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Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]; Dendorfer, Jürgen [Bearb.]
Das Lehnswesen im Hochmittelalter: Forschungskonstrukte - Quellenbefunde - Deutungsrelevanz — Mittelalter-Forschungen, Band 34: Ostfildern, 2010

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https://doi.org/10.11588/diglit.34751#0196

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Oliver Auge

Hominium, tributum, feudum

Zu den Anfängen des Lehnswesens
im Nordosten des Reiches bis 1250
Die Aufgabe, welche den Autoren dieses Tagungsbandes gestellt ist, nämlich für
das 12. Jahrhundert »ein fundiertes Gesamtbild«1 zum Lehnswesen in der
(privat- )urkundlichen Überlieferung zu zeichnen, ist bezogen auf den Nordosten
des Reiches eine nicht unbedingt einfache, um nicht zu sagen: eine proble-
matische. Das liegt gar nicht so sehr an der allgemeinen Verunsicherung, die
hinsichtlich der Bewertung des Lehnswesens als ein für die mittelalterliche
Gesellschaft grundlegendes Organisations- und Herrschaftsprinzip eingetreten
ist2. Vielmehr hängt die Problematik mit der Sonderrolle des Nordostens zusam-
men. Wenn wir nämlich, wie im Folgenden, diesen Nordosten des Reiches als

1 So lautete die Formulierung im betreffenden Anschreiben von Jürgen Dendorfer und Roman
Deutinger vom 12. Februar 2007. - Erweiterte und mit Anmerkungen versehene Fassung des am
18. September 2008 in München gehaltenen Vortrags. Für die mir gewährte Unterstützung danke
ich Adrian Brauneis, Göttingen.
2 Die Verunsicherung rief vor allem die an provokanten Thesen reiche Studie von Susan
Reynolds, Fiefs and Vassals. The Medieval Evidence Reinterpreted, Oxford 1994, hervor
(ergänzt um dies.. Afterthoughts on Fiefs and Vassals, in: The Haskins Society Journal 9, 1997,
S. 1-15; in Kürze erscheint voraussichtlich Reynolds' Aufsatz »Fiefs and vassals after twelve
years« in dem Tagungsband Debates on Feudalism. Current trends and their implications for the
interpretation of European societies in the high Middle Ages, hg. von Sverre Bagge u. a.). Zum
derzeitigen allgemeinen Forschungs- und Wissensstand, der für weitergehende Diskussionen
den Ausgangspunkt bildet, vgl. Karl Kroeschell, Lehnrecht und Verfassung im deutschen
Hochmittelalter, in: Forum historiae iuris (Artikel vom 27. April 1998 unter http://www.rewi.hu-
berlin.de/FHI/articles/9804kroeschell.htm); Hans-Werner Goetz, Staatlichkeit, Herrschafts-
ordnung und Lehnswesen im Ostfränkischen Reich als Forschungsprobleme, in: Il feudalesimo
nell'alto medioevo (Settimane di studio 47), Spoleto 2000, S. 85-143; Karl-Heinz Spiess, Das
Lehnswesen in Deutschland im hohen und späten Mittelalter (Historisches Seminar N.F. 13),
Idstein 2002; Iris Kwiatkowski, Das Lehnswesen im späten Mittelalter - Stand und Perspektiven
der Forschung, in: Blicke auf das Mittelalter. Aspekte von Lebenswelt, Herrschaft, Religion und
Rezeption. Festschrift Hanna Vollrath zum 65ten Geburtstag, hg. von Bodo Gundelach/Ralf
Molkenthin (Studien zur Geschichte des Mittelalters 2), Herne 2004, S. 145-176; JÜRGEN
Dendorfer, Was war das Lehnswesen? Zur politischen Bedeutung der Lehnsbindung im
Hochmittelalter, in: Denkweisen und Lebenswelten des Mittelalters, hg. von Eva Schlotheuber
(Münchner Kontaktstudium Geschichte 7), München 2004, S. 43-64.
 
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