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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 50.1902 (Nr. 601-613)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16552#0018
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21! e g g e n ü o r f e r - B l ä t t e r, 21 lünchen

Dichterpech.

Min j)ark saß ein Dlchter iin Mondenschein,
<2^ Ls plätscherte leis die Fontäne
Nnd sprühte ihm neckisch ins Antlitz hinein
Die silberhell funkelnde Träne.

Im Fliederstrauch sang die Nachtigall
Ihre wehinntzitternde tveise,

Im bferzen erweckte der süße 5chall
Lin Lied von der Liebsten ihni leise:

„Du blütenumduftete Llfengestalt,

Von Märchenzauber uinwoben,

Ls preist Deine Schönheit der brausende Mald,
Die Blninen des F'eldes Dich loben.

Oir neigt sich die glühende Rose zu,

Der Baum reicht Dir schneeige Zweige,

Die Nachtigall singt Dich in selige Ruh'
tvenn träumend der Tag geht zur Neige" —

Doch niinmer hat er zu Ende gebracht
Das Lied, so freudig begonnen,

Ihm sind in stiller verschwiegener Nacht
Aufs Blatt die Tränen geronnen.

Maruin er goweint, warum er geklagt?
lvaruin er nicht weiter geschrieben?

Ls sei euch ganz heiinlich und leise gesagt:

Er hatte gar keine zuin Liebenl

Der fchtaue Wirt.

Touristen: „Das wetter ist herrlich. N?ir könnten eigent-
lich noch nach Bunnnelsdorf gehen und dort übernachten, weit
kann's ja nicht inehr sein."

wirt: „Sapristi, da heißt's eilen, sonst koinmt inir die
Bagaschi aus. Schnell, Alte, das Teerhaserl.

Der schlaue wirt.

Touristen: „Ieffes, Marand'Ioseph I Da kehren wir
schleunigst wieder uin."

„kfabe die Ehre, meine kferrschaftenl Spazieren S' nur 'rein."
 
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