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Meyer, Carla
Die Stadt als Thema: Nürnbergs Entdeckung in Texten um 1500 — Mittelalter-Forschungen, Band 26: Ostfildern, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.34907#0299

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298

2. Nürnbergs verschiedene (Er-)Fassungen

2.4.6. Vom zzzgezzzzzzzz der Nürnberger bei Conrad Celtis
De orzgzzze, szfzz, zzzorz/zzzs ei zzzsfzfzzfzs Norzzzz/zergae /z/zd/zts, so hatte Conrad Celtis^^
das Prosawerk in 16 umfangreichen Kapiteln betitelt, das er 1495 dem Nürn-
berger Rat überreichte. Diese erste Fassung seiner Beschreibung ist heute in
insgesamt drei Textzeugen tradiert. Ein Widmungsexemplar mit Besitzvermerk
stammt von Sebald Schreyer, ein zweites Exemplar war Hartmann Schedels
Eigentum.^ Seinem Buch fügte Celtis ein Begleitschreiben an die Tzzrszc/zfzgezz,
/zo/zzzc/ztywiz, er/zerzz zzzzzl üUi/swz /z/uzz /zerren von Nürnberg in deutscher Sprache
bei/"" auf das der Rat am 9. Juli auch reagierte. Da ihm, so erklärte er, die des
Dziezzzs uersfezzdzgezz das Werk als hzzzsf/zc/z /zegrz^ezz, zzri/zc/z gesfe/f zzzzd gzzzzcz zzzzzzs-
fer/zc/z ge/erfzgf beschrieben hätten, wolle er es zzz fezzfsc/z /zzssezz /zrzzzgezz zzzzd zzzzs
dzzrzzzzz zzzzc/z er/zzsfzgezz.^^ Diese Erklärung wirft ein bezeichnendes Licht auf den
Rezipientenkreis, den ein solches Werk erwarten durfte. Noch deutlicher wird
dies in einem Brief des Ratsschreibers Georg Alt vom 22. Juli 1495, der Celtis
darüber in Kenntnis setzen sollte, dass der Rat ihn zum Übersetzer bestimmt
hatte. Selbstbewusst erklärt Alt darin, dass die »Tochter« des Celtis - wie er
die Nozizzz/zcz"gzz allegorisch umschreibt - ihrem Vater eine noch reichere Mitgift
einbringen werde, wenn sie erst ihres lateinischen Gewandes entkleidet und
damit nicht mehr nur gelehrten Männern zugänglich seiC^
In der Tat fand Alts Auftragsarbeit, noch im selben Jahr unter dem Titel Vozz
Lfrsprzzzzg, Gdcgczz/zczY, Si/üozz zzzzd Azzsc/zzc/dzc/z/(czDzz der Sizzi Norzzz/zerg vollendet,
eine größere Verbreitung als die lateinische Vorlage. Sechs Abschriften aus dem
15. und 16. Jahrhundert sind bekannt. Auch Hartmann Schedel trug sie in sei-
nen Codex clm 951, der schon die lateinische Version enthielt, ein und setzte
das Datum Oktober 1499 dazuT^ Die weiteste Verbreitung allerdings sollte die
Norzzzz/zcrga schließlich doch auf Latein finden, in einer durch den Autor selbst
überarbeiteten Fassung. Sie wurde - wie bereits erwähnt - um eine Stadtve-
dute ergänzt in einer »Gesamtausgabe« der Werke von Celtis 1502 gedruckt.^"

214 Für eine Einführung in Feben und Werk des Conrad Celtis vgl. JÖRG ROBERT, Art. Celtis (Bickel,
Pickel), Konrad (Conradus Celtis Protucius), in: Deutscher Humanismus 1480-1520. Verfas-
serlexikon, Bd. 1, Eiet. 2, Berlin, New York 2006, Sp. 375-427.
215 Zu den Textzeugen vgl. WERMiNGHOFF, 1921, S. 88-91, und WEissHAAR-KiEM, 1982, Nr. 325,
S.274-276.
216 Ed. Der Briefwechsel des Konrad Celtis, gesammelt, hg. und erl. von HANS RurpRiCH, Mün-
chen 1934 (Veröffentlichungen der Kommission zur Erforschung der Geschichte der Reforma-
tion und Gegenreformation, Humanistenbriefe 3), hier Nr. 94, S. 154—156.
217 Ed. ebd., Nr. 95, S. 156f., hier S. 157. Im Codex dm 4995 der Bayerischen Staatsbibliothek
München (16. Jahrhundert) hat sich auf fol. 1 ein Widmungsbild erhalten, auf dem Celtis sein
Werk zwei Ratsherren übergibt, für eine nähere Beschreibung vgl. die Einleitung der Edition
Conrad Celtis, Norindvrgn, ed. WERMiNGHOFF, 1921, S. 93.
218 Ed. RurpRiCH, 1934, Nr. 97, S. 159-161, hier S. 161: Sporo/Edm Znnm non uniganÜMS scd inycntn's
rn'ris desponsdnm d morn wrso hin', eins pnrenh, dotem in dornnm didMrnm, posZ^nnw ipsn pdho
Lahn; exMtn n popnio intMdntnr.
219 Bayerische Staatsbibliothek München, clm 951, fol. 55-116, vgl. WEissHAAR-KiEM, 1982, Nr. 325,
S. 274.
220 Zu den Unterschieden der Fassungen von 1497 und 1502 vgl. die Einleitung der Edition Con-
rad Celtis, Norindvrgn, ed. WERMiNHOFF, 1921, S. 43-48.
 
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