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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.4244#0024
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CUR ATORI UM S-VERSAMMLUNG.
Die statutenmässige Sitzung des Curatoriums fand am 2. April 1900 im Sitzungssaale des
k. k. Österreichischen Museums statt. Der Präsident des Curatoriums, Seine Excellenz der
Oberstkämmerer Graf Abensperg-Traun erösfnete die Sitzung, indem er dem jüngst ver-
storbenen Mitgliede des Curatoriums, Nikolaus Dumba, einen Nachruf widmete, dessen Wortlaut
im wesentlichen folgender war:
»Bevor wir die Berathung der Gegenstände der heutigen Tagesordnung beginnen, liegt
mir die schmerzliche Pflicht ob, des Hinscheidens eines Mannes zu gedenken, der uns
durch lange Jahre ein treuer hingebungsvoller Freund und Mitarbeiter gewesen ist. Ganz
Wien trauert über den unerwartet schnellen Hintritt Dumbas, und selten wohl haben alle
Kreise der Bevölkerung sich in so inniger und tief gefühlter Theilnahme über den Verlust
eines Mitbürgers geeint, wie es hier der Fall ist. In der That hat dieser edle und seltene
Mann eine solche Fülle hervorragender Eigenschaften besessen, dass die Trauer um ihn
eine allgemeine sein musste, denn nach allen Seiten hatte er Wohlthaten geübt und sich
Verdienste erworben, die ihm die allgemeine Hochachtung und Dankbarkeit für immer
sichern. Dies beweisen die Kundgebungen anlässlich seiner grossartigen Leichenfeier und
alle die Nachrufe, die ihm nun zutheil werden. Dumba war nicht nur ein vielseitig
hochgebildeter Mann, der im öffentlichen und privaten Leben einen hervorragenden Platz
einnahm, er war nicht nur ein glühender Patriot, ein begeisterter, stets opferwilliger
Förderer aller wissenschaftlichen und Kunstbestrebungen seiner Zeit, er war nicht nur ein
Staatsmann, ein Mäcen und ein Wohlthäter in des Wortes schönstem Sinne — Dumba
war nebstbei auch, das wissen alle, die mit ihm verkehrten, eine überaus liebenswürdige
Natur. Wann immer irgend ein gemeinnützige Zwecke verfolgendes Unternehmen ins
Leben gerufen wurde, war es ihm ein wahres Herzensbedürfnis, es geistig und materiell
zu fördern. Welchen schönen Gebrauch hat er hierbei von seinen reichen Mitteln zu
 
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