§8
L. Meggendorfers ^umoristische Blätter.
Zer Trunkenen Ulünsche. ^
Ballade von M. S. Gl^ere. <' ^
s saßen drei Aecher in nächtlicher Btund'
Beisammen in einer Lpelunke;
Dort machte der Becher die kreisende Rund',
Tefüllet mit goldenem Trunke. —
Lie tranken und tranken in schlemmender Weis'
Ilnd schalten die A)elt, die zersahren.
Kortuna — die falsche — sie zogen in' lkreis,
Und schmähten ihr Lhun, ihr Tebahren.
Ach so!
„lVarum nehmen 5ie
denn Jhre Frau Gemahlin
nicht mit in 's Loncert?"
„Geht nicht — ist ver-
stimmtl"
Renomage.
„Du, mir scheint, der
Nleier ist angeheitert?"
„Renomage, der markiert
alle acht Tage eine Linla-
dung init Lhampagner-
schwixsl"
-vW)-
Nber-
lsausfreund: „Beneideris-
werter, Ihre Frau hat
einen entziickeud kleinen
Fußl"
Gatte: „Aber — einen
großen pantoffell"
--4^-
Brekäre Ltellüng.
„Nun, hast Du eine feste
Stellung?"
„Ia, siehst Du, mein Lhef
will mich fiir seine Tochter
angeln, und sobald der
einmal merkt, daß ich die
nicht nehine, fliege ich hinaus
—- und so schweb' ich nun
immer zwischen Thiire und
Augell"
-oK>-
Verteidiger.
„lNeine bferren Geschwo-
renenl ich appelliere nicht
an Ihr gutes lserz, aber
bedenken Sie: ,lseute mir,
morgen Dir?"
--
Zu sprach nun der Line mit trunkenem Blick:
„§> wär' sie nur einmal mir holde!
Ich bliebe bescheiden gar sicher im Tlück,
llnd wünschte nicht viel mir vom Tolde. —
Luch, Kreunde, ich lüde sast täglich zum Nahl',
Aichts dürst' Luer Kaumen entbehren!
Lhampagner, er fläße in Btrömen zumal,
Bis sich Lure Linne verlö'ren."
Draus machte der Zweite ein saures Tesicht:
„Was soll uns Lhampagner und Lpeise?
V, thät' Hrau Kortuna bei mir ihre Pflicht,
Die Kreundschaft Luch gäbe Beweise!
Nein lieller enthielte das edelste Naß —
Am Lonntag — Ihr kännt es genießen,
Von §rüh bis spät Abend, wir lägen beim Kaß,
Bis Äugen und Rehlen sich schließen."
„Ihr Narren!" so rief nun der Dritte vom Bund'
Nit einem sast lallenden Aechzen:
Was nützt es, bin ich nur Lonntags gesund,
Und soll durch die Moche verlechzen?
Räm' einmal das Meib mit dem Klücksrad zu mir,
Bieübesser ich würd' es ausnützen
Ichgienge ins lvirtshaus — das schwöre ich hier —
llnd bliebe zeitlebens dort sitzen!"
Schwerenöter.
Rellnerin: „U)as wünschen Sie, mein kssrr?"
^err: „kserzenssüße, — Magenbitter!"
Redaktion: tliaL Schreiber. Druck und Derlag von I. F. Schreiber, beide iu Lßliugeu bei Stuttgart.
Gekchäftsllellr in München: EnenelinsltraHr 19.
L. Meggendorfers ^umoristische Blätter.
Zer Trunkenen Ulünsche. ^
Ballade von M. S. Gl^ere. <' ^
s saßen drei Aecher in nächtlicher Btund'
Beisammen in einer Lpelunke;
Dort machte der Becher die kreisende Rund',
Tefüllet mit goldenem Trunke. —
Lie tranken und tranken in schlemmender Weis'
Ilnd schalten die A)elt, die zersahren.
Kortuna — die falsche — sie zogen in' lkreis,
Und schmähten ihr Lhun, ihr Tebahren.
Ach so!
„lVarum nehmen 5ie
denn Jhre Frau Gemahlin
nicht mit in 's Loncert?"
„Geht nicht — ist ver-
stimmtl"
Renomage.
„Du, mir scheint, der
Nleier ist angeheitert?"
„Renomage, der markiert
alle acht Tage eine Linla-
dung init Lhampagner-
schwixsl"
-vW)-
Nber-
lsausfreund: „Beneideris-
werter, Ihre Frau hat
einen entziickeud kleinen
Fußl"
Gatte: „Aber — einen
großen pantoffell"
--4^-
Brekäre Ltellüng.
„Nun, hast Du eine feste
Stellung?"
„Ia, siehst Du, mein Lhef
will mich fiir seine Tochter
angeln, und sobald der
einmal merkt, daß ich die
nicht nehine, fliege ich hinaus
—- und so schweb' ich nun
immer zwischen Thiire und
Augell"
-oK>-
Verteidiger.
„lNeine bferren Geschwo-
renenl ich appelliere nicht
an Ihr gutes lserz, aber
bedenken Sie: ,lseute mir,
morgen Dir?"
--
Zu sprach nun der Line mit trunkenem Blick:
„§> wär' sie nur einmal mir holde!
Ich bliebe bescheiden gar sicher im Tlück,
llnd wünschte nicht viel mir vom Tolde. —
Luch, Kreunde, ich lüde sast täglich zum Nahl',
Aichts dürst' Luer Kaumen entbehren!
Lhampagner, er fläße in Btrömen zumal,
Bis sich Lure Linne verlö'ren."
Draus machte der Zweite ein saures Tesicht:
„Was soll uns Lhampagner und Lpeise?
V, thät' Hrau Kortuna bei mir ihre Pflicht,
Die Kreundschaft Luch gäbe Beweise!
Nein lieller enthielte das edelste Naß —
Am Lonntag — Ihr kännt es genießen,
Von §rüh bis spät Abend, wir lägen beim Kaß,
Bis Äugen und Rehlen sich schließen."
„Ihr Narren!" so rief nun der Dritte vom Bund'
Nit einem sast lallenden Aechzen:
Was nützt es, bin ich nur Lonntags gesund,
Und soll durch die Moche verlechzen?
Räm' einmal das Meib mit dem Klücksrad zu mir,
Bieübesser ich würd' es ausnützen
Ichgienge ins lvirtshaus — das schwöre ich hier —
llnd bliebe zeitlebens dort sitzen!"
Schwerenöter.
Rellnerin: „U)as wünschen Sie, mein kssrr?"
^err: „kserzenssüße, — Magenbitter!"
Redaktion: tliaL Schreiber. Druck und Derlag von I. F. Schreiber, beide iu Lßliugeu bei Stuttgart.
Gekchäftsllellr in München: EnenelinsltraHr 19.