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kommenhcit emporheben konnten,, eine Kunst, welche bis dahin
ziemlich selten gewesen war, während die Bildhauerei sich bereits
einer grösseren Verbreitung erfreute.
Bis zur Zeit Alexanders schritten die Künste stets stufen-
weise vorwärts; nach ihm vervollkommneten sie sich nicht weiter,
obgleich sie immer mehr Ausbreitung gewannen. Das Jahr Hundert
Alexanders gleicht der Zeit Raphaels, in der plötzlich Werke von
einer Schönheit auftauchten, wie man sie weder vor noch nach der
Wiederherstellung der Kunst sah; denn wenn auch nach Raphael in
einem gewissen Theile eine verbesserte Manier hervorleuchtete, so
findet man doch im Allgemeinen keinen Meister, der den grossen
Männern jener Periode gleichgekommen wäre.
Von dem Jahrhundert Alexanders bis zum Untergang der Kunst
zur Zeit des griechischen Kaiserthums, strebte man immer mehr
nach Bereicherung durch neue Zierrathen, welche jedoch in kleinen
und unnützen Theilen bestanden; während die Alten aus den besten
Zeiten ausschliesslich ihr Augenmerk auf die Hauptsache gerichtet
hatten, und ohne die Feinheit der Haare und ähnliche Kleinigkeiten
ängstlich zu studiren, hauptsächlich darauf bedacht waren, die
Nachahmung des Nackten zur Vollkommenheit zu führen, denn sie
legten auf die Bekleidung nicht den Werth, den wir ihr geben.
Wohl haben in späteren Perioden Griechenlands Bildhauer ge-
lebt die nicht nur zum Theil auf gleicher Höhe mit den vorherge-
henden grossen Männern standen, sondern zuweilen sogar in den
fleischigen und weichen Theilen besseres zu Tage förderten; als
diese; demungeachtet sind sie niemals mit den ersteren zu verglei-
chen, weil ihnen die Erhabenheit der Einbildungskraft und Ideen
mangelt; wodurch sich die Künstler jenes glücklichen Jahrhunderts
auszeichnen; in welchem Rcichthum und Ungebundenheit das Genie
anfeuerten, und den göttlichen Vorstellungen der rcichbegabten
Meister thätige Unterstützung gewährten.
Mit der Ausdehnung des Kaiserthums kamen die Künste aus
Griechenland nach Rom; aber es ist mir nicht bekannt; wann sie
zuerst daselbst geblüht haben, da man keine einzige; mit einem
lateinischen Namen ihres Bildners bezeichnete gute Statue findet.
Wer weiss, ob sich die römischen Künstler nicht; wie die neueren,
darin gefielen, dass sie ihre Namen in einer gelehrten Sprache un-
ter ihre Werke setzten. Dem sey, wie ihm wolle , ich bin der
kommenhcit emporheben konnten,, eine Kunst, welche bis dahin
ziemlich selten gewesen war, während die Bildhauerei sich bereits
einer grösseren Verbreitung erfreute.
Bis zur Zeit Alexanders schritten die Künste stets stufen-
weise vorwärts; nach ihm vervollkommneten sie sich nicht weiter,
obgleich sie immer mehr Ausbreitung gewannen. Das Jahr Hundert
Alexanders gleicht der Zeit Raphaels, in der plötzlich Werke von
einer Schönheit auftauchten, wie man sie weder vor noch nach der
Wiederherstellung der Kunst sah; denn wenn auch nach Raphael in
einem gewissen Theile eine verbesserte Manier hervorleuchtete, so
findet man doch im Allgemeinen keinen Meister, der den grossen
Männern jener Periode gleichgekommen wäre.
Von dem Jahrhundert Alexanders bis zum Untergang der Kunst
zur Zeit des griechischen Kaiserthums, strebte man immer mehr
nach Bereicherung durch neue Zierrathen, welche jedoch in kleinen
und unnützen Theilen bestanden; während die Alten aus den besten
Zeiten ausschliesslich ihr Augenmerk auf die Hauptsache gerichtet
hatten, und ohne die Feinheit der Haare und ähnliche Kleinigkeiten
ängstlich zu studiren, hauptsächlich darauf bedacht waren, die
Nachahmung des Nackten zur Vollkommenheit zu führen, denn sie
legten auf die Bekleidung nicht den Werth, den wir ihr geben.
Wohl haben in späteren Perioden Griechenlands Bildhauer ge-
lebt die nicht nur zum Theil auf gleicher Höhe mit den vorherge-
henden grossen Männern standen, sondern zuweilen sogar in den
fleischigen und weichen Theilen besseres zu Tage förderten; als
diese; demungeachtet sind sie niemals mit den ersteren zu verglei-
chen, weil ihnen die Erhabenheit der Einbildungskraft und Ideen
mangelt; wodurch sich die Künstler jenes glücklichen Jahrhunderts
auszeichnen; in welchem Rcichthum und Ungebundenheit das Genie
anfeuerten, und den göttlichen Vorstellungen der rcichbegabten
Meister thätige Unterstützung gewährten.
Mit der Ausdehnung des Kaiserthums kamen die Künste aus
Griechenland nach Rom; aber es ist mir nicht bekannt; wann sie
zuerst daselbst geblüht haben, da man keine einzige; mit einem
lateinischen Namen ihres Bildners bezeichnete gute Statue findet.
Wer weiss, ob sich die römischen Künstler nicht; wie die neueren,
darin gefielen, dass sie ihre Namen in einer gelehrten Sprache un-
ter ihre Werke setzten. Dem sey, wie ihm wolle , ich bin der