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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 2.1873-1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.5783#0001
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IL Jahrgang.
m 1.

Beiträge
U. Zuschristen sind an die
Kanzlei der „Gesellschast
sür vervielf. Kunst","Wien
IX., Schwarzspanierhaus
Nr. 6, 1. Stiege, 3. Stock,
Thür 20 zu richten.

\

V DER V*


r,W.BADCR.WLLN.fc

i~. October.
1873.

Inserate
4 4 Sgr. sür die ?, Mal
gespaltene Petitzeile wor-
den von der Expedition
der „Zeitschrist sür bild.
Kunst" (K. A. Seemann)
in Leipzig angenommen.

Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.
j^EILAGE ZUR „ZEITSCHRIFT FÜR BILDENDE JCuNST".

Die „Mittheilungen" erscheinen je nach Bedarf in zwanglosen Fristen und werden den Mitgliedern der „Gesellschaft
für vei-vielsältigende JCunst" sowie den Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" gratis geliefert.

1 n h u 11: Der Altar des h. Ildefonse),
theilungen. — Inserate.

Album-Text. — Kloine Mit-

Der Altar des h. Ildefonse».
Oelgemiüile von P. T. Hubens in der Gemäldegalerie
des k. k. Belvedere zu Wien.
Radirt von William Unger.
Seit dem Beginn des sechszehhten Jahr-
hunderts war Italien das Ziel sür das Stu-
dium und theilweise auch sür die Thätigkeit
der-Künstler der Niederlande geworden. So
machte auch Peter Paul Rubens noch vor
vollendetem dreiundzwanzigsten Jahre am
9. Mai des Jahres iboo (ich aus den Weg
in das Land der Kunst. Bereits zwei Jahre
srüher war Rubens als Meister unter die
KünstJerschast Antwerpens ausgenommen,
nachdem er bei verschiedenen tüchtigen
Künstlern der Stadt seinen Lehrcursus durch-
gemacht hatte. Die ersten Proben, welche
der junge Maler von seiner Kunstsertigkeit
ablegte, zeigen uns bereits seine Ueberlegen-
heit über die gleichzeitigen Künstler der
Niederlande. Sie zeigen uns zugleich ein
Genie, welches sich in seiner individuellen
nationalen Richtung schon so weit entwickelt,
durch seine malerische Begabung es schon
zu solcher Fertigkeit gebracht hatte, dass
es keine Gefahr lief, von den gewaltigen Ein-
drücken der Kunst in Italien überwältigt, er-
drückt zu werden — wie es bisher seit einem

Jahrhunderte mehr oder weniger allen seinen
Landsleuten ergangen war. Im Gegentheil
besähigte ihn leine eminente künstlerische
Begabung und sein künstlerisches Willen zu
dem Verlländniss der zahllosen Meisterwerke
italienischer Kunst der verschiedensten Gat-
tung und aus den verschiedensten Zeiten,
und er vermochte aus dem Studium der-
ielben sich Alles anzueignen, was zur kiä-
rung und Weiterentwicklung seiner eigenen
nationalen Kunstweise dienen konnte. Der
mehr als achtjährige Ausenthalt des Rubens in
Italien war daher ein zweiter Lehrcursus sür
ihn; er brachte in ihm das grösseste male-
rische Genie aller Zeiten zur Reise, sicherte
ihm einenPlatz unter den Koryphäen der Kunst.
Freilich hat auch wohl niemals ein an-
derer Künstler seine Studien so planvoll, so
vielseitig, so eisrig und gründlich betrieben.
„Um in der Malerei zum höchsten Grade der
Vollendung zu gelangen, — sagt uns Rubens
selbll — muss man die antiken Statuen nicht
allein genau kennen, sondern von ihrem Ver-
lländniss ganz und auf das innigste durch-
drungen sein." Und in dem Sinne betrach-
tete er die Ueberreste des Alterthums, hand-
habte er vor ihnen Stist und Pinsel, studirte
er dieselben wissenschaftlich, wie es seine
gelehrte Vorbildung ihm möglich machte.
Von seinen Studien nach den grossen itu-
 
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