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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 15.1893 (Nr. 144-154)

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https://doi.org/10.11588/diglit.20273#0006
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6

§. Meggendorfers ^umoristische Blätter.

Höchster Liebesbeweis.

„ . . . 2tch was, Dii kannst sagen was Du willst -
die heirate ich und ivennsie-Alavier spieltl"

Ueberboien.

Lrster Reisendcr: „Unser Lager hat so hvhe Regale,
daß inan Feuer-(Schieb-)Leitern bcuiitzeu inuß, uni
das Ludc zu erreichen . .

Zweiter Reisender: „Da sallten Sie'mal die unseru
sehen — wir haben ini Geschäfte eigeue Pelze, die
wir auziehen, daß wir nicht verfriereu, wenn wir
iu die oberen Regionen getzen!"

Äin Bechvogcl.

„ksans, waruiii weinst Du denn, hast Du Schläge
bekominen?"

„Und wie! Tante Ntali's Bräutigain hat ihr
soeben abgeschrieben uud ich biu ihr gleich daraus
in den weg gelaufen!"

Itn IZasssaal.

"^^ie Geigeu jubelu; Alles lacht
^ / Iu siuuberauscheud wildein Roigen:

Nur Dich alleiu seh' stauneud ich
Das schöue chaupt iu Trauer neigen.

Ls lockt Dich heut kein froher Alang,
Aein Saiteuspiel zuin lustigen Tauzc,
Du stehst allein wie Luna steht,
versunken still iin Abeudglanze.

Mas ist's, das Deine Brust durchzieht? —
Ls flamint eiu Rot auf Deiuen Wangen:
Durchbebt den juugeu Buseu Dir
Lin niegekanntes siißes Bangen? —

Ich seh', wie Deine Lippen sich
Im Sclbstgespräche leis bewegen,

Als gäben sie verstohlen kund
Des tferzens namenloses Regen.

Da schweigt der Tanz. — Du schrickst enipor,
Dein Auge hebt sich langsam wieder,

Uud eine Thräne zitternd dringt
Durch die betauten zarten Lider.

Nun weiß ich, was Dein juuges Nerz,

Und Deine Tanzlust hält gefangen —

Dir ist beiin orsten jdolkascherz

Der linke Absatz losgegangen! , F. H. Kmivwski.

(Kleich geholfen.

Reiche Mutter: „Ich sage Ihuen, cherr Dberst, init
meiner Tochter ist's nicht inehr auszuhalten; einou
Zlssessor hat sie ausgeschlagen, einen privatier, eiuen
Geheimrat, sogar — kurz die anstäiidigsten Partien
. . . ich muß nächsteus eineu Arzt konsultierenl"
Gberst: „Ao n s u l t i e r en Sie lieber 'nen

Lieutenant!"

Diese Kmder!

„Daß die Aiuder gar nichts ohne Beispiel thun:
jetzt inuß ich in ineinen alten Tagen uoch
eininal das Iähneputzen aufangeii!"

Äiu kteiner Diplömai.

Mutter: „Aarlcheu, heute inittag haben wir Gästc,
beniinin Dich boiin Tisch nicht ungezogen, von deu
Speisen nimm nur dann, weun ich es Dir anbiete l"
Aarlchen: „Ia INama!"

Aarlchen: „Mama, bitte, vergiß uicht niir zweimal
anzubieteii!"

Aatale Siiuation.

„Aeh, chut eutslogeu . . Aucknckswiud . . lauf ihm nach . . Lriukgeld .."

„Is scho recht; haltcu S' uur derweil mei' Säu'I"

„Aeh, eigentüinliche Situation, das!"
 
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