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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 5.1891 (Nr. 14-26)

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https://doi.org/10.11588/diglit.26794#0035
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ZO

L. Meggendorfers Humoristische Llätter.

tll am a: „Ter Iunge ist der reine erantalus, wie der Linen quält.



jtzch denke oft für inich allein,
tt^ie es -cnn alse -M nnr gckennnen,

Dast wir einander ^ nicht geiwnnncn,
Mir könnten jetzt se gliicklich fein!

Doch ging's inis wie dcr Iliit' nni Bcnnn i
tncht jcde rcift zn vellen Triebcn,

Gar nianchcr anch ist's rwrgeschriebein
Bcgniig' Dich niit dcni Friililingstraiim!

LHergstL.s kMetz.

tveh dem emigen Xaffeelöffel!
tveh, dem ewigen Lranntweinsöffel!

Weh dem ewigen iLiergenuß!
tveh dem Wein im tleberfluß!

Aber weh und dreimal weh
Tem, der bcim ästhetischen Lhee
Allc dliittwoch gähnen muß!

—-»Zx-—

boidr» F^gguutiseure.

!§as ganze L-tädtchen war alarmiert dnrch große
Plakate, welche besagten, daß der berühmte Hypno-
tiseur stiumscrl eine Vorstellung gcben werdc nnd
sich verpflichte, unter zehn giedien acht durch den
bloßen i?lick seiner Augcn in magnctischen Ichlaf
zn versetzen.

Am Abend war der große Saal zum „goldcncn
lqackel" gestopft voll, als von dem zicmlich wohlbc-
leibtcn Nnmserl an das Publikum die Ausforderung
erging, es möchten sich cinigc Anwesende als dliedien
melden. Augcnblicklich crhob sich cin langer, magerer
Herr, der mit Riescnschritten das Podium bctrat.

Lliumserl wies ihm einen Lessel an, setzte sich
gegenüber und begann das Lliedium dnrchdringcnd
anzublicken. Lautlose Stille herrschte im Aaale.

Abcr es verging eine Viertel-, eine halbe Atnnde,
ohne daß die beiden Personen, auf die aller Llicke
gerichtet waren, ein Lebenszeichen von sich gegeben
hätten.

Allmählich bemächtigte sich der Anwesenden ein
Kesühl der Angst und mehrere pcrsonen betraten
das Podium.

Lu der ^rreguug.
 
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