744
G-iovan Antonio da Besozzo
Mlle de Bessee.
Frauen bei einer Kahnfahrt sich belustigend.
Noch an Ort und Stelle, in einem an den ersten
Hof stoßenden Raum, drei Gemälde, Szenen
aus dem Gesellschaftsleben der Mailänder No-
bili. Wir sehen sie beim Ballspiel, beim Kar-
tenspiel und beim Contretanz. Jede Szene faßt
fünf bis sechs Figuren, lauter Portraits, offen-
bar Mitglieder der Familie Borromeo. Der Ano-
nymus des Morelli sah 1530 in dem Hause des
Gabriel Vendramin zu Venedig ein Heft mit
Thierdarstellungen von B. ; übrigens wäre es
nicht unmöglich, dass Michele und Michelino
zwei verschiedene Persönlichkeiten sind.
s. Lomazzo, Trattato etc. p. 359. — Morelli-
Frizzoni, Notizia d’opere etc. pp. 221, 222.
— Calvi, Notizie sulla vita e le opere etc. I,
121—133. — Gir ol am o d’Ad d a. Une famille
d’artistes lombards in l’art. 1882. II, 81 u. tf.
— C. v. Fabriczy im Beibl. zur Zeitschr. für
bildende Kunst v. 15. März 1883. pp. 378—379.
Carl Brun.
Besozzo. Giovan Antonio daBesozzo,
ein Stein- und Bildhauer des 15. Jahrhunderts,
war 1490 bis 1496 am Mailänder Dome thätig.
Was an demselben von ihm herrührt, ist nicht
mit Bestimmtheit nachzuweisen. Wahrschein-
lich aber hat Besozzo mehr am ornamentalen,
als am bildlichen Theile der Kathedrale mitge-
wirkt.
s. Perkins, Italian sculptors. London 1868.
p. 142, Note 4 u. p. 295. Carl Brun.
Besqu, Kupferstecher, welcher im Anfang
des 19. Jahrhunderts zu Paris lebte, arbeitete
an den Stichen zu dem Werke: Vies et Oeuvres
des peintres les plus celebres de toutes les eco-
les. Herausgegeben von C. P. Landon, Paris
1803. 4°. * *
Besrodny. Wassili Besrodny, russischer
Medailleur, geb. 1783, gest. nach 1806. Als Schü-
ler der Akademie der Künste zu St. Petersburg,
erhielt er Medaillen: die 2. silberne 1801 und
die 1. 1803 für das Modelliren nach der Natur,
die goldene 1803 für das Programm »Ermordung
zweier christlichen Waräger, die den Gott Pe-
run anzubeten verweigerten, durch Götzen-
priester«, und trat in Dienste des Münzhofes zu
St. Petersburg ein, wo er vorzüglich mit Kopi-
ren sich beschäftigte.
Von ihm geschnitten.
1—3) Die Kopfseiten der Medaillen zu Ehren des
Fürsten Potemkin bei Gelegenheit: der Ver-
einigung der Krim mit Russland, 1783 (die
Rückseite ist von Wächter ausgeführt); der Ein-
führung der Statthalterschaft in Katherinoslaw
und der taurischen Provinz der Eroberung von
Otschakow und Beresansk und der Siege am Li-
man , 1788 (die Rückseite ist von Gass aus-
geführt).
4) Die Kopfseite der Medaille auf die Vermählung
des Großfürsten Alexander Pawlowitsch mit der
Großfürstin Elisabeth Alexejewna, 1793.
5) Die Kopfseite der Medaille, welche der Mann-
schaft verliehen war, die den Admiral Krusen-
stern in seiner Weltumsegelung in den J. 1803
bis 1806 begleitet hatte, mit der Umschrift:
»3a nyTemecTBie Bonpyru cnEra« (Für die Welt-
umsegelung). Die Rückseite ist von Leberecht
ausgeführt.
Ihm wird zugeschrieben:
6) Die Medaille mit dem Bildnisse Katharina’s II.,
nach 1796, mit den Initialen B. B. bezeichnet'
in der Serie von Medaillen aus der russ. Ge-
schichte.
7) Die Medaille auf die Gründung des Georgenordens
(1769), mit den Initialen K. B. (Wächter?) —
B. (Besrodny?).
s. C6opn. Marep. ajh hct. Ilxirr. Akua- XyA-,
noA'b pe^. IlerpoBa (Samml. von Mater, zur
Gesch. der Akad. d. Künste, redig. von Pe-
trow), St. Pbg. 1864. I, 424, 429, 441, 450—
452. — nposopoBCKiu, Karan. pycc. n
aan.-eBpon. mga- ii moh., xpan. b-b Hmu. Akba.
XyA- (Prosorowski, Katal. der russ. u. west-
europ. Medaillen und Münzen, die in dem Münz-
kabinete der Akad. d. Künste befindlich sind),
St. Pbg. 1868. pp. 148 — 149 u. NN. 60, 299,
332, 409, 410, 412, 467. — IlBepcenu, Cjob.
Me^ajiiep. (Iversen, Lex. der Medailleure),
St. Pbg. 1874. p. 6. N. Sobko.
Bessa. Pancrace Bessa, französischer
Blumen- undFrüchten-Maler, geb.inParis 1772,
gestorben um 1835 zu Rouen. B. war ein Schü-
ler von Spaendonck und Redoute und später
(1816) Blumenmaler der Herzogin von Berryund
und 1823 Maler des naturhistorischen Museums.
B. beschickte den Salon zuerst 1806. Er malte in
Öl und Aquarell und brachte bei seinen Blumen-
und Fruchtstücken öfter auch Vögel an und lie-
ferte zum Nouveau Duhamel 500, zum Herbier
de 1’Amateur (beide in der Staatsbibliothek) 600
Zeichnungen. Derselbe entwarf auch viele Zeich-
nungen zu dem Werke über Ägypten und ward
wiederholt prämiirt.
s. Gäbet, Dict. — Siret, Dict. — Bellier,
Dict. C. A. Regnet.
Nach ihm gestochen:
1) Bll. in dem Werke: Le Nouveau Duhamel.
7 Bände. Fol.
2) Bll. in dem Werke: L’Herbier de l’amateur.
3) 12 Bll. Blumen und Früchte. Gest, von Caze-
nave, Chaponnier, Lambert u. Clement.
Punktiert. Gr. Fol. * *
Besse. Kupferstecher.
Von ihm gestochen:
Bosquerius, Philippus.
s. Le Blanc, Manuel. * *
Bessee. Mlle de Bessee, nachmals Baro-
nin von Erlach, Dilettantin, die zu Paris in
der Mitte.des 18. Jahrhunderts einige Zeichnun-
gen und Radierungen in der Weise des Saint-
Non ausführte.
Von ihr radiert:
1) Die Drescher, Landschaft. Nach J. B. L e Prin c e.
1756.
2) Die Ruine, Landschaft. 1756.
G-iovan Antonio da Besozzo
Mlle de Bessee.
Frauen bei einer Kahnfahrt sich belustigend.
Noch an Ort und Stelle, in einem an den ersten
Hof stoßenden Raum, drei Gemälde, Szenen
aus dem Gesellschaftsleben der Mailänder No-
bili. Wir sehen sie beim Ballspiel, beim Kar-
tenspiel und beim Contretanz. Jede Szene faßt
fünf bis sechs Figuren, lauter Portraits, offen-
bar Mitglieder der Familie Borromeo. Der Ano-
nymus des Morelli sah 1530 in dem Hause des
Gabriel Vendramin zu Venedig ein Heft mit
Thierdarstellungen von B. ; übrigens wäre es
nicht unmöglich, dass Michele und Michelino
zwei verschiedene Persönlichkeiten sind.
s. Lomazzo, Trattato etc. p. 359. — Morelli-
Frizzoni, Notizia d’opere etc. pp. 221, 222.
— Calvi, Notizie sulla vita e le opere etc. I,
121—133. — Gir ol am o d’Ad d a. Une famille
d’artistes lombards in l’art. 1882. II, 81 u. tf.
— C. v. Fabriczy im Beibl. zur Zeitschr. für
bildende Kunst v. 15. März 1883. pp. 378—379.
Carl Brun.
Besozzo. Giovan Antonio daBesozzo,
ein Stein- und Bildhauer des 15. Jahrhunderts,
war 1490 bis 1496 am Mailänder Dome thätig.
Was an demselben von ihm herrührt, ist nicht
mit Bestimmtheit nachzuweisen. Wahrschein-
lich aber hat Besozzo mehr am ornamentalen,
als am bildlichen Theile der Kathedrale mitge-
wirkt.
s. Perkins, Italian sculptors. London 1868.
p. 142, Note 4 u. p. 295. Carl Brun.
Besqu, Kupferstecher, welcher im Anfang
des 19. Jahrhunderts zu Paris lebte, arbeitete
an den Stichen zu dem Werke: Vies et Oeuvres
des peintres les plus celebres de toutes les eco-
les. Herausgegeben von C. P. Landon, Paris
1803. 4°. * *
Besrodny. Wassili Besrodny, russischer
Medailleur, geb. 1783, gest. nach 1806. Als Schü-
ler der Akademie der Künste zu St. Petersburg,
erhielt er Medaillen: die 2. silberne 1801 und
die 1. 1803 für das Modelliren nach der Natur,
die goldene 1803 für das Programm »Ermordung
zweier christlichen Waräger, die den Gott Pe-
run anzubeten verweigerten, durch Götzen-
priester«, und trat in Dienste des Münzhofes zu
St. Petersburg ein, wo er vorzüglich mit Kopi-
ren sich beschäftigte.
Von ihm geschnitten.
1—3) Die Kopfseiten der Medaillen zu Ehren des
Fürsten Potemkin bei Gelegenheit: der Ver-
einigung der Krim mit Russland, 1783 (die
Rückseite ist von Wächter ausgeführt); der Ein-
führung der Statthalterschaft in Katherinoslaw
und der taurischen Provinz der Eroberung von
Otschakow und Beresansk und der Siege am Li-
man , 1788 (die Rückseite ist von Gass aus-
geführt).
4) Die Kopfseite der Medaille auf die Vermählung
des Großfürsten Alexander Pawlowitsch mit der
Großfürstin Elisabeth Alexejewna, 1793.
5) Die Kopfseite der Medaille, welche der Mann-
schaft verliehen war, die den Admiral Krusen-
stern in seiner Weltumsegelung in den J. 1803
bis 1806 begleitet hatte, mit der Umschrift:
»3a nyTemecTBie Bonpyru cnEra« (Für die Welt-
umsegelung). Die Rückseite ist von Leberecht
ausgeführt.
Ihm wird zugeschrieben:
6) Die Medaille mit dem Bildnisse Katharina’s II.,
nach 1796, mit den Initialen B. B. bezeichnet'
in der Serie von Medaillen aus der russ. Ge-
schichte.
7) Die Medaille auf die Gründung des Georgenordens
(1769), mit den Initialen K. B. (Wächter?) —
B. (Besrodny?).
s. C6opn. Marep. ajh hct. Ilxirr. Akua- XyA-,
noA'b pe^. IlerpoBa (Samml. von Mater, zur
Gesch. der Akad. d. Künste, redig. von Pe-
trow), St. Pbg. 1864. I, 424, 429, 441, 450—
452. — nposopoBCKiu, Karan. pycc. n
aan.-eBpon. mga- ii moh., xpan. b-b Hmu. Akba.
XyA- (Prosorowski, Katal. der russ. u. west-
europ. Medaillen und Münzen, die in dem Münz-
kabinete der Akad. d. Künste befindlich sind),
St. Pbg. 1868. pp. 148 — 149 u. NN. 60, 299,
332, 409, 410, 412, 467. — IlBepcenu, Cjob.
Me^ajiiep. (Iversen, Lex. der Medailleure),
St. Pbg. 1874. p. 6. N. Sobko.
Bessa. Pancrace Bessa, französischer
Blumen- undFrüchten-Maler, geb.inParis 1772,
gestorben um 1835 zu Rouen. B. war ein Schü-
ler von Spaendonck und Redoute und später
(1816) Blumenmaler der Herzogin von Berryund
und 1823 Maler des naturhistorischen Museums.
B. beschickte den Salon zuerst 1806. Er malte in
Öl und Aquarell und brachte bei seinen Blumen-
und Fruchtstücken öfter auch Vögel an und lie-
ferte zum Nouveau Duhamel 500, zum Herbier
de 1’Amateur (beide in der Staatsbibliothek) 600
Zeichnungen. Derselbe entwarf auch viele Zeich-
nungen zu dem Werke über Ägypten und ward
wiederholt prämiirt.
s. Gäbet, Dict. — Siret, Dict. — Bellier,
Dict. C. A. Regnet.
Nach ihm gestochen:
1) Bll. in dem Werke: Le Nouveau Duhamel.
7 Bände. Fol.
2) Bll. in dem Werke: L’Herbier de l’amateur.
3) 12 Bll. Blumen und Früchte. Gest, von Caze-
nave, Chaponnier, Lambert u. Clement.
Punktiert. Gr. Fol. * *
Besse. Kupferstecher.
Von ihm gestochen:
Bosquerius, Philippus.
s. Le Blanc, Manuel. * *
Bessee. Mlle de Bessee, nachmals Baro-
nin von Erlach, Dilettantin, die zu Paris in
der Mitte.des 18. Jahrhunderts einige Zeichnun-
gen und Radierungen in der Weise des Saint-
Non ausführte.
Von ihr radiert:
1) Die Drescher, Landschaft. Nach J. B. L e Prin c e.
1756.
2) Die Ruine, Landschaft. 1756.