L. Akeggendorfers tzumoristische Blätter.
79
uf dem hohen Achreiberbocke
Litzt ein alter dürrer Nann:
An dem spiegelreichen Rocke
Hängen tausend Aleckse d'ran.
Dft und oft in seinen Aeilen
Hält der alte Schreiber still;
Alle seine Zinne weilen
Dann bei fernem Iugendspiel.
And er sieht sich als Ltudiosen,
Lieht die Aneipen, wo er trank,
Lieht die zarten Mädchenrosen,
Tenen er zu Knßen sank.
Lieht die stolzen Auknnftsträume,
T>ie sein Hirn damals erhitzt —
Lieht die kahlen, grauen Räume,
Wo er jetzt — „verbummelt" — sitzt.
Orr altr jZchrribrr.
^atal.
,A)ie? Tu bist verheiratet? Aa, wie lebst Tu denn?"
,Ach, ich bin ganz unglücklich!"
,A?as? Hast Du denn eine anderc bekommen als die,
für welche Du einst so schwärmtest?"
,Aein, die Aämliche!"
Und aus seinem Tänsekiele
Rinnt ein Lhränlein schwarz und schwer
Auf den Rock wie schon so viele —
Alle saugt geduldig der!
Aeil' um iZeile g'rad und strikte
Malt er wieder fort bis Aechs;
Denu sein Achreiberherz erquickte
Lolch' wehmüthiger Thränenklecks! W.Herb«t.
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uf dem hohen Achreiberbocke
Litzt ein alter dürrer Nann:
An dem spiegelreichen Rocke
Hängen tausend Aleckse d'ran.
Dft und oft in seinen Aeilen
Hält der alte Schreiber still;
Alle seine Zinne weilen
Dann bei fernem Iugendspiel.
And er sieht sich als Ltudiosen,
Lieht die Aneipen, wo er trank,
Lieht die zarten Mädchenrosen,
Tenen er zu Knßen sank.
Lieht die stolzen Auknnftsträume,
T>ie sein Hirn damals erhitzt —
Lieht die kahlen, grauen Räume,
Wo er jetzt — „verbummelt" — sitzt.
Orr altr jZchrribrr.
^atal.
,A)ie? Tu bist verheiratet? Aa, wie lebst Tu denn?"
,Ach, ich bin ganz unglücklich!"
,A?as? Hast Du denn eine anderc bekommen als die,
für welche Du einst so schwärmtest?"
,Aein, die Aämliche!"
Und aus seinem Tänsekiele
Rinnt ein Lhränlein schwarz und schwer
Auf den Rock wie schon so viele —
Alle saugt geduldig der!
Aeil' um iZeile g'rad und strikte
Malt er wieder fort bis Aechs;
Denu sein Achreiberherz erquickte
Lolch' wehmüthiger Thränenklecks! W.Herb«t.