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Dendorfer, Jürgen [Bearb.]
Das Lehnswesen im Hochmittelalter: Forschungskonstrukte - Quellenbefunde - Deutungsrelevanz — Mittelalter-Forschungen, Band 34: Ostfildern, 2010

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https://doi.org/10.11588/diglit.34751#0001

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JÜRGEN DENDORFER/ROMAN DEUTINGER (HG.)
Das Lehnswesen

Für Generationen von Historikern und
Geschichtsstudenten war das Lehnswesen eine
der wichtigsten Grundlagen mittelalterlicher
Verfassungsgeschichte. Das Modell der Verbin-
dung von Landleihe und Vasallität galt als nicht
mehr hinterfragbar, seine Bedeutung als so
unzweifelhaft, dass man geradezu das Interesse
an weiteren Forschungen auf diesem Gebiet
verlor. Neuerdings wurde diese vermeintliche
Sicherheit jedoch radikal in Frage gestellt und
sogar die Existenz des Lehnswesens im Mittel-
alter grundsätzlich bezweifelt. Tatsächlich
fehlt dem herkömmlichen Lehrgebäude eine
sichere empirische Grundlage. Der vorliegende
Band - hervorgegangen aus einer Tagung im
Jahr 2008 - versucht, hier Abhilfe zu schaffen,
indem darin erstmals ein breites Quellen-
panorama aus dem Hochmittelalter nach seiner
Aussagekraft befragt wird. Es zeichnet sich ab,
dass dem 12. Jahrhundert die Rolle einer mar-
kanten Wasserscheide zukommt: Gab es bis
dahin nur disparate Elemente eines Leihe- und
Gefolgschaftswesens in unterschiedlichsten
Ausprägungen, so entwickelte sich daraus seit-
her ein festeres Ordnungssystem. Die kritische
Überprüfung historischer Vorgänge und
Phänomene in diesem Zeitraum zeigt, dass das
bisher gängige Erklärungsmodell des Lehns-
wesens nur noch begrenzte Überzeugungskraft
aufweist und andere Deutungen oft näher
liegen. Vermeintliche Sicherheiten werden
durch dieses Buch über Bord geworfen, die
historische Forschung wird angeregt, andere
Wege zum Verständnis mittelalterlicher Sozial-
und Verfassungsstrukturen zu beschreiten.

im Hochmittelalter

Forschungskonstrukte - Quellenbefunde -
Deutungsrelevanz


THORBECKE
 
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