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L. Neggendorfers tzumoristische Blätter.

„Zieh mal, Männchcn, die entzückenden ersten Veilchen!"

„Ztör' mich nicht mit dem Zeug, ich mache gerade ein Hrühlingsgedicht!"

--»ZL--

Verdächtigr Nrugier.

Lonntagsreiter: „A.lenn ich nur wüßt', auf welcher
^eit' der Weg weicher ist!"

Die schlaue Ceu;l.

„llennst des L'sang'l noch?" sagt der Lenz
zu seiner Leuzl vierzchn Lag' nach der Hochzeit.
„Und weißt' wer's g'sungen hat draußen auf der
Tktober-Hestmiesen in der Nünchnerstadt, in der-
sclbigen Äleinbuden, woaßt des auch noch?"

„Hreilich woaß i's noch!" lacht die Lienzl
und zeigt ihre blühwcißcn Zähne. „Der damische
^tadtfrack war's, der mi alleweil so valiabt an-
g'fchaut hat dabei und dem nachher a gewisscr
Lorenz Hintcrhuber . . ."

„Tcn Hrack ausklopft hat, ganz richtig!" ent-
gegnet der Lenz, abcr dabei kriegt er langsam
eincn rotcn lkopf und rückt am Hütl.

„llo und weiter?" macht die Lenzl mit dem
unschuldigstcn tv'sicht von der A)elt.

„lvciter? No, dann is halt die Tendarmerie
kommcn und hat'n Lcnz mitg'nommen . . . und
des llll's, wcil a gewisse Tcnzl lZachlechner den
^tadtfrack im Itillcn dazu aufg'fordert hat, ihr
gMnüber den Talanten z' spielen . . ."

„verstcht sich! Ietzt schau mir Liner das
undankbare Ukannsbild an! Ten ganzen selbigen
Rbcnd is er im hintersten Rlinkel von der lllein-
bndcn g'scfscn uno hat fich nix um a gewisse
Tcnzl g'schccrt . . ."

„Ret wahr is — nct hintraut hab' i mich
an Luern Lisch ..."
 
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