Zeitschrift für Humor und Aunst
Vorflchtiger Zufah.
5ie! „Ich schwöre Dir, Lduard, das war
der erste Auß . . deu ich mir habe rauben
lassen!" __
Äin Großtuer.
— „Ich glaube gar, Du parfümierst Dich mit
Benzin?"
— „Nur damit die Leute glauben, ich habe ein
Automobil."
Äus dein Keben.
l^ranch Großer, der auf seiner tföhe
W'' Ier Melt unnahbar dünkt zu sein,
Lrscheint — das ist der Fluch der Nähel —
Dem eignen Aammerdiener klein.
W.
Ztraußenjagd mittelst eines Nillards.
i
(Kemütlich.
tt) i r t lder sich ein Faß U)ein hat konwlen lafsen, zu
seiner Zraug „So, und jetzt wollen wir gleich die
Weinkarte zusammenstellen!"
Ämpfindlich.
Idautosselheld (auf der Iagd, als vor i!>ni ein
tzase „Männchen" macht): „Was, Du Nieh, aus
die tveise willst Du mich uzenl"
Im Leiratsbureau.
Aunde (zuni heiratsvermittler): „Ich suche eine
xassende Lebensgefährtin."
— „Schön, ich muß aber zuvor wissen: ,Wün-
schen Sie vornehm zu lieben oder vor-
iieb zu nehmen?"
Die
err Duckmüller rieb sich die kfände und lächelte. Dann
rief er den Aellner und bestellte sich einen srischen Arug
Bier. Denn obwohl lferr Duckmüller, wie gewöhnlich,
keinen lhausschlüssel bei sich hatte, und auch die Uhr bereits
stark auf die zehnte Stunde ging, so dachte er heute doch nicht
ans lfeimgehen. Denn drüben am Stammtisch saß ja sein lfaus-
herr und hinten in der Lcke der Aanzleisekretär, der in der
ersten Ltage wohnte. Liner von ihnen blieb sicher noch ein
oder zwei Stündchen hocken, es hatte also mit dem lsinein-
kommen in das lfans keine Gefahr und lferr Duckmüller konnte
sich einmal ordentlich ein dens tun. Und er hatte auch richtig
kalkulicrt, denn der lfausherr sowohl, als auch der Aanzleisekre-
tär rührten sich nicht vom Platz. Ia, lferr Duckmüller wäre
allmählich sogar froh gewesen, wenn einer der lserren aufge-
brochen wäre, denn er war das lange Ausbleiben nicht gewöhnt,
und das bekannte Blei begann sich ihm nach und nach in die
Glieder zu legen. Doch die lferren schienen außerordentlich
trinkfeste Leute zu sein, und so ließ sich lserr Duckmüller seinen
Arug noch einmal füllen. verstohlen sxähte er nach dem Aanzlei-
sekretär hiuüber. Der Uiann schien eine eiserne Natur zu haben,
keine NUcne in seinem Gesicht verriet lUüdigkeit. Dann schweifte
sein Blick nach dem lfausherrn — Gott sei Dank, der fing be-
reits an zu gähnen.
Liner nach dcm andern an Duckmüllers Tisch räumte das
Feld und bald saß dieser allein. Die Uhr zeigte bereits auf
Drei.
zwei. Der lfausherr gähnte zwar noch heftiger als zuvor, aber
er machte trotzdem keine Anstalten zum Fortgehen, und der
Aanzleisekretär ließ sich, o Schreck, sogar noch einmal einschenken.
lferrn Duckmüller schützte bloß noch die Angst vor seiner Frau
und der kommenden Philixpika vor dem gänzlichen Linschlafen.
Denn, daß es so spät werden würde, hätte er nicht gedacht.
Sollte er sich einem der lferren anvertrauen? Lr könnte sich
ja damit ausreden, daß er den lfausschlüssel vergessen habe.
Aber nein; eine solche Blöße durfte er sich doch nicht geben,
denn niemand hätte ihm das lllärlein geglaubt. So harrte er
deun geduldig weiter, bis er auf einmal mit der Nase so ge-
waltig auf den Tisch stieß, daß ihm der Schmerz bis in die
Iehen fuhr.
Ietzt gab es kein lfalten mehr. lUit einem energischen
Ruck fuhr Duckmüller auf, nahm liut und Stock und verließ
das Lokal. Lr mußte eben wohl oder übel die Suppe auslöffeln,
die er sich durch seinen Leichtsinn eingebrockt hatte. Dennoch
schritt er so langsam als möglich dahin; vielleicht hatten sich die
beiden lferren durch sein Beisxiel aufmuntern lassen und folgten
ihm nach. llnd wirklich hörte er, kauin zehn lUeter von seinem
lfause entfernt, Schritte hinter sich, und als er sich vorsichtig
umblickte, sah er den lsausherrn Arm in Arm mit dem Aanzlei-
sekretär daherkommen.
Duckmüller fiel ein Stein vom lserzcn. Lr machte fast un-
möglich kleine Schritte, und just in demselben lUomonte, als er
Vorflchtiger Zufah.
5ie! „Ich schwöre Dir, Lduard, das war
der erste Auß . . deu ich mir habe rauben
lassen!" __
Äin Großtuer.
— „Ich glaube gar, Du parfümierst Dich mit
Benzin?"
— „Nur damit die Leute glauben, ich habe ein
Automobil."
Äus dein Keben.
l^ranch Großer, der auf seiner tföhe
W'' Ier Melt unnahbar dünkt zu sein,
Lrscheint — das ist der Fluch der Nähel —
Dem eignen Aammerdiener klein.
W.
Ztraußenjagd mittelst eines Nillards.
i
(Kemütlich.
tt) i r t lder sich ein Faß U)ein hat konwlen lafsen, zu
seiner Zraug „So, und jetzt wollen wir gleich die
Weinkarte zusammenstellen!"
Ämpfindlich.
Idautosselheld (auf der Iagd, als vor i!>ni ein
tzase „Männchen" macht): „Was, Du Nieh, aus
die tveise willst Du mich uzenl"
Im Leiratsbureau.
Aunde (zuni heiratsvermittler): „Ich suche eine
xassende Lebensgefährtin."
— „Schön, ich muß aber zuvor wissen: ,Wün-
schen Sie vornehm zu lieben oder vor-
iieb zu nehmen?"
Die
err Duckmüller rieb sich die kfände und lächelte. Dann
rief er den Aellner und bestellte sich einen srischen Arug
Bier. Denn obwohl lferr Duckmüller, wie gewöhnlich,
keinen lhausschlüssel bei sich hatte, und auch die Uhr bereits
stark auf die zehnte Stunde ging, so dachte er heute doch nicht
ans lfeimgehen. Denn drüben am Stammtisch saß ja sein lfaus-
herr und hinten in der Lcke der Aanzleisekretär, der in der
ersten Ltage wohnte. Liner von ihnen blieb sicher noch ein
oder zwei Stündchen hocken, es hatte also mit dem lsinein-
kommen in das lfans keine Gefahr und lferr Duckmüller konnte
sich einmal ordentlich ein dens tun. Und er hatte auch richtig
kalkulicrt, denn der lfausherr sowohl, als auch der Aanzleisekre-
tär rührten sich nicht vom Platz. Ia, lferr Duckmüller wäre
allmählich sogar froh gewesen, wenn einer der lserren aufge-
brochen wäre, denn er war das lange Ausbleiben nicht gewöhnt,
und das bekannte Blei begann sich ihm nach und nach in die
Glieder zu legen. Doch die lferren schienen außerordentlich
trinkfeste Leute zu sein, und so ließ sich lserr Duckmüller seinen
Arug noch einmal füllen. verstohlen sxähte er nach dem Aanzlei-
sekretär hiuüber. Der Uiann schien eine eiserne Natur zu haben,
keine NUcne in seinem Gesicht verriet lUüdigkeit. Dann schweifte
sein Blick nach dem lfausherrn — Gott sei Dank, der fing be-
reits an zu gähnen.
Liner nach dcm andern an Duckmüllers Tisch räumte das
Feld und bald saß dieser allein. Die Uhr zeigte bereits auf
Drei.
zwei. Der lfausherr gähnte zwar noch heftiger als zuvor, aber
er machte trotzdem keine Anstalten zum Fortgehen, und der
Aanzleisekretär ließ sich, o Schreck, sogar noch einmal einschenken.
lferrn Duckmüller schützte bloß noch die Angst vor seiner Frau
und der kommenden Philixpika vor dem gänzlichen Linschlafen.
Denn, daß es so spät werden würde, hätte er nicht gedacht.
Sollte er sich einem der lferren anvertrauen? Lr könnte sich
ja damit ausreden, daß er den lfausschlüssel vergessen habe.
Aber nein; eine solche Blöße durfte er sich doch nicht geben,
denn niemand hätte ihm das lllärlein geglaubt. So harrte er
deun geduldig weiter, bis er auf einmal mit der Nase so ge-
waltig auf den Tisch stieß, daß ihm der Schmerz bis in die
Iehen fuhr.
Ietzt gab es kein lfalten mehr. lUit einem energischen
Ruck fuhr Duckmüller auf, nahm liut und Stock und verließ
das Lokal. Lr mußte eben wohl oder übel die Suppe auslöffeln,
die er sich durch seinen Leichtsinn eingebrockt hatte. Dennoch
schritt er so langsam als möglich dahin; vielleicht hatten sich die
beiden lferren durch sein Beisxiel aufmuntern lassen und folgten
ihm nach. llnd wirklich hörte er, kauin zehn lUeter von seinem
lfause entfernt, Schritte hinter sich, und als er sich vorsichtig
umblickte, sah er den lsausherrn Arm in Arm mit dem Aanzlei-
sekretär daherkommen.
Duckmüller fiel ein Stein vom lserzcn. Lr machte fast un-
möglich kleine Schritte, und just in demselben lUomonte, als er