Marc Anton Raimondi, Parisurteil.
Mit Erlaubnis vo
n R. Ederheimer.
Kupferstich (B. 245. I).
beste Marc-Anton-Sammlung, die dem Verfasser unter
die Augen gekommen sei, sich in Berlin befinde, bedarf
einer Ergänzung. Wenn die Berliner tatsächlich auch besser
ist als die Pariser — das berühmte Marc-Anton-CEuvre im
British Museum trägt den Ruhm seiner einzigartigen,
unerreichten Schönheit doch auch heute noch mit
vollem Recht.
Ohne auf moderne amerikanische Graphik hier ein-
gehen zu wollen, möchte ich mit einem Worte auf die
Holzschnitte von Henry Wolf in New York hinweisen,
die F. Keppel ausgestellt hatte. Es sind Reproduktionen
nach Bildern von Velazquez, Manet und Whistler, mit dem
Stichel in Holz gearbeitet. Sie geben alle malerische Weich-
heit und den ganzen Nuancenreichtum einer Heliogravüre,
ohne deren Tintigkeit in den Schatten zu haben. Sie sind
zum Beispiel auf dem Gebiete derManet-Reproduktion das
Vollkommenste, was mir je begegnet ist — vom tech-
nischen Standpunkt aus stupende Leistungen. E. W.
Nekrologe.
New York. — Hier starb am 14. September James
David Smillie, der Nestor der amerikanischen Radierer.
Am 16. Januar 1833 als Sohn James Smillies geboren,
hatte er Talent und Liebe zur Kunst von seinem Vater,
einem der bekanntesten amerikanischen Stahlstecher,
ererbt. Er widmete sich denn auch längere Zeit dem
Stahlstich, besonders in der Spezialität der Landschaft.
Später wandte er sich auch der Malerei zu und wurde
Mitglied der »National Academy of Design« und der
»American Water Color Society«. Seine eigentliche Kraft
war aber die Schwarz- und Weißkunst und besonders
hat er sich um die Sache der Künstlerradierung verdient
gemacht. Er war einer der Gründer des »New York
Etching Club« und das Kupferstichkabinett der New York
Public Library besitzt heute die kleine Platte, welche er,
R. Swain Gifford und Leroy M. Yale bei der ersten Ver-
sammlung des Klubs ätzten, um ihren Kollegen die Art
des Radierens vor Augen zu führen. Der Klub wirkte
jahrelang zur Förderung der Originalradierung, bis letztere
durch die reproduzierende Radierung fast ganz verdrängt
wurde. In letzteren Jahren jedoch sind hier wieder regel-
mäßig Ausstellungen gehalten worden, in welchen das
jüngere Element besonders hervortritt. Auch Kurse im
Radieren sind in verschiedenen Kunstakademien eröffnet
worden, so in der Schule der National Academy of Design
unter Leitung Smillies.
Smillie selbst zeigte als Kenner wie auch als aus-
übender Künstler eine gründliche und umfassende
Mit Erlaubnis vo
n R. Ederheimer.
Kupferstich (B. 245. I).
beste Marc-Anton-Sammlung, die dem Verfasser unter
die Augen gekommen sei, sich in Berlin befinde, bedarf
einer Ergänzung. Wenn die Berliner tatsächlich auch besser
ist als die Pariser — das berühmte Marc-Anton-CEuvre im
British Museum trägt den Ruhm seiner einzigartigen,
unerreichten Schönheit doch auch heute noch mit
vollem Recht.
Ohne auf moderne amerikanische Graphik hier ein-
gehen zu wollen, möchte ich mit einem Worte auf die
Holzschnitte von Henry Wolf in New York hinweisen,
die F. Keppel ausgestellt hatte. Es sind Reproduktionen
nach Bildern von Velazquez, Manet und Whistler, mit dem
Stichel in Holz gearbeitet. Sie geben alle malerische Weich-
heit und den ganzen Nuancenreichtum einer Heliogravüre,
ohne deren Tintigkeit in den Schatten zu haben. Sie sind
zum Beispiel auf dem Gebiete derManet-Reproduktion das
Vollkommenste, was mir je begegnet ist — vom tech-
nischen Standpunkt aus stupende Leistungen. E. W.
Nekrologe.
New York. — Hier starb am 14. September James
David Smillie, der Nestor der amerikanischen Radierer.
Am 16. Januar 1833 als Sohn James Smillies geboren,
hatte er Talent und Liebe zur Kunst von seinem Vater,
einem der bekanntesten amerikanischen Stahlstecher,
ererbt. Er widmete sich denn auch längere Zeit dem
Stahlstich, besonders in der Spezialität der Landschaft.
Später wandte er sich auch der Malerei zu und wurde
Mitglied der »National Academy of Design« und der
»American Water Color Society«. Seine eigentliche Kraft
war aber die Schwarz- und Weißkunst und besonders
hat er sich um die Sache der Künstlerradierung verdient
gemacht. Er war einer der Gründer des »New York
Etching Club« und das Kupferstichkabinett der New York
Public Library besitzt heute die kleine Platte, welche er,
R. Swain Gifford und Leroy M. Yale bei der ersten Ver-
sammlung des Klubs ätzten, um ihren Kollegen die Art
des Radierens vor Augen zu führen. Der Klub wirkte
jahrelang zur Förderung der Originalradierung, bis letztere
durch die reproduzierende Radierung fast ganz verdrängt
wurde. In letzteren Jahren jedoch sind hier wieder regel-
mäßig Ausstellungen gehalten worden, in welchen das
jüngere Element besonders hervortritt. Auch Kurse im
Radieren sind in verschiedenen Kunstakademien eröffnet
worden, so in der Schule der National Academy of Design
unter Leitung Smillies.
Smillie selbst zeigte als Kenner wie auch als aus-
übender Künstler eine gründliche und umfassende