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717 e g g en d o r fe r - B l ä l t e r, 711 ünchen
Tllit Vorbehalt.
Äellnerin leinem Gaste einc Mnß Lier hinsetzend): „ll)ohl bekomnüs!"
G ast: „Woll'n mersch hoffen, Frailein I"
ard einst ein bitterböses Wort
Wohl zwischen uns beiden gesprochen!
Das trieb uns ans dem kfause fort
Nach schwerdurchgrollten Wochen.
Zerstoben war ein lvettergraus
lNit flatternden Wolkenmähnen;
Oie kleinen Blümlein weinten sich aus
Und lächelten trotz der Tränen.
Mach dem Sturm.
Die Lerchen ließen ihr Strauchversteck;
Ins Blaue stiegen sie wieder
Und fanden auf den argen Schreck
Die allerfröhlichsten Lieder.
V Mekt, wie bist Du jung und hold
Nach lVettersturm und -wüten!
Es liegt wie eitel Sonnengold
Auf allen Deinen Blütenl
Ein veilchen stand aus feuchter Au;
Da bückten wir uns nieder.
Es troff der Tränen heißer Tau
Durch ihre bebenden Lider.
Doch als sich pflückend ksand in lhand
Nit sanftem Druck liebkoste,
Da fühlt' ich, wie der Wetterbrand
Uns in der Brust vertoste.
Und als ich ihr ins Auge sah,
Schaut' ich in lachende Sonnen
Und ringsum alles, fern wie nah,
Zerflossen in Lust und Monnen.
G Welt, wie bist Du jung und schön,
kfast Du ein Leid verwundenl
-Ich hab' Dich holder nie geseh'n
Als wie nach jenen Stunden.
Ernst Weber.
Zarter Wink.
kfausfrau (i» !>er Rüche): „^sa, was ist denn das für ein Lärm
über uns?"
Röchin: „Nun, meinc Aollegin von Ieheimrats oben darf
ihren Schatz mit in die Aüche nehmen, und da ILßt sie ihn
imnier, so lange er da ist, parademarsch'machen, damit ick
mir ärjern soll, Madame."
Am fatschen Mtah.
— „Warum haben Sie denn Ihr hübsches Stubenmädchen so
plötzlich wieder fortgeschickt, Fräulein Doktor?" —
— „Ach, das war schon ein Ureuz mit dem dummen Ding:
Immer, ehe ich noch dazu kam, den Ztraßenstaub meiner
Schleppe auf Bakterien und Bazillen zu untersuchen, hatte
sie die regelmäßig schon wieder ausgeklopft." —
717 e g g en d o r fe r - B l ä l t e r, 711 ünchen
Tllit Vorbehalt.
Äellnerin leinem Gaste einc Mnß Lier hinsetzend): „ll)ohl bekomnüs!"
G ast: „Woll'n mersch hoffen, Frailein I"
ard einst ein bitterböses Wort
Wohl zwischen uns beiden gesprochen!
Das trieb uns ans dem kfause fort
Nach schwerdurchgrollten Wochen.
Zerstoben war ein lvettergraus
lNit flatternden Wolkenmähnen;
Oie kleinen Blümlein weinten sich aus
Und lächelten trotz der Tränen.
Mach dem Sturm.
Die Lerchen ließen ihr Strauchversteck;
Ins Blaue stiegen sie wieder
Und fanden auf den argen Schreck
Die allerfröhlichsten Lieder.
V Mekt, wie bist Du jung und hold
Nach lVettersturm und -wüten!
Es liegt wie eitel Sonnengold
Auf allen Deinen Blütenl
Ein veilchen stand aus feuchter Au;
Da bückten wir uns nieder.
Es troff der Tränen heißer Tau
Durch ihre bebenden Lider.
Doch als sich pflückend ksand in lhand
Nit sanftem Druck liebkoste,
Da fühlt' ich, wie der Wetterbrand
Uns in der Brust vertoste.
Und als ich ihr ins Auge sah,
Schaut' ich in lachende Sonnen
Und ringsum alles, fern wie nah,
Zerflossen in Lust und Monnen.
G Welt, wie bist Du jung und schön,
kfast Du ein Leid verwundenl
-Ich hab' Dich holder nie geseh'n
Als wie nach jenen Stunden.
Ernst Weber.
Zarter Wink.
kfausfrau (i» !>er Rüche): „^sa, was ist denn das für ein Lärm
über uns?"
Röchin: „Nun, meinc Aollegin von Ieheimrats oben darf
ihren Schatz mit in die Aüche nehmen, und da ILßt sie ihn
imnier, so lange er da ist, parademarsch'machen, damit ick
mir ärjern soll, Madame."
Am fatschen Mtah.
— „Warum haben Sie denn Ihr hübsches Stubenmädchen so
plötzlich wieder fortgeschickt, Fräulein Doktor?" —
— „Ach, das war schon ein Ureuz mit dem dummen Ding:
Immer, ehe ich noch dazu kam, den Ztraßenstaub meiner
Schleppe auf Bakterien und Bazillen zu untersuchen, hatte
sie die regelmäßig schon wieder ausgeklopft." —