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L. rileggendorsers tzumoristische Äläller.

b!

(siut

grniltivvrtek.

Bci der wegen
ikrer Sparsamkeit be-
kannten Gräfin R.
findet anläßlich ciner
Familienfeier grafies
Festmakl statt. An
der Tafel sitzt neben
der Gastgeberin Dr.
ks., ein großer Frcund
von delikat zubcreite-
ten Waldschwämmen.

Als dessen §ieb-
lingsspeise aufge-
tragen wird, denkt
die Gräfin, deu Dok-
tor etwas iu Ver-
legenfieit zu setzen,
indem fie ihn fragt:
„Nun, kserr Doktor,
was wiirdeu Sie tbun,
wenn sich unter diesen
Zchwämmen einige
giftige befänden?"

5ofortantwortet
dieser, auf seine win-
zige st>ortion blickend:
„Gh, gnädige Frau,
in solcher Dosis
würden s elbst g i f-
tige Schwämme
keinen Schaden
anrichten."

(Zan; rinfarh.

(Ein Bedienter zum
andern.)

„Ich sweiß gar
nimmer, was ich an-
fangen soll vor Un-
annehmlichkeitcn,
mein Baron zankt
michfortiväkrend, daß
ich ikm jedeu Bettler
und Schwindler in
den 5alon lasse, statt
sie die Treppe lfinun-
terzuwerfen — heut-
zutage kennt man die
Leut' aber kaum von
Andern weg! was
t h u st denn D u in
dem Fall?"

„Ich? Lhdasist
ganz einfach! Ich
werf' ohne alle
Ausnahm' Ieden
die Trepp' hinun-
ter, der kommt. .
war'snixG'scheids,
muxt er sich net,
war's aber doch was
G'scheids — nach-
her wird sichdas
schon herausstel-
len!"

„Denken Zie sich meine 5age: Ich stehe am Rande des Aetnakraters und
blicke in denselben hinuntcr — da plötzlich beginnt es ;u pfauchcn und riesige
Dampf- und Achwefelwolken quellen empor; aber ich —"

„Lie?"

„Habe sie niedergeschwefelt!"
 
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