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Lothar Meggendorfers humoristische Blätter — 5.1891 (Nr. 14-26)

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https://doi.org/10.11588/diglit.26794#0103
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L. Neggendorfers Humoriftische Blätter.

103

^rrvorgrlockt.

^in IrrLum.

„Aber, lieber Mann, wie fehen 5ie
aus? Lie waren gewiß krank und sind
recht vom Hleisch gefallen?"

„Aein, vom Dach!"

^nr tzispsnischer ^idalgv.

Ein hispanischer chidalgo
Aam einst nachts der Heimat fern
Auf der Fahrt durch frenide Lande,
Vor das lhaus zuin gold'nen ötern.

llnd er klopfte an die s)forte,
Alopfte an init eins, zwei, drei,

Bis ihn schläfrig eine chtiinine
^fragte, wer da drunten sei.

Schulze: „Iotte doch — der Lehmann und mit die
Iuitarre — wat machst Du denn da?"

Lehmann: „Ach, ick habe der reichen Witwe 'n Atändeken
jebracht — aber sie ist absolutemang nicht hervor-
zulocken!"

Schulze: „A)eil Z)u 'n schlechtes Instrument hast —
jieb mal Acht, nu werde ick serenaden!"

Vie richtige Vrxeichnung.

„Was sagst Du dazu, der jüngste Lohn vom Llaqueur
Hantel applaudiert gleichfalls schon im Theater."
„Nerkwürdig! Lo ein Applausjunge."

Und der chpanier erwidert:

„Oon Ooncquin Vlvursr
Nnrlquis 6e lns VmLrlllas
Oe villacke zc Oorner

Lornte-Ouc cke Lennvente,

Cornte cke Villnlsnl,

LLbnllero ck ^lcLntnra,

Vicornte cke ke^ullul!"

Also spricht er edeln ötolzes;

Doch den Wirt verdrießt das sehr
Und er ruft: „Für so viel Gäste
Gibt es bei mir platz nicht mehrl"

Und das Fenster schließt sich klirrend,
Und der Apanier spricht kein N)ort,
^üllt sich still in seinen Utantel,

5etzt sich und entschlummert dort.
 
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