Zeitschrift für Humor und Aunst
iKoshaftes Spies.
Schwiegermutter (auf B-suä,)i „Aber Fritz, was sehe ich? Du rauchst?!"
Fritz: „Ach, Großniama, wir sxielen bloß Mann und Frau; Llschen ist die Schwiegermutter, und die inuß ich hinausräuchern I"
„Aann ich auch. Dteine Schwcster diente damals als Stuben-
mädchen in Abbazia und wollte sich verheiraten. Ich habe also
zwei Tage für mich ausgebeten, um inir den neuen Schwager
anzuschanen, und während dieser Zeit ist die Geschichte init der
Brieftasche geschehen."
«Ia, ja, so sagten Sie."
„Aber, ich habe doch von Abbazia wenigstens zwanzig An-
sichtskarten nach venedig geschickt. Die werden gewiß noch
eriftieren. Aus dem Poststempel wird man ersehen-"
„was? Daß jemand diese Aarten abgeschickt hat. vielleicht
war's Ihre Schwester."
„Sie waren doch von meiner bsand geschrieben."
„Das sagt gar nichts. Ihre Schwester hat Ihnen unter
Louvert zwei Dutzend Ansichtskarten von Abbazia gesandt. Sie
haben dieselben beschrieben und unter Louvert zurückgeschickt,
und sie hat sodann die Rarten in den Postkasten geworfen. Sie
aber, Freund Lohringer, waren inzwischen in venedig, irgendwo
im tsotel verborgen, und haben während der Nacht die Brief-
tasche an sich gebracht. Sie sehen also, daß Ihr Leugnen nichts
hilft."
„Ich werde Zeugen bringen, die mich in Abbazia gesehen
haben."
„Nennen Sie dieselben."
„Die Namen weiß ich nicht. Ls waren lauter neue Be-
kanntschaften. Aber ich fahre noch heute hin und werde die
Ieugen snchen."
„Ia, das wird nicht gehen."
„Warum nicht?"
„weil ich über Sie die Untersuchungshaft verhänge."
„lseiliger Gott — --1 Sie verdächtigen mich wegen
meines Vermögens? Ich habe es auf ehrliche weise erworben."
„Das müßten Sie beweisen."
„tverde ich auch."
„Ich bin schr begierig."
„Sind Sic verheiratet, lserr Untersuchungsrichter?"
„was geht das Sie an?"
„Ls handelt sich um meinen Beweis."
„Ich bin vcrheiratet."
„lhaben Sie eine lsochzeitsrcise gemacht oder waren Sie
sonst mit Ihrer Frau während der letzten Ieit in venedig?"
„Ia, ich bin sogar in Ihrem lsotel abgestiegen."
„Natürlich, ich wußte ja. Lrinnern Sie sich nicht an einen
klcinen vorfall vor Ihrer Abreise?"
„Lin Vorfall? Nein."
„Na, Sie werden sich gleich erinnern. Sie wollten ab-
reisen, und Ihre Frau packte die Aoffer. Da fehlten ihr ein
paar Schuhe, dieselben, welche Sie dcn Abend vorher zum jdutzen
vor die Türe gestellt hatte."
„Ia, ja, ich erinnere mich an eine solche Lpisode."
„Die Frau läutete und verlangte ihre Schuhe."
„Der lsausdiener kam und erklärte, es wären keine da."
„Ganz gut, bitte nur weiter."
„Utcine ^srau behauptete natürlich, die Schuhe müßten sich
finden und der lsausknecht — Sie waren das?"
„Natürlich — und weiter?"
„Der lsausknecht ging nachsehen und kam mit leeren lsän-
den zurückl"
„Aber dann sagte ich, daß nur noch ein s)aar Ainderschuhe
iKoshaftes Spies.
Schwiegermutter (auf B-suä,)i „Aber Fritz, was sehe ich? Du rauchst?!"
Fritz: „Ach, Großniama, wir sxielen bloß Mann und Frau; Llschen ist die Schwiegermutter, und die inuß ich hinausräuchern I"
„Aann ich auch. Dteine Schwcster diente damals als Stuben-
mädchen in Abbazia und wollte sich verheiraten. Ich habe also
zwei Tage für mich ausgebeten, um inir den neuen Schwager
anzuschanen, und während dieser Zeit ist die Geschichte init der
Brieftasche geschehen."
«Ia, ja, so sagten Sie."
„Aber, ich habe doch von Abbazia wenigstens zwanzig An-
sichtskarten nach venedig geschickt. Die werden gewiß noch
eriftieren. Aus dem Poststempel wird man ersehen-"
„was? Daß jemand diese Aarten abgeschickt hat. vielleicht
war's Ihre Schwester."
„Sie waren doch von meiner bsand geschrieben."
„Das sagt gar nichts. Ihre Schwester hat Ihnen unter
Louvert zwei Dutzend Ansichtskarten von Abbazia gesandt. Sie
haben dieselben beschrieben und unter Louvert zurückgeschickt,
und sie hat sodann die Rarten in den Postkasten geworfen. Sie
aber, Freund Lohringer, waren inzwischen in venedig, irgendwo
im tsotel verborgen, und haben während der Nacht die Brief-
tasche an sich gebracht. Sie sehen also, daß Ihr Leugnen nichts
hilft."
„Ich werde Zeugen bringen, die mich in Abbazia gesehen
haben."
„Nennen Sie dieselben."
„Die Namen weiß ich nicht. Ls waren lauter neue Be-
kanntschaften. Aber ich fahre noch heute hin und werde die
Ieugen snchen."
„Ia, das wird nicht gehen."
„Warum nicht?"
„weil ich über Sie die Untersuchungshaft verhänge."
„lseiliger Gott — --1 Sie verdächtigen mich wegen
meines Vermögens? Ich habe es auf ehrliche weise erworben."
„Das müßten Sie beweisen."
„tverde ich auch."
„Ich bin schr begierig."
„Sind Sic verheiratet, lserr Untersuchungsrichter?"
„was geht das Sie an?"
„Ls handelt sich um meinen Beweis."
„Ich bin vcrheiratet."
„lhaben Sie eine lsochzeitsrcise gemacht oder waren Sie
sonst mit Ihrer Frau während der letzten Ieit in venedig?"
„Ia, ich bin sogar in Ihrem lsotel abgestiegen."
„Natürlich, ich wußte ja. Lrinnern Sie sich nicht an einen
klcinen vorfall vor Ihrer Abreise?"
„Lin Vorfall? Nein."
„Na, Sie werden sich gleich erinnern. Sie wollten ab-
reisen, und Ihre Frau packte die Aoffer. Da fehlten ihr ein
paar Schuhe, dieselben, welche Sie dcn Abend vorher zum jdutzen
vor die Türe gestellt hatte."
„Ia, ja, ich erinnere mich an eine solche Lpisode."
„Die Frau läutete und verlangte ihre Schuhe."
„Der lsausdiener kam und erklärte, es wären keine da."
„Ganz gut, bitte nur weiter."
„Utcine ^srau behauptete natürlich, die Schuhe müßten sich
finden und der lsausknecht — Sie waren das?"
„Natürlich — und weiter?"
„Der lsausknecht ging nachsehen und kam mit leeren lsän-
den zurückl"
„Aber dann sagte ich, daß nur noch ein s)aar Ainderschuhe