6.
L. Meggendorfers Humoristische Blätter.
Figaro, oder wie man zu einer Frau komint.
„Nun, Nonsieur Llown, warum weinen Eie
so sehr?" „Ach, Herr Stallmeistär," heulte Nuki
weiter, indem er aufmerksamen Blickes den Boden
musterte — „ach, Herr Ltallmeistär, ich haben vor-
hin so viel mil Kigaro herumgcsprungen uud nun
merken ich erst, daß ich mou easur, meiner Herz,
haben verloren . . ." „Ah," entgegnete der ätall-
meister, Nuki unterslützend, äie haben ja so einen
ausgezeichneten Hund — der wird's wohl finden?"
„Wenn man so 2hr Kesicht ansieht, Herr Stall-
meistär, sollle man gar nichk glaub' daß Bie sind so
gescheidt!" meiute Aluki, uud ries Higaro, um das
so oft gemachte Auiistslüek, das beim
„Heurigen" slets Btürme vou tst'iker-
keit erregt halte, aueh hier zu zeigen.
Higaro suchte lauge, sebuüfselte da und
! dort, bis ihn Nuki durch geheime Minke direkt vor
! der hübschen, runden Dame hatte, worauf Sigaro
auf ein leises „hier" seines Herrn plätzlich in lautes
Kreudengeheul ausbrach und-vor der hübschcn
! Dame aufwartete!
Das publikum, über solchen Zcherz erst perplex,
sah die prinzessin an und diese jah, selbst verblüfft,
auf die hübsche runde Tame, die das beste that was
sie thun konnte — sie lachte, und
zwar aus vollem Herzen und nun
' stimmte auch das Publikum ein und Nuki
uub Higaro verschwauden
^ aus der Nanege.
„Ah, Lie hab' Tlück," empfing ihn der Tirektor, „eine andere
Llown hätte gekriegt das Buckel voll Aläg.— abber jetzt wollen
wir macheu Aontrakt!"
Nuki machte aber nicht.Aontrakt," sondern daß er aus dem
Aostüm und in seine eigenen Aleider kam. „Tös Madel —
oder mir schmeckt ka klaner Bissen mchr!" war seine Losung.
Er wollte sie am Ausgange erwarten, Amor würde dann schon
weiter hclsen. — Hertig war er; da sprang Higaro an ihni empor
und — „Laudonelement, was hal denn der Hund im Maul?" schrie
Nuki — — es war ein Armband. „Tös g'hört kan andern
Nenschen als dem Nadel, jetzl macht sich all's von selber," jubelte
Nuki — und es machte sich. Bie war eine junge Wilwe und
sträubte sich nicht zu sehr, als ihr der, bis über die öchren verliebte
Nuki vier Alochen später einen Heiratsantrag machte.
L. Meggendorfers Humoristische Blätter.
Figaro, oder wie man zu einer Frau komint.
„Nun, Nonsieur Llown, warum weinen Eie
so sehr?" „Ach, Herr Stallmeistär," heulte Nuki
weiter, indem er aufmerksamen Blickes den Boden
musterte — „ach, Herr Ltallmeistär, ich haben vor-
hin so viel mil Kigaro herumgcsprungen uud nun
merken ich erst, daß ich mou easur, meiner Herz,
haben verloren . . ." „Ah," entgegnete der ätall-
meister, Nuki unterslützend, äie haben ja so einen
ausgezeichneten Hund — der wird's wohl finden?"
„Wenn man so 2hr Kesicht ansieht, Herr Stall-
meistär, sollle man gar nichk glaub' daß Bie sind so
gescheidt!" meiute Aluki, uud ries Higaro, um das
so oft gemachte Auiistslüek, das beim
„Heurigen" slets Btürme vou tst'iker-
keit erregt halte, aueh hier zu zeigen.
Higaro suchte lauge, sebuüfselte da und
! dort, bis ihn Nuki durch geheime Minke direkt vor
! der hübschen, runden Dame hatte, worauf Sigaro
auf ein leises „hier" seines Herrn plätzlich in lautes
Kreudengeheul ausbrach und-vor der hübschcn
! Dame aufwartete!
Das publikum, über solchen Zcherz erst perplex,
sah die prinzessin an und diese jah, selbst verblüfft,
auf die hübsche runde Tame, die das beste that was
sie thun konnte — sie lachte, und
zwar aus vollem Herzen und nun
' stimmte auch das Publikum ein und Nuki
uub Higaro verschwauden
^ aus der Nanege.
„Ah, Lie hab' Tlück," empfing ihn der Tirektor, „eine andere
Llown hätte gekriegt das Buckel voll Aläg.— abber jetzt wollen
wir macheu Aontrakt!"
Nuki machte aber nicht.Aontrakt," sondern daß er aus dem
Aostüm und in seine eigenen Aleider kam. „Tös Madel —
oder mir schmeckt ka klaner Bissen mchr!" war seine Losung.
Er wollte sie am Ausgange erwarten, Amor würde dann schon
weiter hclsen. — Hertig war er; da sprang Higaro an ihni empor
und — „Laudonelement, was hal denn der Hund im Maul?" schrie
Nuki — — es war ein Armband. „Tös g'hört kan andern
Nenschen als dem Nadel, jetzl macht sich all's von selber," jubelte
Nuki — und es machte sich. Bie war eine junge Wilwe und
sträubte sich nicht zu sehr, als ihr der, bis über die öchren verliebte
Nuki vier Alochen später einen Heiratsantrag machte.