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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 50.1902 (Nr. 601-613)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16552#0140
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^36 Megg en d orfer - B lätter, München

Kleme Verwechslung.

Professor: „Nun weiß ich, warum mich die Leute in
dem Restaurant so angesehen haben; ich habe in Gedanken,
statt meiner Perücke die meiner Frau aufgesetzt."

Lmausgegeben.

Landarzt: „Nun, hat die Frau Gräfin gehörig geschwitzt, seit
ich nicht da war?"

Graf (indigniert): „Line Gräfin schwitzt überhaupt nicht, eine
Äuhmagd schwitzt!"

Landarzt: „Da soll die Frau Gräfin nur schnell eine werden,
denn das ist das einzige tNittel, sie zu retten."

Dichtergröße.

Lin Student hat den Besuch seines Dnkels erhalten.
Nachdem die beiden die hervorragendsten Aneiplokale der Stadt
absolviert haben, äußert der Mnkel den Wunsch, auch noch
„andere" Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. „Nun, Vnkel-
chen, dann werd' ich Dir einmal die öffentlichen Denkmäler

zeigen.siehst Du.hier sind wir

schon beim Goethe-UIonument." Der Gnkel sieht sich die
Figur einige Zeit an, wirst dann einen Blick auf die Inschrift
am Postament und spricht: „Aber, mein Iunge, hier steht doch:
Friedrick von Schiller." — „Schiller?" antwortet der

studierende Neffe,.„richtig . . . . die beiden sind aber

auch schwer auseinander zu halten, einer ist so groß wie
der andere." C. Fr.

Raffiniert.

„Ia, Lrna, Du weißt Dir aber auch gar nicht zu helfenl
wenn mich auf der Straße ein mir unsympathischer Lserr ver-
solgt, gehe ich einfach ins nächstgolegene Standesamt, und
— weg ist er."

Barlanrentarisch.

Abgeordneter lzum Dienstmädche»): „Mie sieht es denn
wicder einmal im Iimmer da aus? Ich rufe Sie hiermit
zur Drdnungl"

Verfchnappt.

^remd er (der von dem Diener ciner befreundeten Familie an der Bahn ab-
geholt wird): „Sie suchten ja so lange .... hat Ihneu
Ihr lherr keine Beschreibung von mir gegeben?"

Dioner (oerlegen): „D doch . . . aber os sind halt mehrerc
cherren mit roten Nasen angekommenl"

D'r ZKausjakob.

Roi' gotzigs^)Nkausloch kommt'm 'naus
Vnd bald er oi' Nescht fertig hot,

No leert er schau' a-n-anders aus.

Do ziegt er älls, 'sischt et zom sage,

Die Mäusla raus ond packt s' a>n Arage
Vnd init 'ma Uliedle^) Stück sür Stück
Schlät er s' anander noch ens G'nick.

No bend't er s', vier ond vier, zu Rränzla
Wie Reatich zsäma an de Schwänzla —

Vnd hot er obnedsch gsaßt sein Lauh'),

No siehst a' stracks cn „Anker" gauhfi.

Do goht amol d'r P>sarr sxaziera
Vnd sieht 'n au so roinhandiera.

D'r pfarr ist gar a' g'moinerfi Ma",

Der mit de Baura schwätza ka« —

Des leit jo jedem psarr em Bluat —

„'N Vbed Iockel," fangt er a»,

„Wie goht's, wie stoht's? Laust d'Arbet guat?"

Mei' Iockel schmonzlet älls ond sait:

„Do kämt 'r grad zur reachta Zeit."

Er langt en lhosasack, der Lauser,

Vnd ziegt zwoi fette Wuahlmäus' außer
Vnd zoigt s' em Pfarr: „'s ist grad a PLrle,

Isch et so: s send zwoi saubre Rerlel

X) kein einziges; 2) weidengerte; 3) abends; Lohn; 5) gehn; 6) leutseliger.
 
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