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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 50.1902 (Nr. 601-613)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16552#0067
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Zeitschrifl für tfunror unö Aunst

(zZ

Der

^»um Lremit im Walde kam
Ein Bursch im Reisekleide.
„Sagt an, wie inögt Ihr nur
in Gram

kster leben und im Leide —
Weltfern, in tiefer waldesnacht?
Sprecht, ist nie Sehnsucht Luch
erwacht

Nach freudevollen Festen
Und Gästen?"

T>er Lremit, der lächelt still.
„Ich lebe stets zufrieden
Und tu' stets das nur, was ich
will,

Weil ganz ich abgeschieden.
Und feiert fröhlich die Natur
Ein Freudenfest in Wald und
Flur

Darf ich, wenn's geht ans
Iählen,

Nicht fehlen.

An Gästen hab' ich keine Not,
tVohin ich auch nur sehe;

Sie holen täglich sich ihr Brot,
Uie vöglein und die Rehe.
vas Füchslein selbst verläßt den
Bau

Und kommt mit seiner lieben
Lrau,

Ulenn ich dem 6aus entwichen,
Geschlichen."

Und wieder drauf der Bursche
spricht:

„Vas will ich gerne glauben.
Ooch sahet Ihr voll Wehmut
nicht,

Wenn kosen wilde Tauben?
Brannt' nie es Luch im

cherzensgrund

Nach einem süßen Rosen-
mund, —

Ulögt Ihr den Uuß in Ehren
Lntbehren?"

Vem Eremit, dem alten Ulann,
Mar das ein schwerer Bissen.
„Ein Narre mehr erfragen kann
Als sieben lveise wisfen!

Scher' vich zurück in Oeine
welt;

Oen, der solch dumme Fragen
stellt

Seh' immer ich nur gerne
Von ferne . . ."

Thilo Kiesrr.

Äremil,


Voshafi.

Feldwebel Izum andern): „Rennst vu den Infanteristen ksuber von meiner Aompagnie?"
— „Neinl So weit reichen meine zoologischen Aenntnisse nicht!"
 
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