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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 14.1893 (Nr. 131-143)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20272#0062
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L. Meggendorfers k)umoristische Blätter.

63

(Kam einsach.

1. 5 o nntags j äger: Wie nnichst dn dcnn das, das;

du iimnor triffst?

2. SonntagsjLger: Ganz einfach, dn HLltst halt wo

in der Näh' danebcnl

Nuf Deutsch.

L>cr Gmoandvorsteher sagt znin Lestrcr:

„Der none Guatsherr, der Ljerr Graf,

Der red't nix, dent' nix und sinniert
Den ganzen Tag, als wia iin Schlaf.

Der Dokta nennt das ,rnsnts eaptus^,
was is dös fiir a Urankheit, sag'?
lveil der löerr Graf so g'spassi d'reinschant,
tltoan i, er hat am Lnd' an Schlag."

Der Lehrer sagt: „Daß 's beim lserrn Grafen
Im Aopf nöt recht is, dös is g'wis;;

Beini Banern aber hoaßt die Urankheit
Auf dentsch, daß er a Trott'l is."

Wie eitt „(Kedankensplitter" enstehen kann.

„Gott," denkt der elegante Isidor, im Aaffeehanse sitzend, ein witz-
blatt, in dcin cr gelosen, vor sich hinlegend, „ich gäb' was druin, wenn
ich anch'n inal so'n hnbschen Gedankensplitter znwege brächte, wie sie
sind zu lesen gedruckt in dieses Blatt;" und, indein cr das denkt, rückt er
seino, ihni eben gefiillte Tasse nach links, so daß seineni dort sttzenden
Nachbar der heiße Aaffee dic Beine verbriiht und . . . „Sie entschuld'-
gen . . die Tasse seines rechten Nachbars etwas mehr nach rechts,

so daß desscn helle ksose ganz schanderhaft initgenomincn wird-

bcidos nin niehr Ranm fiir das breite Notizbnch zu erhalten, in dem
der knnftige Gedankensplitter niedergeschriebcn werden soll, als ihin fast
zn gleicher Ieit, sowohl von rechts als von links, je eine kolossale Ghr-
scige applizirt wird.

Isidor ist zwar einen tttoment verdutzt, dann lächelt er nbcrlegen
und schreibt: „Line Vhrfeige koniint nicht allein . . ."
 
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