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Müsegades, Benjamin
Fürstliche Erziehung und Ausbildung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 47: Ostfildern, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.34762#0032

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Einleitung

21

an.i48 War diese Phase beendet, wurde der junge Fürst - entsprechend der
Theorie der meisten mittelalterlichen Lebensalter stufenlehren - in der pnenfM
an Hofmeister und Präzeptoren übergeben W Für die Zeit der in/nnfM und der
nachfolgenden pnenfM werden die Aufenthaltsorte am Hof und das
personelle Umfeld für die Sozialisation eines jungen Fürsten betrachtet. In
den Blick genommen werden zudem die finanziellen Zuwendungen an einen
zukünftigen Herrscher und sein Umfeld.
Ähnlich vorgegangen wie im Kapitel zum Aufenthalt am heimischen Hof
wird bei der Betrachtung des Besuchs von auswärtigen Höfen und Univer-
sitäten. Hierbei werden zusätzlich die Gründe für die Wahl von Hof oder
Universität beziehungsweise die Dauer des Aufenthalts betrachtet. Ebenfalls
untersucht wird die Integration beziehungsweise die Stellung des Fürsten an
den Erziehungs- und Ausbildungsorten außerhalb des heimischen Hofs.
Im nachfolgenden Kapitel werden die adligen und gelehrten Erzieher,
welche den Fürsten unterwiesen, in den Fokus genommen. Hierbei stehen
jeweils ihre Auswahl und Qualifikationen, die Stellung am Hof und der
Karriereweg bis zur beziehungsweise nach der Anstellung als Erzieher im
Mittelpunkt. Ebenfalls betrachtet werden weitere Personen, welche sich im
Umfeld eines jungen Fürsten befanden und ebenfalls an seiner Erziehung und
Ausbildung Anteil hatten.
Anschließend wird das an den Fürsten tradierte Wissen sowie dessen
Vermittlung untersucht. Jeweils separat behandelt werden hierbei adliges
und gelehrtes Wissen sowie das beide Bereiche umfassende religiöse Wissen.
Neben Inhalten und Vermittlung wird auch der zeitgenössische Stellenwert
dieser Wissenskorpora und der Erfolg oder Misserfolg der Aneignung durch
den Fürsten thematisiert.

1.5 Quellenlage
Eine vergleichende Studie zur Akteuren und Inhalten reichsfürstlicher
Erziehung und Ausbildung ist in hohem Maß von den Überlieferungen zu
einzelnen Dynastien und Personen, Fürsten wie Erziehern, abhängig. Das
Fehlen einer Leitüberlieferung zum Thema macht es notwendig, auf eine
Vielzahl verschiedener Quellentypen zurückzugreifen. Besonders seit dem

i4S Auf die in der Praxis variablen Lebensatterstufen verweist DEUTSCHLÄNDER, Dienen lernen,
S.67-68.
i49 Die Verortung der Wände in die Zeit von der Geburt bis zum Ende des siebten Lebensjahres
war im Mittelalter nicht unumstritten, jedoch in den meisten theoretischen Schriften zu
Lebensalterphasen anerkannt; siehe hierzu HOFMEISTER, Puer, Iuvenis, Senex, S. 292; ARNOLD,
Kind und Gesellschaft, S. 18-19. Zum Alter von sieben Jahren als Übergangszeit zudem ebd.,
S. 20,26-27; ARNOLD, Familie; SCHLOTHEUBER, Die Bewertung von Kindheit, S. 47-48. Zur
Übergabe junger Fürsten in die Obhut von Hofmeister und Präzeptoren siehe unten.
 
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