M e g g cn ö o r fe r - B ! ä t t e r, BIünchen
Unler Nreundinnen.
— „Na, eins weiß ich sicher: ich werde einmal lediglich nach vernunft heiraten.
— „5o? Das kann gut werdenl"
Die Mtraulichen Lasen.
^^^Hie der Lferr Schusserl so viel blaue Papierl zusamm'-
^ ^ / g'wirtschaft g'habt hat, daß 's Ladel nimmer recht
zu'gangen ist, hat er 's G'schäft verkauft und ein
anderes, schöneres ang'fangt: 's privatisieren. Iveil aber der
INensch doch net den ganzen Tag esfen, trinken und faulenzen
kann, so ist er a Iager g'worden. Ia> Und fast jeden Tag geht
er mit'm G'wehr am Buckel in'n Wald. Linmal hat er auch
wirklich ein' bjasen derschossen, die bösen Leut' freilich sagen,
es hat'n der kjund derbissen — aber was reden net alles d'
Leut'!
Na und wie einmal der bjerr Schusserl in sein'm Landhäusel
sitzt und die Iagdzeitung liest, stürzt
sei Frau in d' Stuben und schreit:
„Gottlieb, g'schwind komm mit'm
Stutzen! Draust' im Garten sitzt
a khas und frißt unsern Aohll"
kjuil Ist da der Schusserl auf-
g'sprungenl 's Tischerl mit der
Tognacstaschen hat er umg'schmis-
sen, 's G'wehr von der Wand
g'rissen und draust' war er. Rich-
tigl Oort im Winkel fltzt a großer
dicker !fas und kaut ganz gemütlich,
grad als ob er daham wär im
Nlald! Der kjerr Schusserl hat's
z'erst gar net glauben wollen, daß
's wirklich a kjas ist und hat mit
m'Feldstecher hing'schaut, ob's net
vielleicht a Gasbock ist — er hat
sich bei derIagd schon a paarmal
verschaut — dann aber schreit er:
„Alte, der g'hört mir, den machst
mir am Sonntag mit einer Rahm-
sauce l" legt an und — bumb I
fliegen die Aöpf von den Sonnen-
blumen in der Luft umananderl
„Dös war a bissel z'hoch l" brummt
er, legt noch einmal an und —
bumb I lassen drei Schritt vor ihm
die Blumen die Aöpfel hängen.
„Teufel! Des war wieder a wen'g
z'niederl" schreit er fuchtig und will
wieder anlegen. Da ruft sei' Alte,
die sich hinter der lfaustüre ver-
steckt hat: „Geh, Gottlieb, schieß
lieber net mehr, sonst . ." — „Na,
was denn sonst?! Das Lfunds-
g'wehr geht halt a bissl scharf,
aber ich werd'n schon noch tresfen!"
schnauft der Schusserl, laßt's noch
amal knallen und richtig! Ietzt
waren dem Nachbar seine Fenster-
scheiben nimmer ganz! Der freche
kfas aber — er muß den kferrn
Schnsserl schon 'kennt haben — sitzt
noch immer schön stad beim Aohl.
Da istdieFrauSchusserlhin'gangen,
hat's Gartentürl aufg'macht und
„Bsch! bsch!" hat's den lhasen
aussig'jagt. — Der Ljerr Schusserl
hat sich aber so g'ärgert, daß er
fünf Glaseln Iagdkorn hat abi-
gießen müsfen, ehvor er wieder hat weiterlesen können.
Am nächsten Tag sitzt der kjerr Schusserl wieder bei seiner
Iagdzeitung und bei einer neuen Flaschen Lognac, da kommt
sei Frau und jammert: „Denk Dir, Gottlieb, heut' sitzen gar
gleich drei lfasen bei unserm Uohl, und der Dicke von gestern
ist auch dabei!" Da hat der lferr Schusferl g'schwind den Lognac
aus'trunken, damit er ihn nicht wieder umschmeißt, hat sei Büch-
sen g'nommen und ist außi in'n Garten. Und wirklich! Da
sind die frechen Uerl g'hockt und haben alle die Backen voll
g'habt vom guten Uohl, und der Dicke von gestern ist auch dabei
g'wesen und hat ihn ang'schaut mit ein' G'stcht, als ob er sagen
wollt': „Gelt, Schusserl, ich wär' Dir halt recht in a Rahmsaucel"
— Da hat ihn der Schusserl ganz, aber ganz g'nau aufs Uorn
Unler Nreundinnen.
— „Na, eins weiß ich sicher: ich werde einmal lediglich nach vernunft heiraten.
— „5o? Das kann gut werdenl"
Die Mtraulichen Lasen.
^^^Hie der Lferr Schusserl so viel blaue Papierl zusamm'-
^ ^ / g'wirtschaft g'habt hat, daß 's Ladel nimmer recht
zu'gangen ist, hat er 's G'schäft verkauft und ein
anderes, schöneres ang'fangt: 's privatisieren. Iveil aber der
INensch doch net den ganzen Tag esfen, trinken und faulenzen
kann, so ist er a Iager g'worden. Ia> Und fast jeden Tag geht
er mit'm G'wehr am Buckel in'n Wald. Linmal hat er auch
wirklich ein' bjasen derschossen, die bösen Leut' freilich sagen,
es hat'n der kjund derbissen — aber was reden net alles d'
Leut'!
Na und wie einmal der bjerr Schusserl in sein'm Landhäusel
sitzt und die Iagdzeitung liest, stürzt
sei Frau in d' Stuben und schreit:
„Gottlieb, g'schwind komm mit'm
Stutzen! Draust' im Garten sitzt
a khas und frißt unsern Aohll"
kjuil Ist da der Schusserl auf-
g'sprungenl 's Tischerl mit der
Tognacstaschen hat er umg'schmis-
sen, 's G'wehr von der Wand
g'rissen und draust' war er. Rich-
tigl Oort im Winkel fltzt a großer
dicker !fas und kaut ganz gemütlich,
grad als ob er daham wär im
Nlald! Der kjerr Schusserl hat's
z'erst gar net glauben wollen, daß
's wirklich a kjas ist und hat mit
m'Feldstecher hing'schaut, ob's net
vielleicht a Gasbock ist — er hat
sich bei derIagd schon a paarmal
verschaut — dann aber schreit er:
„Alte, der g'hört mir, den machst
mir am Sonntag mit einer Rahm-
sauce l" legt an und — bumb I
fliegen die Aöpf von den Sonnen-
blumen in der Luft umananderl
„Dös war a bissel z'hoch l" brummt
er, legt noch einmal an und —
bumb I lassen drei Schritt vor ihm
die Blumen die Aöpfel hängen.
„Teufel! Des war wieder a wen'g
z'niederl" schreit er fuchtig und will
wieder anlegen. Da ruft sei' Alte,
die sich hinter der lfaustüre ver-
steckt hat: „Geh, Gottlieb, schieß
lieber net mehr, sonst . ." — „Na,
was denn sonst?! Das Lfunds-
g'wehr geht halt a bissl scharf,
aber ich werd'n schon noch tresfen!"
schnauft der Schusserl, laßt's noch
amal knallen und richtig! Ietzt
waren dem Nachbar seine Fenster-
scheiben nimmer ganz! Der freche
kfas aber — er muß den kferrn
Schnsserl schon 'kennt haben — sitzt
noch immer schön stad beim Aohl.
Da istdieFrauSchusserlhin'gangen,
hat's Gartentürl aufg'macht und
„Bsch! bsch!" hat's den lhasen
aussig'jagt. — Der Ljerr Schusserl
hat sich aber so g'ärgert, daß er
fünf Glaseln Iagdkorn hat abi-
gießen müsfen, ehvor er wieder hat weiterlesen können.
Am nächsten Tag sitzt der kjerr Schusserl wieder bei seiner
Iagdzeitung und bei einer neuen Flaschen Lognac, da kommt
sei Frau und jammert: „Denk Dir, Gottlieb, heut' sitzen gar
gleich drei lfasen bei unserm Uohl, und der Dicke von gestern
ist auch dabei!" Da hat der lferr Schusferl g'schwind den Lognac
aus'trunken, damit er ihn nicht wieder umschmeißt, hat sei Büch-
sen g'nommen und ist außi in'n Garten. Und wirklich! Da
sind die frechen Uerl g'hockt und haben alle die Backen voll
g'habt vom guten Uohl, und der Dicke von gestern ist auch dabei
g'wesen und hat ihn ang'schaut mit ein' G'stcht, als ob er sagen
wollt': „Gelt, Schusserl, ich wär' Dir halt recht in a Rahmsaucel"
— Da hat ihn der Schusserl ganz, aber ganz g'nau aufs Uorn