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Schmitz-Esser, Romedio
Der Leichnam im Mittelalter: Einbalsamierung, Verbrennung und die kulturelle Konstruktion des toten Körpers — Mittelalter-Forschungen, Band 48: Ostfildern, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.44633#0001
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rahmen klare Konturen an. Der Leichnam lässt

sich somit ganz analog zu den Ergebnissen

der Body History für den lebenden Körper als

Konstrukt verstehen; er entsteht erst durch die

sozialen Zuschreibungen der (Über-)Lebenden.

Diesen Konstruktionsprinzipien wird hier in

zehn Kapiteln, die stets das Spannungsfeld von

Praxis und Theorie, von Darstellung und Alltag

beschreiben, nachgegangen.

Neue naturwissenschaftliche Methoden haben
es der Mittelalterarchäologie ermöglicht, die
materiellen Überreste der Verstorbenen selbst
zu einer Quelle für die Mediävistik werden zu
lassen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse
zur Praxis mittelalterlicher Leichenbehandlung
werden hier erstmals systematisch und diszi-
plinübergreifend in einen Kontext mit den
Schriftquellen gestellt. Dabei wird rasch
deutlich, dass der tote Körper mehr ist als ein
physikalisches Objekt, denn seine Existenz
nimmt erst in einem kulturellen Zuschreibungs-

ROMEDIO SCHMITZ-ESSER

Der Leichnam im

Mittelalter

Einbalsamierung, Verbrennung und die kulturelle
Konstruktion des toten Körpers
 
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