der Wasser^). Er waltet als Bahnfurcher und Lenker der
Flüsse (II, 28, 4; V, 85, 6; VII, 34, 10 f.; 87, 1; X, 75, 2;
124, 7 usw.). Als König geht er in der Wasser Mitte, herab-
schauend auf der Menschen Wahrheit und Lüge (VII, 49, 3,
vgl. Ath.-Veda I, 33, 3). „Am Himmel gehen die Marut, auf
der Erde Agni, der Windgott hier geht in der Luft, in den
Wassern, in den Meeren (ais seinem Weg) geht Varuna" (I,
161, 14). Er iäßt die Wasser schweiien (IV, 42, 4). Er weilt
am Quell der Flüsse und mitten unter den sieben Strömen
(wohl am Himmel und auf der Erde) VIII, 41, 1 f. „In den
Wassern, o König Varuna, ist dein goldenes Haus erbaut"
(Ath.-V. VII, 83, 1). Usw. Da er nun im Rigv. fast ohne Aus-
nahme an den Himmel versetzt wird und VII, 49, 3 ausdrück-
lich sagt, er schaue von den Wassern auf die Menschen h e r-
a b, so könnte er, wenigstens zunächst, nur der Gott des Him-
melsmeeres sein. Auch wenn er z. B. in dem bekannten Liede
VII, 88 mit Vasishtha aufs Meer hinausschifft, vermögen wir
uns kaum ein anderes Meer zu denken als das des Himmels.
Dieses erscheint oft im Rigv. (I, 23, 17; 164, 25; II, 15, 6;
V, 45, 10; VI, 58, 3; VII, 6, 7; 49, lf.; VIII, 25, 6; 26, 17;
IX, 113, 8; X, 98, 5f.; 12) und erscheint später. Namentlich
die letztgenannte Stelle ist belehrend; wir hören vom Purohita
Deväpi: „Aus dem oberen ließ er das untere Meer strömen:
die himmlischen Wasser als solche des Regens^)," und zwar
II, 1, 2 gegen Schiuß). Der Nirriti tritt er auch so zur Seite: „Erde, ais
d a s kennzeichnen dich die Leute, ais Nirriti kenne ich dich vollkommen
von alien Seiten.^ Taitt.-S. IV, 2, 5, 3—4. Fast wörtiich gleich Käth.-S. 16,
12; Kap.-S. 25, 3. Auch in Bhavishyapur. I, 31, 36 wird in der Repro-
duktion durch Hcat. II 1, p. 516, Z. 10 die Erde Nirriti genannt. In der
Erde verwesen die Toten, und Varuna ist chthonischer Gott,
E r d g o 11.
^) Da Varuna ein nächtlicher und gefürchteter Gott ist, die Nacht und
das Wasser aber schon an sich zaubergefähriich, man also in der Nacht kein
Wasser schöpfen soH (Altind. Rechtsschr. 378, Anm.), so begreifen wir
die Zuspitzung: In der Nacht sind die Wasser in Varuna eingegangen. So
Härita in Hcat. III 1, p. 862, vgk Kätyayana, ib. 861; Baudh. I, 4, 10—13.
Varuna ist aber überhaupt im Wasser und muß besänftigt werden, wenn
man in solches hinabsteigt oder aus ihm empor (Hcat. III 1, p. 962, aus
Yama).
-) Auch später noch kommt der Regen aus dem Himmeismeer. Jaimin.-Br.
I, 238; Äpast.-Qrautas. VII, 6, 7 usw. AIs Lichtschiffe geiten sowohf Sonne
wie Mond (Reitzenstein, Die heifenist. Mysterienreligion 54), und beide
sind Seefenschiffe. (Ders., D. iran. Erlösungsmysterium 36; 162). Gitschi
Manitu wohnt in einem goldnen Boot: in der Sonne. So die Chippawas
und eine Anzahf andrer Indianerstämme (Hastings, ERE. II, 323 a).
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Flüsse (II, 28, 4; V, 85, 6; VII, 34, 10 f.; 87, 1; X, 75, 2;
124, 7 usw.). Als König geht er in der Wasser Mitte, herab-
schauend auf der Menschen Wahrheit und Lüge (VII, 49, 3,
vgl. Ath.-Veda I, 33, 3). „Am Himmel gehen die Marut, auf
der Erde Agni, der Windgott hier geht in der Luft, in den
Wassern, in den Meeren (ais seinem Weg) geht Varuna" (I,
161, 14). Er iäßt die Wasser schweiien (IV, 42, 4). Er weilt
am Quell der Flüsse und mitten unter den sieben Strömen
(wohl am Himmel und auf der Erde) VIII, 41, 1 f. „In den
Wassern, o König Varuna, ist dein goldenes Haus erbaut"
(Ath.-V. VII, 83, 1). Usw. Da er nun im Rigv. fast ohne Aus-
nahme an den Himmel versetzt wird und VII, 49, 3 ausdrück-
lich sagt, er schaue von den Wassern auf die Menschen h e r-
a b, so könnte er, wenigstens zunächst, nur der Gott des Him-
melsmeeres sein. Auch wenn er z. B. in dem bekannten Liede
VII, 88 mit Vasishtha aufs Meer hinausschifft, vermögen wir
uns kaum ein anderes Meer zu denken als das des Himmels.
Dieses erscheint oft im Rigv. (I, 23, 17; 164, 25; II, 15, 6;
V, 45, 10; VI, 58, 3; VII, 6, 7; 49, lf.; VIII, 25, 6; 26, 17;
IX, 113, 8; X, 98, 5f.; 12) und erscheint später. Namentlich
die letztgenannte Stelle ist belehrend; wir hören vom Purohita
Deväpi: „Aus dem oberen ließ er das untere Meer strömen:
die himmlischen Wasser als solche des Regens^)," und zwar
II, 1, 2 gegen Schiuß). Der Nirriti tritt er auch so zur Seite: „Erde, ais
d a s kennzeichnen dich die Leute, ais Nirriti kenne ich dich vollkommen
von alien Seiten.^ Taitt.-S. IV, 2, 5, 3—4. Fast wörtiich gleich Käth.-S. 16,
12; Kap.-S. 25, 3. Auch in Bhavishyapur. I, 31, 36 wird in der Repro-
duktion durch Hcat. II 1, p. 516, Z. 10 die Erde Nirriti genannt. In der
Erde verwesen die Toten, und Varuna ist chthonischer Gott,
E r d g o 11.
^) Da Varuna ein nächtlicher und gefürchteter Gott ist, die Nacht und
das Wasser aber schon an sich zaubergefähriich, man also in der Nacht kein
Wasser schöpfen soH (Altind. Rechtsschr. 378, Anm.), so begreifen wir
die Zuspitzung: In der Nacht sind die Wasser in Varuna eingegangen. So
Härita in Hcat. III 1, p. 862, vgk Kätyayana, ib. 861; Baudh. I, 4, 10—13.
Varuna ist aber überhaupt im Wasser und muß besänftigt werden, wenn
man in solches hinabsteigt oder aus ihm empor (Hcat. III 1, p. 962, aus
Yama).
-) Auch später noch kommt der Regen aus dem Himmeismeer. Jaimin.-Br.
I, 238; Äpast.-Qrautas. VII, 6, 7 usw. AIs Lichtschiffe geiten sowohf Sonne
wie Mond (Reitzenstein, Die heifenist. Mysterienreligion 54), und beide
sind Seefenschiffe. (Ders., D. iran. Erlösungsmysterium 36; 162). Gitschi
Manitu wohnt in einem goldnen Boot: in der Sonne. So die Chippawas
und eine Anzahf andrer Indianerstämme (Hastings, ERE. II, 323 a).
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