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Büttner, Andreas
Der Weg zur Krone Titelzusatz:: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,2: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34719#0086

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Albrecht II. (1438) und Friedrich III. (1440-1442)

521

den durften, durchzusetzen und somit seiner Königsweihe noch eine weitere heraus-
ragende Feierlichkeit hinzuzufügen.
Die bereits seit Jahren beanspruchte und anerkannte königliche Herrschaft wurde
durch die Königskrönung in Aachen und die sie begleitenden rituellen Akte noch ein-
mal feierlich inszeniert und bekräftigt. Als einziger mittelalterlicher Herrscher brachte
Sigismund dabei dieses vollkommen neue Auseinandertreten von Wahl und Krönung
um mehrere Jahre auch in seinen Urkunden zum Ausdruck, in denen er für einige Zeit
noch die Regierungsjahre seit seiner Krönung separat zählte.'^'" Manche Chronisten
und auch der König selbst sahen die Aachener Krönung außerdem bereits als ersten
Schritt zur Kaiserkrone, so dass Sigismund freudig an Papst Johannes XXIII. nach Kon-
stanz melden konnte, durch sie sei ihm größere Autorität verliehen und durch ihren
Glanz die ursprüngliche Wahl erneuert worden. Bevor der König sich allerdings in
Konstanz der Einheit der Kirche widmen konnte, musste er noch die Huldigung der
Wetterauer Reichsstädte persönlich entgegennehmen - nicht viel lag zwischen hehrer
Berufung und praktischen Verpflichtungen.

5.14 Die Herrschererhebungen Albrechts II. (1438) und
Friedrichs III. (1440-1442)

Mit Sigismunds Tod nach fünfundzwanzigjähriger Herrschaft endete das Zeitalter der
luxemburgischen Könige, auf die eine lange Reihe habsburgischer Herrscher folgen
sollte. Die Kurfürsten wählten zunächst Herzog Albrecht V. von Österreich, dessen bal-
diger Tod jedoch eine Krönung in Aachen verhinderte. Sein Regierungsantritt soll da-
her im Folgenden nur in aller Kürze behandelt werden, wobei der Fokus auf den nie zur
Ausführung gelangten Krönungsplänen liegt. Die Wahlen Albrechts II. und Fried-
richs III. fanden unter fast identischer personeller Zusammensetzung des Kurfürsten-
kollegs und innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums statt. Die diesbezüglichen rituellen
Handlungen können daher gemeinsam im Kapitel zu Friedrich III. behandelt werden,
wo auch auf die Parallelen und Abweichungen hingewiesen wird. Wie bei Sigismund
verging bei Friedrich III. ebenfalls ein längerer Zeitraum, bevor der neue König zur
Krönung ins Reich kam. Dieser Krönungszug sowie die anschließende Krönung zeigen
vielfältige Parallelen wie auch Erweiterungen zu denjenigen des Vorgängers, die es aus-
führlich zu untersuchen gilt.

1845 Siehe unten, Kapitel 7.1.1.
 
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