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L. Meggendorfers Humoristische Blätteu

6chne ^rirgslist.

tvie der lcmgjährige Sonntcigsjäger sterr Blüinchen seine tfasen fängt, nachdem er wahrgenoinmen, daß die Tiere
immer sebr beruhigt sitzen bleiben, sobald er aus sie zielt. Lr benntzt dies also zn einer Ariegslist, schleicht sich mit fort-
während angelegtem Gewehre an die Tiere heran, die nichts Böses ahnen, und ergreift sie einfach mit der tfand.

(Dihverständnis.

Richter: „Rnn, Angeklagter, batten Sie bei Istrcm ersten Linbrnch auch
schon einen Genossen?"

Angeklagter: „Nein, tjerr Gerichtshof, ich war noch ganz nüchtern."

brkannt.

„Anf einer Reise in Italien war's
Nnweit Neapels königlichen tliauern,

Und schläsrig saß ich bei dem vetturin,
5chien mir derMeg doch sast zu lang zu dauern.

Da plötzlich sprangen aus dem nahen Busch
Wolst zwölf bis zrvanzig trutzige Gestalten,
Die stellten drostend sich uns in den lVeg,
Um barschen Nufs den lvagen anzichalten.

Banditen waren's; aber ich war jung
Und stark und kannte Zaudern nicht noch
Zagen;

D'rum griffich schnell nach dem jdistolenpaar
Und schwang mich jcchen Satzes aus dem
wagen.

Und jetzt — was meineu Sie, was jetzt

. geschah,

Uiein Fraulcin, daß Sie just so zweifelnd
lachten?" —

„„Ti nun, jetzt krähte wohl der Gockelhahn
Uiit lautem Ruf nnd Sie, mein kjerr —
erwachten?""

Ahn n n g.

Ljerr: „Ich glaube nun schon wirklich, daß
ich mit meiner lverbnng bci Adelen kein
Glück haben werde."

Frennd: „Nur mutig geschriebenl"
Herr: „Ts dürfte nichts nützenl Als ich
gestern die promenade entlang ging, saß
sie mit Meier auf einer Bank nnd Beide
sprachen kein wort, da sind sie ge-
wiß schon im Stillen verlobtl"
 
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