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Meyer, Julius [Editor]; Nagler, Georg Kaspar [Oth.]
Allgemeines Künstler-Lexikon: unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In- u. Auslandes (Band 3): Giambattista Barbieri - Giuseppe Bezzuoli — Leipzig: Engelmann, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.49924#0240
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232 R. Bean

Von ihm gestochen:
Kopf der Della. Oval. 4. Sammlung Boydell.
(Gegenstück zum Kopf der Julia, gest. von
F. Legat).
s. Heineken, Dict. **
Bean. Richard Bean, englischer Kupfer-
stecher zu Anfang des 19. Jahrh. Er lernte bei
Guerin in Paris, fertigte anatomische Abbil-
dungen, sowie Bildnisse, die Gutes versprachen,
fand jedoch schon im Alter von 25 Jahren seinen
Tod, indem er am 24. Juni 1817 in Hastings
beim Baden ertrank.
s. Redgrave, Dictionary.
* *
Beard. Thomas Beard, Stecher in Mezzo-
tinto, wirkte in der ersten Hälfte des 18. Jahrh.
zu London. Die Angabe einiger Schriftsteller,
dass er in Irland geboren sei, entbehrt der Be-
gründung.
Von ihm gestochen:
1) Hugh. Boulter, Erzbisch. von Armagh. Kniest.
Nach M. A s h t o n, 1728. Fol.
I. Ohne Adr.
II. Mit J. Orpin’s Adr.
2) Jane, Gräfin von Clarendon. Halbfig. Nach
God. KneIler. Fol.
II. Das Wort: Rigt in : Right verbessert.
3) William Conolly.
4) John Hoadly. Kniest. Fol.
5) Will. King. Kniest. Nach M. Dahl. Fol.
6) John Sterne, Bisch, von Clogher. Halbfig. Nach
Th. Carlton. Fol.
7) Thom. Wyndham.
8) Liberalitas et Modestia. Nach Guido Reni.
s. Strutt, Dict. — Heineken, Dict. — Le
Blanc, Manuel. — J. C. Smith, British
Mezzotinto Portraits. I.
* *
Beard. James Henry Beard, amerik. Por-
trät-und Thiermaler, geb. 1815 zu Buffalo (im
Staate New-York). Sein Vater, Capitän James
B., zog bald nach der Geburt des Sohnes nach
dem nördlichen Ohio und ließ sich in Painesville
nieder; er starb daselbst, als James kaum 12
Jahre alt war. Bald nachher kam ein wandern-
der Porträtmaler, Namens Hanks, nach Paines-
ville, von dem B. den ersten Kunstunterricht
erhielt. Mit 14 Jahren verließ er seine Heimat
und kam, nach mancherlei Schicksalen, nach
Pittsburgh (in Pennsylvanien) und endlich nach
Cincinnati, wo er sich mehrere Jahre aufhielt.
Auf mehreren Reisen durch den Südwesten, so-
wie nach der Stadt New-York, fand er nicht nur
Gelegenheit seine Kunstkehntniss zu erweitern,
sondern erwarb sich auch eine reichliche Kund-
schaft und einen geachteten Namen. 1870 ließ
er sich in New-York nieder, 1872 wurde er Mit-
glied der dortigen Akademie. Anfangs malte er
hauptsächlich Porträts, später mit besonderer
Vorliebe Thierstücke. Von den ersteren nennen
wir die Bildnisse des Generals Harrison und
des Staatsmannes John Q. Adams (beide um
1837), ferner diejenigen von Henry Clay, Gene-

W. H. Beard.

ral Taylor und Oberrichter Chase ; von anderen
Werken des Künstlers: »The North Carolina
Emigrants« (vom Jahre 1845), angekauft von
dem verst. Geo. W. Austin, New-York; »The
Long Bill« (die lange Rechnung); »The Poor Rela-
tions« (die armen Verwandten), ein kleines Bild-
chen von Hunden. Unter seinen späteren in
New-York gemalten und ausgestellten Bildern
lenkten besonders die Aufmerksamkeit auf sich :
»Die Nacht vor der Schlacht«; »Royalty at
Home« (Löwe und Löwin in der Wildniss), und
»The undress parade«, ein Cabinetstückchen.
Eines seiner größten Thierstücke ist die Dar-
stellung der Farm des bekannten Züchters Ale-
xander in Kentucky (1867—69); ferner sind von
ihm : »The Widow« (1872); »The Mutual Friend«
und »Parson’s Pets« (1875); »Morning Gossip«,
»Tired Out« und »Wide Awake« (1876); »Blood
will Teil« und »Consultation« (1877); »Don Qui-
xote and Sancho Panza« (1878).
Nach ihm gestochen:
1) »The poor relations« (Die armen Verwandten).
Gest, von Alfred Jon e s, in Mezzo-Tinto, New-
York, 1847; für den Kunstverein in Cincinnati.
2) »The squatters« (Unberechtigte Ansiedler), ein
Gegenstück zu den »North Carolina Emigrants«.
Gest, von J. D. Boothe in Mezzo-Tinto, Cin-
cinnati, 1848.
s. Tuckerman, Book of Artists. p. 4361 —
Clement and Hutton, Artists of the ni-
neteenth Century and their works.
William Holbrook Beard, Thiermaler,
jüngster Bruder des Vorigen, geb. 13. April 1823
zu Painesville (Ohio). Nachdem er, erst seit sei-
nem 18. Jahre und nur kurze Zeit eine Schule
besucht, begann er durch Porträtmalen sich
seinen Unterhalt zu erwerben; da er aber in
seiner Heimat wenig Erfolg hatte, begab er sich
als wandernder Künstler in die Städte des west-
lichen Ohio, fand jedoch auch hier keinen Bei-
fall, namentlich deshalb, wie erzählt wird, weil
ihn seine humoristische Neigung häufig verlei-
tete, in den Porträts die lächerlichen Eigentüm-
lichkeiten seiner Originale hervorzuheben. Um
das Jahr 1850 ging er nach Buffalo und eröffnete
ein Atelier; nach mehrjähriger Arbeit gelang es
ihm hier, sich eine Lokalreputation, sowie
Freunde und Gönner zu erwerben, so dass es ihm
möglich wurde, eine Reise nach Europa zu un-
ternehmen. Schon damals hatte er das Porträti-
ren aufgegeben und sich der Thiermalerei zuge-
wandt. In Europa hielt er sich hauptsächlich in
Düsseldorf, der Schweiz und Rom auf und trat
zu mehreren Künstlern, Leutze, Gifford, Whitt-
redge und Bierstadt in nähere Beziehung. Nach
einer Abwesenheit von beinahe zwei Jahren
kehrte er nach Buffalo zurück und vermälte sich
hier mit der Enkelin des Richters Wilkeson,
eines angesehenen Bürgers der Stadt. Nach dem
Tode seiner Gattin, der wenige Monate nach der
Verheiratung erfolgte, siedelte er nach New-York
über, wo er im Jahre 1863 mit der Tochter seines
 
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