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bezeichnend und zu bedeutsam geworden, als daß nicht seine
Hanptstellen herausgehoben werden müßten.
„In der heutigen Architektur — so beginnt dasselbe —
zeigt sich ein Schwanken zwischen der sogenannten klassischen
und der romanischen Bauart. An dem einen Ort herrscht
dieser, an dein andern jener Stil vor; selten findet man aber
die verschiednen Baustile in ihrer Reinheit wiedergegeben.
Dabei ist ein Streben nach Modifizierung des Dagewesenen
und nach Aufstellung neuer Formen sichtbar. Dieses Streben
scheint jedoch in ziemlich unfichern Bahnen sich zu bewegen,
seines Ausgangs- und Endpunktes sich nicht klar bewußt."
„Dem Menschengeiste ist es Bedürfnis, in Allem, so auch
in der Baukunst, nicht bei dem Alten stehen zu bleiben, sondern
stets nach Neuem zu trachten. Die architektonische Aufgabe unsrer
Zeit ist es, den Weg dazu zu finden, also nicht das schon
Dagewesene vollkommen oder unvollkommen nachzuahmen,
ondern möglichst Neues zu schaffen und eine neue Bauart
zu finden." —
„Als rein geistiges Moment, das auf die Architektur
Einfluß hat, steht obenan der Geist der Zeit, in welcher die
Bauwerke entstehen. Als die Grundideen unsrer Epoche kann
man teilweise bezeichnen das Streben nach Freiheit, freier Ent-
wicklung und zwangloser Übung aller physischen und mora-
lischen Kräfte, Ideen, welche auch in der Architektur ihren
Ausdruck zu finden verlangen. Die politischen und sozialen
Verhältnisse, welche ganz besonders den Unterschied der Bali-
werke der Zeit nach begründen, sind andre geworden und lassen
ganz andre Bauwerke als früher entstehen."
„Der heutigen Architektur steht überdies noch die ganze
Errungenschaft der Vergangenheit an Vorbildern und Technik
zur Verfügung. Ein geschickter Baumeister wird sich der vor-
handnen Bausormen, der klassischen sowohl als der romanischen,
bezeichnend und zu bedeutsam geworden, als daß nicht seine
Hanptstellen herausgehoben werden müßten.
„In der heutigen Architektur — so beginnt dasselbe —
zeigt sich ein Schwanken zwischen der sogenannten klassischen
und der romanischen Bauart. An dem einen Ort herrscht
dieser, an dein andern jener Stil vor; selten findet man aber
die verschiednen Baustile in ihrer Reinheit wiedergegeben.
Dabei ist ein Streben nach Modifizierung des Dagewesenen
und nach Aufstellung neuer Formen sichtbar. Dieses Streben
scheint jedoch in ziemlich unfichern Bahnen sich zu bewegen,
seines Ausgangs- und Endpunktes sich nicht klar bewußt."
„Dem Menschengeiste ist es Bedürfnis, in Allem, so auch
in der Baukunst, nicht bei dem Alten stehen zu bleiben, sondern
stets nach Neuem zu trachten. Die architektonische Aufgabe unsrer
Zeit ist es, den Weg dazu zu finden, also nicht das schon
Dagewesene vollkommen oder unvollkommen nachzuahmen,
ondern möglichst Neues zu schaffen und eine neue Bauart
zu finden." —
„Als rein geistiges Moment, das auf die Architektur
Einfluß hat, steht obenan der Geist der Zeit, in welcher die
Bauwerke entstehen. Als die Grundideen unsrer Epoche kann
man teilweise bezeichnen das Streben nach Freiheit, freier Ent-
wicklung und zwangloser Übung aller physischen und mora-
lischen Kräfte, Ideen, welche auch in der Architektur ihren
Ausdruck zu finden verlangen. Die politischen und sozialen
Verhältnisse, welche ganz besonders den Unterschied der Bali-
werke der Zeit nach begründen, sind andre geworden und lassen
ganz andre Bauwerke als früher entstehen."
„Der heutigen Architektur steht überdies noch die ganze
Errungenschaft der Vergangenheit an Vorbildern und Technik
zur Verfügung. Ein geschickter Baumeister wird sich der vor-
handnen Bausormen, der klassischen sowohl als der romanischen,