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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 5.1876-1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.5786#0001
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Jahrgang.

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s5. Dezember.
1876.

Inserate
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gespaltene Petitzeüe wer-
den vou der Expedition
der „Zeitschrist sür MM,
Kunst" (K. A. Seemann)
in LtJpnig angenommen.
—♦ —

Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.
j3EILAGE ZUR „^ZEITSCHRIFT FÜR BILDENDE j^UNST. "

Die j, Mittheilungen" erscheinen je nach Bedarf in zwanglosen Juristen und werden den Asisgiiedern der „Gesellschaft
für vervielsältigenäe Kunst" sowie den Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" gratis geliefert.

In 1»alt: Ordentliche Publikationen.
Inserate.

Kleine Mittheilungen.

Hl

Ordentliche Publikationen.
Albumheft. XL
Zum Empfange.
^zeichnet von L. Richter. Stich von H. B'urkner.
Die Gelcllichaft für vervielfältigende Kunst
in der erfreulichen Lage, ihren Mitgliedern
Sine Compoiltion Ludwig R i c h t er's bieten
^ru können, und zwar in einer tresflichen
Fachbildung von der Hand H. Bürkner's.
Einer der gefeiertllen Mcister unterer Zeit,
^er namentlich auch von grossem Einssuss
die Entwickelung der vervielfältigenden
sünste, des deutlichen Holzschnittes, war,
^urfte nicht länger in den Publikationen der
^sellschaft unvertreten sein. Das Blatt, durch
XVe'ches er hier eingeführt wird, ist bezeich-
nend für seine Kunstrichtung und wird sicher
^'Hkommen sein.
„ Adrian Ludwig Richter wurde_ am
September i8o3 zu Dresden geboren. Er
.Uchs in kleinbürgerlichen Verhältnissen, in
Jner abgelegenen, stillen Vorstadt der Resi-
^cnz auf. Die edlen künstlerischen Eindrücke
^Pfing er im elterlichen Hause. Sein Vater
a ar Kupferltecher und als solcher Lehrer
de v- Kunstakademie. Unter dem Drucke
u° h .rie§s)anre> welcher Ichwer auf Dresden
J^ü leinen Bewohnern lastete, war der Vater
b^nothigt, obgleich er zu Besserem (ich be-

rufen fühlte, im Dienste des Buch- und Kunst-
handels mühsam sein Brod zu verdienen. Der
Knabe, der spielend den Gebrauch der Radir-
nadel und des Aetzwalsers lernte, musste früh
schon dem Vater bei der Arbeit an die Hand
gehen. Kaum zwanzig Jahre alt, hatte er
bereits verschiedene Eolgen radirter Anlichten
von und um Dresden, theils allein, theils in
Gemeinschast mit seinem Vater, edirt. Neben
dielen Brodarbeiten besuchte Ludwig die Aka-
demie seiner Vaterstadt, um lieh zum Land-
schaftsmaler auszubilden. Mit der akademi-
schen KünAlererziehung war es in jener Zeit
des tiefften Kunltverfalls wie überall, 1b auch
in Dresden, schlimm beltellt; insbesondere
herrichte auf dem Gebiete der Landschaft ein
crasser Mechanismus, welcher alle Anschau-
ung und Phantalie ersticken musste. Jedoch
war Richter zu begabt, zu tief angelegt, als
dass seine künltlerische Individualität, lein
Natursinn so leicht hätte ertödtet werden
können. Er fühlte bald, dass ihn dieses aka-
demische Componiren nach conventioneilen
Regeln nicht zum Ziele führen würde. Er
ging schliesslich seinen eignen Weg und hielt
sich allein an die Natur als seine Lehrmeisterin.
Daneben waren der frische Naturalismus
Dahl's und die poetisch gedachten Bilder
C. D. Eriedrich's auf ihn nicht ohne Ein-
ssuss.
Die Begabung, das Streben Richter's
blieben nicht unbeachtet. Im Jahre 1820 nahm
ihn ein russischer Fürst, Narischkin, als Zeich-
ner mit auf eine* Reise durch Frankreich.
Kurze Zeit nach seiner Rückkehr machte er
 
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