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Bock, Nils
Die Herolde im römisch-deutschen Reich: Studie zur adligen Kommunikation im späten Mittelalter — Mittelalter-Forschungen, Band 49: Ostfildern, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.38798#0122

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Die Entstehung des Heroldsamtes

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nichts an dem Umstand ändern, dass bis zum Endes des 14. Jahrhunderts nur
wenige Bestände vorliegen.330 Dies gilt auch für den westlich des Rheins an-
grenzenden Niederrhein, das südliche Rheinland und schließlich den luxem-
burgisch-lothringischen Raum.331 Ab diesem Zeitpunkt stehen die Rechnun-
gen der Städte Essen, Duisburg und Wesel sowie Luxemburg in edierter Form
vor und geben einen Querschnitt der in Diensten regionaler wie überregiona-
ler Fürsten stehenden Herolde.332 Für Süddeutschland wurden auch die un-
edierten Stadtrechnungen Augsburgs und Nürnbergs, aufgrund deren Bedeu-
tung als herausragende Versammlungsorte von Hof- und Reichstage, als
exemplarische Tiefschnitte in die Untersuchung einbezogen. Hinzu treten die
edierten Rechnungen der Stadt Regensburg.333 Mit dem Liber rationis des Wal-
fard Heltampt tritt für das Rechnungsjahr 1392/93 ausschnittsweise die fürstli-
che Buchhaltung am Beispiel Herzogs Albrechts II. von Straubing-Holland
hinzu. Spätere unedierte Rechnungsquellen bayerischer Herzoge, insbesonde-
re die Landshuter Kämmermeisterrechnungen werden im Einzelfall miteinbe-
zogen.334 Gleiches gilt für die Rechnungsführung der Herzoge von Tirol in der

330 Mersiowsky, Anfänge. Zur städtischen Haushaltsführung siehe zuletzt Die Rechnungsbü-
cher der Stadt Luxemburg (1388-1500), 4 Bde., hgg. von Claudine Moulin, Michel Pauly,
Luxemburg 2007-2010 (Schriftenreihe des Stadtarchivs Luxemburg, 1-4; Publications du
Centre Luxembourgois de Documentation et d'Etudes médiévales, 20; 21; 29; 31). Sehr nütz-
lich ist auch „Computatio. Die Marburger Seite zu Rechnungen des späten Mittelalters und
der Frühen Neuzeit" (http://online-media.uni-marburg.de/ma_geschichte/computatio/; letz-
ter Zugriff am 17.04.2014). Einen großen weiterführenden Impuls könnte die Forschung da-
bei durch das aktuelle DFG-Projekt „Die Augsburger Baumeisterbücher: digitale Edition,
Kommentar und Präsentation der mittelalterlichen Stadtrechnungen von 1320 bis 1466" von
Prof. Dr. Claudine Moulin (Trier) und Prof. Dr. Jörg Rogge (Mainz) erfahren; siehe http://
kompetenzzentrum.uni-trier.de/de/projekte/projekte/die-augsburger-baumeisterbuecher/;
letzter Zugriff am 17.12.2014).
331 Fürstliche Rechnungen am Niederrhein liegen für die Grafschaft Jülich-Berg mit großen
Lücken ab 1409 und für die Grafschaft Kleve-Marck ebenfalls sehr lückenhaft ab 1428 vor.
Die frühesten kurkölnischen Rechnungen stammen erst aus dem 18. Jahrhundert. Einzig für
die Grafschaft Geldern liegt für die Hofrechnungen des Jahres 1342/43 eine Teiledition vor.
Darüber hinaus sind für das 14. Jahrhundert lediglich für die Jahre 1346/47,1367/68 und 1382
Rechnungen überliefert. Vgl. Wilhelm JANSSEN: Ein niederrheinischer Fürstenhof um die
Mitte des 14. Jahrhunderts, in: Rheinische Vierteljahresblätter 34 (1970), S. 219-251 und Die
älteste Rechnung des Herzogtums Jülich. Die Landrentmeister-Rechnung von 1398/1399, hg.
von Wolfgang Herborn, Klaus J. Mattheier, Jülich 1981 (Veröffentlichungen des Jülicher
Geschichtsvereins, 1).
332 Regesten zur politischen Geschichte des Niederrheins, Bd. 1: Stadtrechnungen von Wesel
(1349-1425), bearb. von Friedrich GORISSEN, Bonn 1963 (Publikationen der Gesellschaft für
Rheinische Geschichtskunde, 55). Essener Stadtrechnungen des 14. und 15. Jahrhunderts.
Analyse und Edition, hg. von Thomas Lux, unv. Diss., Essen 1993; Mittelalterliche Stadtrech-
nungen im historischen Prozess. Die älteste Duisburger Überlieferung (1348-1449), 2 Bde.,
hgg. von Margret MlHM, Arend MlHM, Köln (u.a.) 2007-2008.
333 Nürnberg, StA, Rep. 54, Jahresregister und Ebd., Amts- und Standbuch 314 (Schenkbuch);
Augsburg, StdA, Bauamt, Baumeisterbücher. Auszugsweise ediert von Hoffmann, Augs-
burger Baumeisterrechnungen. Die Cameralia des Stadtsarchivs Regensburg sind online
konsultierbar unter http://www.fcr-online.com/ (letzter Zugriff am 17.04.2014). Die Rech-
nungsquellen weiterer wichtiger Reichsstädte wie Frankfurt oder Straßburg konnten nicht
ausgewertet werden, da die Dokumente vernichtet wurden.
334 Nota liber rationis Walfardi Heltampt, protonotarii illustris prindpis Alberti junioris infer.
Bavariae, in: Sammlungen historischer Schriften und Urkunden, Bd. 2, hg. von Maximilian
 
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