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366 (Bismarck) Eigh, Br, m, U, Bar (le Duc), 26. VIII, 1870, 3 Seiten, 8°, Blei-
stift, m, Adr, 200,—
An das König], General-Gouvernement zu Nancy, Bittet ,sich „mit der Präfektur
und dem Herrn Maire von Bar in Verbindung zu setzen, um deren Vorschläge über die
Sicherstellung der Ernährung der Einwohner von Bar und der durchziehenden Truppen
entgegenzunehmen, Daß Vorkehrungen'getroffen werden, um die* Zufuhr . . , sicherzu-
stellen, liegt ebenso in unserm Interesse wie in dem der Einwohner, Eins der nächsten
Mittel wird sein, daß den Bauern, welche Vieh vom Lande nach der Stadt zu Markt
bringen, Geleitbriefe ausgestellt werden . , ,“
367 —- Schreiben m, eigh, U, Versailles, 10. I. 1871, 1 Seite, Folio, 120,—
An den General von B onin, G e n e r a 1 g o u v e r n e u r i n 'N a n z i g.
Auf Befehl des Königs soll er auf das Immediatgesuch des Bischofs von Verdun nach
. eigenem Ermess,en antworten, — Darunter konzipiert der General Bonin eigh, seine
Antwort in Nancy,,:<Ü4, I. 71, und teilt, dem Bischof mit, daß die Krieg^kontributionen
.„eine nothwendige Fojge des von Ihr er Re g i e r u n g uns e r k 1 ä rt en Krieges
sind, und Ihre Diöcese nicht in höherem Maaße treffen wie die andern von unsern
Truppen occupierten Länder. In Ihrer R eg i et if n g Hand 1 i eg t eher die
M ö glichkeit, die erwünschte Linderung her beizuführen und
kann ich nur dri'ngerid , . . ans Herz legen 1 n Bo r d e a u x dem Wunsche,A u s -
druck z u’ g e'b eh,- d a ß ’^r an k r e i c h den Fried en wünsch t, und
di e s e m allgemeinen Wunsche nicht ferner widerstrebt
w e r d e.“
368 — Eigh, Br, m, U, Varzin, 19, VIII, 1873, 3 Seiten, Groß-4°, 150,—
Zur Vorgeschichte dieses hochinteressanten Briefes an den R e g, - P r ä s i d e n -
t e n v o n K amp t z in Köslin sei bemerkt:
■In Seelitz bei Varzin wohnte der Müller Sielaff', dessen Mühle in der Nähe der dem
Fürsten gehörenden Fuchsmühle lag. Der Fürst wünschte die Mühle, auf der er Geld
stehen hatte, an sich zu bringen. Unvermutet wurde daher dem Müller das Kapital ge-
kündigt. Der Müller Sielaff beriet sich mit seinem Freunde, dem Lehrer Nigfigeyer, der
ihm seine Ersparnisse lieh. Den zur Rückzahlung noch fehlenden Rest streckten ihm die
Bauern des Dorfes vor.
Darauf schreibt Bismarck nun im vorliegenden Brief: „Sie hatten die Güte, mir . . .
auf meine Bitte die Versetzung des Lehrers in Seelitz , . , in Aussicht zu stellen. Der-,,
selbe heißt Carl Niemeyer und scheint auf seiner ausreichend, aber doch mäßig dotierten
Stelle Kapitalist geworden zu sein. Die Mittel, durch welche et ; 4s werden konnte,,-
in,achen es 'im Interesse der Schule und der Gemeinde wünschenswert, daß er genötigt
werde, seine geschäftlichen Beziehungen zu den hiesigen Einwohnern zu lösen, und daß
er' in ein Verhältnis versetzt 'werde ,wo er_ unter näherer Aufsicht der Schulinspektion
oder eines Rentamtes bewogen web den kann, seine Begabung mehr dem Unterricht als
dem .Zins-Erwerb“ zu widmen,
Ich lasse den übrigen Lehrern meiner Besitzung nach Ermessen des Geistlichen jähr-
lich Zulagen geben und würde mich freuen, auch in Seelitz einen Lehret; berufen zu
können, der die Verbesserung seiner Lage auf diesem Wege zu empfangen bereit und
geeignet wäre,
Eine Versetzung des Niemeyer würde daher nicht nur mit Dank erkannt, sondern auch
den GeSamtmtereSsen des Unterrichts im Bezirk nützlich werden.
Mit der Versicherung freundlicher Hochachtung bin ich der Ihrige v. Bismarck.“
369 —• Brief (von der Hand der Fürstin Johanna) m, eigh.
Datierung, Empf angsvermerk u, U, des Fürsten Bis-
marck, Berlin, 27, XI, 1874, 2 Seiten, 4°, 30,—
An seinen Administrator von Schönau und Silck Inspector K o h n e r t. Betreffend
Reparaturen und bauliche Veränderungen auf seinen Holstein, Gütern Schönau und Silck,
,,, . Mit meistbietendem Verkauf des aukzurangierenden Viehs bm ich einverstanden^
, , , hoffe, daß der Ankauf der Kühe und Schafe bis zum. Frühjahr ausgesetzt werden
wird «
370 — Gedruckte Anzeige der Verlobung der Gräfin Marie v, Bismarck
mit Graf Wendt zu Eulenburg, Varzin, 5, IX, 1875. 1 Seite, 8°, 12.—
Gräfin Marie heiratete 1878 den Grafen v, Rantzau.
Katalog 69. Zur Geschichte des Deutschen Reichs.
366 (Bismarck) Eigh, Br, m, U, Bar (le Duc), 26. VIII, 1870, 3 Seiten, 8°, Blei-
stift, m, Adr, 200,—
An das König], General-Gouvernement zu Nancy, Bittet ,sich „mit der Präfektur
und dem Herrn Maire von Bar in Verbindung zu setzen, um deren Vorschläge über die
Sicherstellung der Ernährung der Einwohner von Bar und der durchziehenden Truppen
entgegenzunehmen, Daß Vorkehrungen'getroffen werden, um die* Zufuhr . . , sicherzu-
stellen, liegt ebenso in unserm Interesse wie in dem der Einwohner, Eins der nächsten
Mittel wird sein, daß den Bauern, welche Vieh vom Lande nach der Stadt zu Markt
bringen, Geleitbriefe ausgestellt werden . , ,“
367 —- Schreiben m, eigh, U, Versailles, 10. I. 1871, 1 Seite, Folio, 120,—
An den General von B onin, G e n e r a 1 g o u v e r n e u r i n 'N a n z i g.
Auf Befehl des Königs soll er auf das Immediatgesuch des Bischofs von Verdun nach
. eigenem Ermess,en antworten, — Darunter konzipiert der General Bonin eigh, seine
Antwort in Nancy,,:<Ü4, I. 71, und teilt, dem Bischof mit, daß die Krieg^kontributionen
.„eine nothwendige Fojge des von Ihr er Re g i e r u n g uns e r k 1 ä rt en Krieges
sind, und Ihre Diöcese nicht in höherem Maaße treffen wie die andern von unsern
Truppen occupierten Länder. In Ihrer R eg i et if n g Hand 1 i eg t eher die
M ö glichkeit, die erwünschte Linderung her beizuführen und
kann ich nur dri'ngerid , . . ans Herz legen 1 n Bo r d e a u x dem Wunsche,A u s -
druck z u’ g e'b eh,- d a ß ’^r an k r e i c h den Fried en wünsch t, und
di e s e m allgemeinen Wunsche nicht ferner widerstrebt
w e r d e.“
368 — Eigh, Br, m, U, Varzin, 19, VIII, 1873, 3 Seiten, Groß-4°, 150,—
Zur Vorgeschichte dieses hochinteressanten Briefes an den R e g, - P r ä s i d e n -
t e n v o n K amp t z in Köslin sei bemerkt:
■In Seelitz bei Varzin wohnte der Müller Sielaff', dessen Mühle in der Nähe der dem
Fürsten gehörenden Fuchsmühle lag. Der Fürst wünschte die Mühle, auf der er Geld
stehen hatte, an sich zu bringen. Unvermutet wurde daher dem Müller das Kapital ge-
kündigt. Der Müller Sielaff beriet sich mit seinem Freunde, dem Lehrer Nigfigeyer, der
ihm seine Ersparnisse lieh. Den zur Rückzahlung noch fehlenden Rest streckten ihm die
Bauern des Dorfes vor.
Darauf schreibt Bismarck nun im vorliegenden Brief: „Sie hatten die Güte, mir . . .
auf meine Bitte die Versetzung des Lehrers in Seelitz , . , in Aussicht zu stellen. Der-,,
selbe heißt Carl Niemeyer und scheint auf seiner ausreichend, aber doch mäßig dotierten
Stelle Kapitalist geworden zu sein. Die Mittel, durch welche et ; 4s werden konnte,,-
in,achen es 'im Interesse der Schule und der Gemeinde wünschenswert, daß er genötigt
werde, seine geschäftlichen Beziehungen zu den hiesigen Einwohnern zu lösen, und daß
er' in ein Verhältnis versetzt 'werde ,wo er_ unter näherer Aufsicht der Schulinspektion
oder eines Rentamtes bewogen web den kann, seine Begabung mehr dem Unterricht als
dem .Zins-Erwerb“ zu widmen,
Ich lasse den übrigen Lehrern meiner Besitzung nach Ermessen des Geistlichen jähr-
lich Zulagen geben und würde mich freuen, auch in Seelitz einen Lehret; berufen zu
können, der die Verbesserung seiner Lage auf diesem Wege zu empfangen bereit und
geeignet wäre,
Eine Versetzung des Niemeyer würde daher nicht nur mit Dank erkannt, sondern auch
den GeSamtmtereSsen des Unterrichts im Bezirk nützlich werden.
Mit der Versicherung freundlicher Hochachtung bin ich der Ihrige v. Bismarck.“
369 —• Brief (von der Hand der Fürstin Johanna) m, eigh.
Datierung, Empf angsvermerk u, U, des Fürsten Bis-
marck, Berlin, 27, XI, 1874, 2 Seiten, 4°, 30,—
An seinen Administrator von Schönau und Silck Inspector K o h n e r t. Betreffend
Reparaturen und bauliche Veränderungen auf seinen Holstein, Gütern Schönau und Silck,
,,, . Mit meistbietendem Verkauf des aukzurangierenden Viehs bm ich einverstanden^
, , , hoffe, daß der Ankauf der Kühe und Schafe bis zum. Frühjahr ausgesetzt werden
wird «
370 — Gedruckte Anzeige der Verlobung der Gräfin Marie v, Bismarck
mit Graf Wendt zu Eulenburg, Varzin, 5, IX, 1875. 1 Seite, 8°, 12.—
Gräfin Marie heiratete 1878 den Grafen v, Rantzau.
Katalog 69. Zur Geschichte des Deutschen Reichs.