Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1885

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3799#0005
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
4

*7

V

^J:1 •> :> • ■ '." :'..',',A./;,',.' ■,'

BEDACTION:
Dr. O. Berggruen
23, Schottenring
WIEN.

VN.Wii.-.o ,,,v,,,\,,,;TTX5~

1885.


-'-' ■'■■.' ■' ■-•:'■-> ■'-' '/ ■>'■' ''-'-^

£

ADMINISTRATION:
Ges. f.verv. Kunst
3Ö, Magdalenenßrafse.
WIEN.

\.v,\ 5 5 v-. 5 :.,.:>.*> w:\^\\.i

Nr. 1.

AUSSERORDENTLICHES GALERIEWERK VI.


|(N der sechsten Lieferung unseres ausser-
ordentlichen Galeriewerkes bringen
wir zunächst eine Radirung von J. Klaus
nach einem der bekanntesten Genrebilder Wald-
mkller's, seiner „Johannis-Andacht". Mit diesem
Blatt sowie mit den als Einzelblätter ausgegebenen
heliographischen Reproduktionen der „Klostersuppe"
und der „Christbescheerung" von Waldmüller wollen
wirdie Aufmerksamkeitunscrer Anhänger einem Haupt-
meister des vormärzlichen Wiener Genres zuwenden,
dem wir in den „Graphischen Künsten" eine umfassende
Studie bald zu widmen gedenken. Aus diesem Grunde
unterlassen wir gegenwärtig die Besprechung des
publicirten Gemäldes und seines Urhebers. Was den
Stecher unseres Blattes anbelangt, der unseren Mit-
gliedern schon längst bekannt ist (vgl. „Mitth. d. Ges.
f. verv. Kunst, 1874, Sp. 13), so erwähnen wir, dass
Johann Klaus in den letzten Jahren durch mehrere be-
deutende Arbeiten, insbesondere durch seine zahl-
reichen Radirungen nach F. von Pausmger, welche
das Prachtwerk „Eine Orientreise" des Kronprinzen
RUDOLPH illustriren (vgl. „Die Graphischen Künste",
VI, 1884, S. 95 sf), die Aufmerksamkeit der Fach-
kreise auf sich gezogen hat und auf der internationalen

Special-Ausstellung der graphischen Künste in Wien
1883 durch die goldene Medaille ausgezeichnet
worden ist.
Das andere Blatt dieser Lieferung, die „Fischer-
hütte am Plattensee", welche eine charakteristische
ungarische Landschast ebenso treu wie stimmungsvoll
wiedergibt, rührt von Geza Misz'öly her, einem sehr
rasch bekannt gewordenen Künstler, welcher gegen-
wärtig in der vordersten Reihe der ungarischen Land-
schaftsmaler steht. Im Jahre 1844 in Särbogard
geboren, wurde Mess'öly als'Sprosse einer angesehenen
Familie für die juristische Laufbahn vorbereitet und
besuchte bereits die Universität, als er die längst vor-
handen gewesene Liebe zur Kunst ferner nicht unter-
drücken konnte. Zu Anfang der Siebzigerjahre ging
er, durch ein von dem ungarischen Unterrichts-
Ministerium bewilligtes Stipendium unterstutzt, an die
Wiener Kunstakademie, wo er sich unter A. Zimmer-
mann's Leitung ausbildete und durch mehrere Preise
ausgezeichnet wurde. Im Jahre 1872 besuchte er die
Münchener Kunstakademie und wurde auf der Wiener
Weltausstellung im Jahre 1873 durch eine Medaille
ausgezeichnet. Hierauf erhielt er 1874 von dem Unter-
richts-Ministerium den Auftrag, zu dem von uns

T
 
Annotationen