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Merian, Maria Sibylla
Der Raupen wunderbare Verwandelung, und sonderbare Blumen-nahrung: worinnen, durch eine gantz-neue Erfindung, Der Raupen, Würmer, Sommer-vögelein, Motten, Fliegen, und anderer dergleichen Thierlein, Ursprung, Speisen, und Veränderungen, samt ihrer Zeit, Ort und Eigenschaften (Band 1) — Nürnberg, Frankfurt, Leipzig, 1679 [VD17 23:292909S]

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https://doi.org/10.11588/diglit.2553#0040
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können das Wasser wol leiden; denn so man ihnen
oft etliche Tropfen gibt/ so werden fie frisch davon:
Absonderlich aber muß man solches! thun/ wann sie
vertrucknen wollen; denn sonst sterben sie. Sie essen
auch Gras und Zwetschken/ oder Praumenund
Rosenblatter. 3m Iuny machen sie ein rundes
Gespinst / in Form eines schmalen/ doch ablang-
lichten Eyes/ welches gantz hart ist / und braun an
der Färb; dergleichen hierein offenes an einemBlät-
lein herab hangt: Worinn sie zu einem Dattelkern
werden/dessen Gestalt unten neben der Raupen ligt;
Md ist dunkelroth. Im Monat Juli) kam derglei-
chen oben fliegende Motte aus einem Datelkern her-
vor/ da das Weiblein Holtzfarbicht/das Männlein
aber schön dunkelbraun / hat auch grosse Hörner.
So bald sie heraus gekrochen / paaren sie sich; nach-
mals legt das Weiblem die Eyer/ welche grösser als
Hirschkörnlem/ und Leberfarb sind. Ferner befindt
sich auf denen beeden vordersten Flügeln jedesmals
ein weisser/runder Flecke/ und werden daran sechs
Füßleitl gezählt. Im übrigen ist sie nur des Nachts
geflogen/bey Tag aber war sie gantz still/ohne einige
Bewegung; über welches sich zwar nicht zu verwun-
dern/ dieweil es insgemein von andern Motten-vöge-
lein/ äusser etlichen wenigen auch geschicht.
 
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