, zu oft — find' ich als Zecher den Grund.

Karl Meer.

Das reichhaltige Mcnü.

Spezi (zu seinem Aunipan, der stch sein Mittagcssen i» verschiedenen tzäusern
zusammengefochteu stati: „Nun, ^avcr, woraus bestand denn
heut' Deiu INittagessen?"

— „Aus mehreren Gängen!"

Der Tapfcrlte.

— „Was spielt ihr denn da Ainder
- „Warum wcint aber der Fritz da
auf die chinesische Aiauer qesti
 
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