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L. Me g ge n d orfe r s u in o r i sti sch e Blätler.
Es fiillcn sich die 5peisehnllcn
Und viele Rellner steh'n umher.
Die §nppe diinn! Dns Rindfleisch ziihe!
INcin nimint aus kiungcr, nicht aus Scherz!
jdrobiert, als kätt' inan pantliers Zälinc
Und fiililt darab des Zalines Schinerz.
Dach jctzt Forellen! Lelit, cs lösen
§ich alle Bande frcuiiiner ^chcu,
Fast Icder niinint zwei salcher lvesen
Nnd alle Lßlust waltet frei.
Gesälirlich ist's, den Leu zu wccken,
Ocrderblich ist des Tigers Zahn,
Icdach der Schrecklichste dcr ^chrecken
Das isti Spinat — undi Alter Bahn!
Druin stürzt man sich auf Aäscrinden,
Aus pudding und Dessert vall pein,
And alles, was davan zu finden,
vcrleibt inan sich recht grnndlich cin.
Biel liat's heute nicht gegeben,
Dach bier iin liötel zur Past
Rimint fur teure Zablung eben
Ieder inittelinäß'ge Rvft.
Denn iin Bädeker dein i?tern,
Glaubt trotz alledein inan gern!
Drum, wenn die Glocke tönti hercin!
Ibr Gäste alle, schlicßt den Rcibcn,
Daß wir der INahlzeit ganz nns weiben
Ooll Lintracht, im bcrzinnigen Bereine
Bersammle sich die liebende Gemeine.
7. Schlußwort.
Dies ist wob! schließlich der Beruf
Des Reisens, das man froh sich schuf:
Er soll in unserm Trdenleben
Durch seinen ivechsel friih und spät
Rns iieuc Lust nnd Rräfte gebcn
Für's Bcim, wenn's dortbin wieder gebt.
L' war nett und frisch am Ateere oben,
Trbaben ist der Berge i?chaar,
Rnd doch — so viel man's möchte loben,
Rur dort nicht sein das ganzc Iakr!
R?enn nnterwegs viel schöncn Dingen
Run Interesse wir geweiht,
5o fliegen auf Tourierzugsschwingen
R?ir gerne heim zu richt'ger Zeit.
Es kommt das Rdort uns auf die Zungei
„RRlch' schönes wohliges Gesiihl,
Daß uns're Thätigkeit im §chwunge
Rnn wieder nach der Reise 5piel."
Rnd sieh, die Zcit gar schnell vergebct,
Bis §ommers Rnf aus's Reu crschallt,
R?o frische Reiselust entstehet,
Das lvorti „Ietzt geht's znr Fernc" hallt.
Ziehet hin! Trlebt!
Froh in's Uleite ftrebt!
chreude iiberall mag werdcn
§uch, Ihr pilger, hier auf Trden!
A. u. Aiinrii.
Zeitbild.
§tudenti „§eit 5ie die großc Ronknr-
rcnz hier am Platze haben, geht's
Geschäft wohl schlecht?"
Schneidermeisteri „Im Gegenteil,
bcsser; die Ronkurrenz hat mir wenig-
stcns cinen Teil der fanlcn Rundcn
abgenommen!"
Ie nachdem.
LhcmaIige Dien stfra u i „RAe beha n-
dclt §ie denn Ihr Riann, Rathi?"
„Ia inei — das koninit ganz darauf
an, wieviel er getrunken hat!"
„Besehlen?"
„Tincn Lchoppen lvein!"
„chchr wohl — R?eitzwein so Psennig; Rotwein z.ö psennig . . .
„tro? Rlarum ist denn der Rotwein uin 5 Pfennia teurer?"
„Aber bedenkcn 5ie doch — die charbc!"
„Aber liebe Frau RRiller, wcr wird auch Raffee trinken! der ist nichts anders
als cin schleichendes Gift!" —
„Des muaß allerdings arg schleichend sci', Rerr Doktcr; denn jetzt trink' i' 's
schon siebez'g Iohr und 's hot m'r noh ner thau!"
(Lin schleichenbes (öist.
L. Me g ge n d orfe r s u in o r i sti sch e Blätler.
Es fiillcn sich die 5peisehnllcn
Und viele Rellner steh'n umher.
Die §nppe diinn! Dns Rindfleisch ziihe!
INcin nimint aus kiungcr, nicht aus Scherz!
jdrobiert, als kätt' inan pantliers Zälinc
Und fiililt darab des Zalines Schinerz.
Dach jctzt Forellen! Lelit, cs lösen
§ich alle Bande frcuiiiner ^chcu,
Fast Icder niinint zwei salcher lvesen
Nnd alle Lßlust waltet frei.
Gesälirlich ist's, den Leu zu wccken,
Ocrderblich ist des Tigers Zahn,
Icdach der Schrecklichste dcr ^chrecken
Das isti Spinat — undi Alter Bahn!
Druin stürzt man sich auf Aäscrinden,
Aus pudding und Dessert vall pein,
And alles, was davan zu finden,
vcrleibt inan sich recht grnndlich cin.
Biel liat's heute nicht gegeben,
Dach bier iin liötel zur Past
Rimint fur teure Zablung eben
Ieder inittelinäß'ge Rvft.
Denn iin Bädeker dein i?tern,
Glaubt trotz alledein inan gern!
Drum, wenn die Glocke tönti hercin!
Ibr Gäste alle, schlicßt den Rcibcn,
Daß wir der INahlzeit ganz nns weiben
Ooll Lintracht, im bcrzinnigen Bereine
Bersammle sich die liebende Gemeine.
7. Schlußwort.
Dies ist wob! schließlich der Beruf
Des Reisens, das man froh sich schuf:
Er soll in unserm Trdenleben
Durch seinen ivechsel friih und spät
Rns iieuc Lust nnd Rräfte gebcn
Für's Bcim, wenn's dortbin wieder gebt.
L' war nett und frisch am Ateere oben,
Trbaben ist der Berge i?chaar,
Rnd doch — so viel man's möchte loben,
Rur dort nicht sein das ganzc Iakr!
R?enn nnterwegs viel schöncn Dingen
Run Interesse wir geweiht,
5o fliegen auf Tourierzugsschwingen
R?ir gerne heim zu richt'ger Zeit.
Es kommt das Rdort uns auf die Zungei
„RRlch' schönes wohliges Gesiihl,
Daß uns're Thätigkeit im §chwunge
Rnn wieder nach der Reise 5piel."
Rnd sieh, die Zcit gar schnell vergebct,
Bis §ommers Rnf aus's Reu crschallt,
R?o frische Reiselust entstehet,
Das lvorti „Ietzt geht's znr Fernc" hallt.
Ziehet hin! Trlebt!
Froh in's Uleite ftrebt!
chreude iiberall mag werdcn
§uch, Ihr pilger, hier auf Trden!
A. u. Aiinrii.
Zeitbild.
§tudenti „§eit 5ie die großc Ronknr-
rcnz hier am Platze haben, geht's
Geschäft wohl schlecht?"
Schneidermeisteri „Im Gegenteil,
bcsser; die Ronkurrenz hat mir wenig-
stcns cinen Teil der fanlcn Rundcn
abgenommen!"
Ie nachdem.
LhcmaIige Dien stfra u i „RAe beha n-
dclt §ie denn Ihr Riann, Rathi?"
„Ia inei — das koninit ganz darauf
an, wieviel er getrunken hat!"
„Besehlen?"
„Tincn Lchoppen lvein!"
„chchr wohl — R?eitzwein so Psennig; Rotwein z.ö psennig . . .
„tro? Rlarum ist denn der Rotwein uin 5 Pfennia teurer?"
„Aber bedenkcn 5ie doch — die charbc!"
„Aber liebe Frau RRiller, wcr wird auch Raffee trinken! der ist nichts anders
als cin schleichendes Gift!" —
„Des muaß allerdings arg schleichend sci', Rerr Doktcr; denn jetzt trink' i' 's
schon siebez'g Iohr und 's hot m'r noh ner thau!"
(Lin schleichenbes (öist.