Zeitschrift für Huinor und Auust
U9
ist wie verödet, der pavillon vollständig leer und die
Notenpulte bieten ihm eine prächtige Unterlage für sein
Arbeiteiu
Leise rauschen die Bäume uud seine Gedanken
finden allmählich wieder die nötige Sammlung, um sich
wieder in das unterbrochene Thema zu versenken. Be-
dächtig schlägt er die tNanuskrixtenmappe auf und stellt
sich sein Schreibzeug parat. Doch wie er den Feder-
halter in das Tintenfaß tauchen will, merkt er, daß
dieser ein — Bleistift ist. ksastig und von neuem erregt,
durchwühlt er scine Taschen, doch keine Spur findet sich
von einem Federhalter. Uein Zweifeh er hat statt dieses
einen Bleistift zu sich gesteckt. Ratlos gleiten seine Blicke
von dem Bleistift zum Tintenfaß und vom Tintenfaß
zu dem Bleistifh dann wirft er beides mit einem unter-
drückten wutschrci in das grüne Gras und murmelt
durch die Zähne: „Mit einem Bleistift soll der
Teufel schreiben können!"
C. A. Hg.
Dichtersimr.
6Daß mich die Sonne freut, der blaue Lsimmeh
E' Nnd wieder auch Unwetters Trohgewalt,
Daß es mich freut, des Lebens bunt Gewimmel,
Gemischt aus heißen wonnen, Schauern kalt;
T>aß Tod und Leben an mein kserz ich schließe,
Mit gleich bewegter Seele, gleicher Ruh',
Uut Tränen heute einen Schmerz begieße,
Und morgen heit'rer Freude lächle zu —
Lsab' ich's vom Rinde? Ist's so Dichterweise?
Ich weiß es nicht, ich fühl' nur dies alleini
Des Lebens scharfe, eng verschlung'ne Areise
Sie furchen alle in mein Lserz sich ein;
bfat mir's cin Dämon, hat's ein Gott gegeben,
Werd' es zum Segen, werd' zum Fluche mir —
In meinen Pulsen zuckt das ganze Leben,
Drum wechselnd, wie es selbst, erschein' ich Dir.
Doch tief, so wie es selbst, ist auch mein wesen,
Dem leisen bfauch bewegt, den keiner spürt,
Und stark, den Nachen auch im Sturm zu lösen,
Der durch die Brandung zu dein Frieden führt.
kförst Du des Lebens machtvoll wildes Rauschen,
wie's durch die Melt, durch meine Seele zieht?
Oertrau' Dich mirl Ich singe — Du sollst lauschen —
Ich singe Dir der Uienschheit uralt Lied.
P. Sothis.
Voshast ausgedrückt.
Bekannter lzmn j»ngen Arzy: „Nun, ist Dir schon
der erste jdatient in die lhände gefallen?"
Angalant.
Alte Aokette: „Nein, sterr Doktor, ich bin noch nicht
über den Frühling meines Lebers hinaus."
— „Uiir unbegreiflich, gnädiges Fräulein haben doch
schon Sommersprossen."
Die höhere Tochter.
Pensions-Backfisch: „Ueber den Schweinen schwebt beständig
das Damoklesschwert des wurstfabrikanten."
Distlnma.
— „was, Du bist nicht daraus klug geworden, ob Dir das Fräulein
Rechtsanwalt ihr Iawort oder einen Aorb gegeben?"
— „So ist'sl Sie antwortete mir nämlich auf meinen Zlntrag in
Iuristendeutsch."
--»Kr--
Wurst wider Wurst.
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U9
ist wie verödet, der pavillon vollständig leer und die
Notenpulte bieten ihm eine prächtige Unterlage für sein
Arbeiteiu
Leise rauschen die Bäume uud seine Gedanken
finden allmählich wieder die nötige Sammlung, um sich
wieder in das unterbrochene Thema zu versenken. Be-
dächtig schlägt er die tNanuskrixtenmappe auf und stellt
sich sein Schreibzeug parat. Doch wie er den Feder-
halter in das Tintenfaß tauchen will, merkt er, daß
dieser ein — Bleistift ist. ksastig und von neuem erregt,
durchwühlt er scine Taschen, doch keine Spur findet sich
von einem Federhalter. Uein Zweifeh er hat statt dieses
einen Bleistift zu sich gesteckt. Ratlos gleiten seine Blicke
von dem Bleistift zum Tintenfaß und vom Tintenfaß
zu dem Bleistifh dann wirft er beides mit einem unter-
drückten wutschrci in das grüne Gras und murmelt
durch die Zähne: „Mit einem Bleistift soll der
Teufel schreiben können!"
C. A. Hg.
Dichtersimr.
6Daß mich die Sonne freut, der blaue Lsimmeh
E' Nnd wieder auch Unwetters Trohgewalt,
Daß es mich freut, des Lebens bunt Gewimmel,
Gemischt aus heißen wonnen, Schauern kalt;
T>aß Tod und Leben an mein kserz ich schließe,
Mit gleich bewegter Seele, gleicher Ruh',
Uut Tränen heute einen Schmerz begieße,
Und morgen heit'rer Freude lächle zu —
Lsab' ich's vom Rinde? Ist's so Dichterweise?
Ich weiß es nicht, ich fühl' nur dies alleini
Des Lebens scharfe, eng verschlung'ne Areise
Sie furchen alle in mein Lserz sich ein;
bfat mir's cin Dämon, hat's ein Gott gegeben,
Werd' es zum Segen, werd' zum Fluche mir —
In meinen Pulsen zuckt das ganze Leben,
Drum wechselnd, wie es selbst, erschein' ich Dir.
Doch tief, so wie es selbst, ist auch mein wesen,
Dem leisen bfauch bewegt, den keiner spürt,
Und stark, den Nachen auch im Sturm zu lösen,
Der durch die Brandung zu dein Frieden führt.
kförst Du des Lebens machtvoll wildes Rauschen,
wie's durch die Melt, durch meine Seele zieht?
Oertrau' Dich mirl Ich singe — Du sollst lauschen —
Ich singe Dir der Uienschheit uralt Lied.
P. Sothis.
Voshast ausgedrückt.
Bekannter lzmn j»ngen Arzy: „Nun, ist Dir schon
der erste jdatient in die lhände gefallen?"
Angalant.
Alte Aokette: „Nein, sterr Doktor, ich bin noch nicht
über den Frühling meines Lebers hinaus."
— „Uiir unbegreiflich, gnädiges Fräulein haben doch
schon Sommersprossen."
Die höhere Tochter.
Pensions-Backfisch: „Ueber den Schweinen schwebt beständig
das Damoklesschwert des wurstfabrikanten."
Distlnma.
— „was, Du bist nicht daraus klug geworden, ob Dir das Fräulein
Rechtsanwalt ihr Iawort oder einen Aorb gegeben?"
— „So ist'sl Sie antwortete mir nämlich auf meinen Zlntrag in
Iuristendeutsch."
--»Kr--
Wurst wider Wurst.
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