'^'»g.der^
•»"gekehrt.
,ruckleg«nedessc
ed" deutschen W
otik und Renaissance tV
atrenaissance. Zweite '
'e 3: Barock, J%
Klassiasmus. XVI
Ho
rt diese V
eröffentlichungoi:!,!-..
gegebenen Folge ..Meistefc^
nene und äußerst nohs-enäip Ea,
nd vorzüglich ausgwiB,,^
rfällt in eine ausführliche TifeT-
auf unterrichtete, kluge «las.
ir die Geschichte des Oraacsr;
tehungsgründe der ornaraak:-.
*, — die Fragen nach Eoi- .,
r Schutz vor solchen dilti
liker als Autoren der Blätter-it
ier undJahrhunderteaZtstiii"
ne hervorragende Verleger,-»-
s wie das Laubwerk, die U
'lächenfüllung mit Geräteaidi*:--
issung. Zum Schluß gibt jbs ti"
len Abriß des OrnamenBÜe -:
s XVIII. Jahrhunderts.
Gesamten Materials anlangt, s*
: zu ein und derselben Folgigl*
:n .Meisters herrühren, entofe:-
ein selbst beisammenstebfflife
ebeneinander findet, er*»*1
ichkeit. Unübersichüich ist esai-
ices in Büchern des XVI.aiE
als auch im Verleg^«1
vorangehen. Titelblätter fe
,er nur zwei. Auf den»**;
undert einerseits und Hl*
jmmem sind *
, und des frühen
ungunnrügliC,^;;
ch ihnen hätte be, en>e»^
geschenkt werdank**
\ekture eines B**;
tatsächlich
:ufdie Bearbeitungb*
^ichsammlungJ«^^;.
äset
Inventar vonlä^l
d7n Handschriften^*
i Museum * ^
rkt:
Von den 11 Blättern der Folge der Arabeskenfriese, die auf Taf. 83,
!_3. 84, j. 2i 85, 86, !_3j 99, 6 und 103, wiedergegeben sind,
wurden 7 aus den Ambraser Bänden photographiert. 2 der bei Berliner
abgebildeten Blatter sind auch in unserer Sammlung, ohne daß sie aber
in Berliners Werk reproduziert waren. Die 4 übrigen, die in den »Vorlage-
blättern« als Beispiele der Folge der Arabeskenfriese gegeben sind, fehlen
in der Ambraser Kupferstichsammlung. 2 dieser 4 Blätter (Taf. 83. 3 und
85, v beide in der Berliner Kunstbibliothek) sind anscheinend mit einem »f«
signiert. Außer diesen 13 Blättern bei Berliner finden sich in den Klebebänden
Inv.-Nr. 6625 und 6640 nicht weniger als 34 Blätter, von denen ich glaube,
daß sie zu dieser Folge gehören. Keines dieser Blätter zeigt das »f«. Da-
gegen finden sich auf den Blättern 6625, Nr. 544 und 558 die gestochenen
Nummern »4« und »16«. Das Blatt Nr. 555 im Band 6625 trägt die
Signatur -TOM. B. F.«, das heißt: Torna Barlacchi faciebat. Es ist ein Blatt,
das weder Bartsch noch Passavant noch Nagler noch Kristeller (inThieme-
Beckers Künstlcrlexikon) bekannt ist. Nicht nur in der stecherischen Art.
sondern auch im Arabeskenmotiv aufs nächste verwandt ist das Blatt
Nr. 808 im Ambraser Kupierstichband 6640. Darauf füllt das Arabesken-
ornament einen Halbkreis. Links oben steht gestochen: »per cappelli la
meta«. (Vielleicht soll das Blatt das Muster eines jener gestickten Haar-
beutel darstellen, wie ihn etwa die nackte Schöne auf dem bekannten Bilde
des Giovanni Bellini — Francesco Bissolo ? — in der Wiener Galerie trägt.)
Außerdem zeigt das Blatt noch in der Mitte oben die Initialen T. B.
(Tommaso Barlacchi) und in der Mitte unten die Initialen E.V. (Enea Vico).
Auch dieses Blatt ist Bartsch und Passavant und Nagler und Kristeller un-
bekannt. Nun getraue ich mich nicht zu sagen, daß alle 47 Blatter (13 + 341
von Barlacchi oder dem für ihn tätigen Vico gestochen seien. Sie sind
technisch recht ungleich, bald sorgfältiger und feiner, bald unachtsamer
und gröber ausgeführt. Zu den plumpsten gehört jedenfalls das als Werk
Barlacchis gekennzeichnete. Davon, daß die Zeichen auf den beiden
Blättern auf Taf. 83, :1 und 85, 1 wirklich die Initiale -f« und als solche
die Künstlersignatur des Domenico da Sera, detto il Franciosino, bedeuten,
bin ich keineswegs überzeugt. Ich glaube, daß einmal ein »f«, das andere-
mal aber ein langes -s* gemeint ist und die Buchstaben an Stelle von
Ziffern stehen. Diese Verschiedenheit der Numerierung, zusammen mit der
Verschiedenheit der Stichtechnik, zwingt noch nicht zum Schluß auf zwei
verschiedene Serien, die dann sowohl im Ambraser Kupferstichband 6625,
wti die meisten Blätter nebeneinander eingeklebt sind, als auch von
Berliner vermengt sein müßten, sondern es kann am selben Werk von
verschiedenen Händen gearbeitet worden sein.
Taf. 87, v und 90, j,.,. Diese 4 den Ambraser Kupferstichbänden
entnommenen Blätter stammen nicht aus der Serie, die ohne Stecher- und
Verlegernamen vor der Ausgabe Hieronymus Cocks in Antwerpen er-
schienen ist. Sie gehören vielmehr eben dieser letzteren Ausgabe an, die
der Ambraser Band 6640 vollständig, samt dem Titelblatt, in fast ununter-
brochener Reihe von Nr. 783 bis 801 und unter Nr. 809 enthält.
Taf. 100, t, 2, 101, v 102, 103, l und 104. Ich gebe Berliner
vollkommen recht, daß er die Folge, der diese Blätter entnommen sind,
für das Original und die von Enea Vico gestochene Folge (Bd. XV, S. 361 ff.,
Nr. 469—490) für die Kopie hält. Ist aber der namenlose Stecher der
Originalreihe wirklich ein Italiener? Ist es nicht am Ende, wie in der
Ambraser Kupferstichsammhmg zu den ihr angehürigen Blättern von des
sehr kundigen Duchesne aine Hand dazugeschrieben ist, in der Tat
Cornelis Bos ?
Taf. 101, .,. Diese Leiste halte ich wegen des Schnurrbartes, der
den Brustwarzen entsprießenden Ranken und der schwächlich zarten
Stichelführung nicht für die Arbeit eines Italieners, sondern für die eines
Niederländers.
Taf. 174, j, o. Die Holzschnitte dieser Folge, die hier unter Hans
Liefrinck angeführt wird, sind unzweifelhaft von demselben Künstler
entworfen, der die Zeichnungen für des Cornille Grapheus Buch »Le
Triumphe d'Anvers faict ä la suseeption du Prince Philips (Philipp IL),
Prince d'Espagne 1549« (Antwerpen 1550) geliefert hat. Man vergleiche
insbesondere die Holzschnitte fol. Ai r und 04 r. Dieser in dem Buch
genannte Künstler aber ist »Pierre Coeck d'Allost«, der bekannte Maler
und Kartonzeichner. S. auch R. Hedicke, Cornelis Floris und die
Florisdekoration. Berlin Hl] 3, Taf. XLDC, Nr. 6.
Taf. 185, o. Dieser Stich des Virgil Solis, der in einer Kartusche
das Alphabet enthält, ist nicht, wie es auf Seite 177 heißt, der Ambraser
Kupferstichsammlung, wo er gar nicht vorkommt, entnommen, wohl aber
ist dies der Fall bei dem ebenfalls auf Taf. 185 wiedergegebenen Stich
desselben Künstlers. Die Vorlage zu dieser Abbildung stammt nicht aus
der Münchner Graphischen Sammlung, wie es auf Seite 177 heißt, sondern
aus der Ambraser Kupferstichsammlung, Band Inv.-Nr. 6625, Nr. 231.
Arpad Weixlgärtner.
Supplement to the Catalogue of Painters and
Draughtsmen represented in the library of Reproductions
of Pictures and Drawings formed by Sir Robert and
Lady Witt. London, privately printed 1925.
Von den Möglichkeiten eines großherzigen und weitblickenden
Patriotismus in Dingen der Kunst und der Geschichte der Kunst haben
wir bei uns zulande keinen Begriff und hatten ihn auch in besseren
Zeiten nicht. Wir denken dabei daran, was in anderen Ländern vereinte
Kräfte zur Bereicherung der Kunstsammlungen zu leisten vermocht haben,
in England der^National Arts Fonds, in Frankreich die Societe des amis
du Louvre, in den Vereinigten Staaten eine ungeheure Anzahl von
Spendern und Mäzenen, in dem kleinen Lande Dänemark zwei große
Bierbrauereien, deren Erträgnisse ausschließlich der Kunst und der
Wissenschaft dienen. Diesen großartigen Bestrebungen, deren Ergebnisse
wir mit Neid verfolgen, reiht sich die Tat eines einzelnen kunstsinnigen
Ehepaares würdig an. Sir Robert Witt in London, der zugleich Präsident
des National Arts Fonds ist, und seine Gemahlin, Lady Witt, die mit ihm
an Kunstsinn und Kenntnissen wetteifert, haben in unablässiger Arbeit
von etwa drei Jahrzehnten eine Sammlung von Reproduktionen nach
Gemälden und Zeichnungen zusammengebracht, die in ihrer Art einzig
und für die Wissenschaft der Geschichte der Kunst von der höchsten
Bedeutung ist. Der ausgezeichnete Gedanke war, etwas zu schaffen, was
es trotz manchen vortrefflichen Kunstbibliotheken vorher noch nicht
gegeben hat: eine Art von Lexikon, ein Nachschlagewerk über alle Werke
und Meister der europäischen Malerei und Zeichenkunst, möglichst voll-
ständig bis zur Mitte des XIX. Jahrhunderts und darüber hinaus eine
beträchtliche Auswahl der Schöpfungen der Gegenwart enthaltend, nach
Schulen. Meistern und innerhalb des Werks der einzelnen Künstler nach
Gegenständen geordnet. In die unzähligen Mappen, die das schöne Haus
der kunstsinnigen Besitzer anfüllen, sind nicht nur Photographien ein-
gereiht, sondern in den häufigen Fällen, als solche von einzelnen Kunst-
werken nicht erreichbar sind, auch Reproduktionen aller Art. Diese werden
aus zum Teil sehr kostbaren Veröffentlichungen, aus Zeitschriften, Mono-
graphien, Katalogen von Museen, Ausstellungen, Privatsammlungen und
Versteigerungen, herausgeschnitten und in die richtige Stelle eingefügt.
Der ungeheure Vorteil dieser Ausschnitte liegt darin, daß man sich
Zusammengehöriges nicht wie in anderen Kunstbibliotheken aus den
verschiedensten Büchern und Zeitschriften zusammensuchen muß,
sondern daß man es ohne alle Mühe schon zusammen findet. Welche
Erleichterung für besondere Studien auf dem Gebiete der Kunstgeschichte
dies bedeutet, davon hat sich wohl jeder Forscher überzeugt, der das Glück
genossen hat, von der idealen Gastfreundschaft der Wittschcn Bibliothek
Gebrauch machen zu dürfen. Der Schreiber dieser Zeilen hat selbst die
Erfahrung gemacht, daß auch der Spezialist hier Dinge zu finden vermag,
die er entweder überhaupt übersehen hätte oder denen er mit vieler
Mühe und Zeitaufwand hätte nachgehen müssen. Jeder wird hier auf
seine Rechnung kommen: der Vertreter der allgemeinen Kunstgeschichte,
der hier alles findet, was er zur Darstellung der Entwicklung der
europäischen Malerei und Zeichenkunst braucht und der besonders auch
von einem in Aussicht genommenen Kataloge der Gegenstände großen
Nutzen hätte, der Kenner, der hier über ein außerordentlich großes
Material zum Zwecke von Vergleichungen und Bestimmungen verfügt,
der Sammler und der Händler, die hier unter anderem den Wechsel der
Besitzer eines Kunstwerks mit Leichtigkeit verfolgen und die Herkunft
feststellen können, der Kunstfreund und Liebhaber, der ohne jede Mühe
seinen Lieblingsmeister, ja sein Lieblingsbild aufsuchen kann. Allen
diesen steht dank der Liberalitat der Besitzer die Sammlung offen. Ein
45 —
•»"gekehrt.
,ruckleg«nedessc
ed" deutschen W
otik und Renaissance tV
atrenaissance. Zweite '
'e 3: Barock, J%
Klassiasmus. XVI
Ho
rt diese V
eröffentlichungoi:!,!-..
gegebenen Folge ..Meistefc^
nene und äußerst nohs-enäip Ea,
nd vorzüglich ausgwiB,,^
rfällt in eine ausführliche TifeT-
auf unterrichtete, kluge «las.
ir die Geschichte des Oraacsr;
tehungsgründe der ornaraak:-.
*, — die Fragen nach Eoi- .,
r Schutz vor solchen dilti
liker als Autoren der Blätter-it
ier undJahrhunderteaZtstiii"
ne hervorragende Verleger,-»-
s wie das Laubwerk, die U
'lächenfüllung mit Geräteaidi*:--
issung. Zum Schluß gibt jbs ti"
len Abriß des OrnamenBÜe -:
s XVIII. Jahrhunderts.
Gesamten Materials anlangt, s*
: zu ein und derselben Folgigl*
:n .Meisters herrühren, entofe:-
ein selbst beisammenstebfflife
ebeneinander findet, er*»*1
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ices in Büchern des XVI.aiE
als auch im Verleg^«1
vorangehen. Titelblätter fe
,er nur zwei. Auf den»**;
undert einerseits und Hl*
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ungunnrügliC,^;;
ch ihnen hätte be, en>e»^
geschenkt werdank**
\ekture eines B**;
tatsächlich
:ufdie Bearbeitungb*
^ichsammlungJ«^^;.
äset
Inventar vonlä^l
d7n Handschriften^*
i Museum * ^
rkt:
Von den 11 Blättern der Folge der Arabeskenfriese, die auf Taf. 83,
!_3. 84, j. 2i 85, 86, !_3j 99, 6 und 103, wiedergegeben sind,
wurden 7 aus den Ambraser Bänden photographiert. 2 der bei Berliner
abgebildeten Blatter sind auch in unserer Sammlung, ohne daß sie aber
in Berliners Werk reproduziert waren. Die 4 übrigen, die in den »Vorlage-
blättern« als Beispiele der Folge der Arabeskenfriese gegeben sind, fehlen
in der Ambraser Kupferstichsammlung. 2 dieser 4 Blätter (Taf. 83. 3 und
85, v beide in der Berliner Kunstbibliothek) sind anscheinend mit einem »f«
signiert. Außer diesen 13 Blättern bei Berliner finden sich in den Klebebänden
Inv.-Nr. 6625 und 6640 nicht weniger als 34 Blätter, von denen ich glaube,
daß sie zu dieser Folge gehören. Keines dieser Blätter zeigt das »f«. Da-
gegen finden sich auf den Blättern 6625, Nr. 544 und 558 die gestochenen
Nummern »4« und »16«. Das Blatt Nr. 555 im Band 6625 trägt die
Signatur -TOM. B. F.«, das heißt: Torna Barlacchi faciebat. Es ist ein Blatt,
das weder Bartsch noch Passavant noch Nagler noch Kristeller (inThieme-
Beckers Künstlcrlexikon) bekannt ist. Nicht nur in der stecherischen Art.
sondern auch im Arabeskenmotiv aufs nächste verwandt ist das Blatt
Nr. 808 im Ambraser Kupierstichband 6640. Darauf füllt das Arabesken-
ornament einen Halbkreis. Links oben steht gestochen: »per cappelli la
meta«. (Vielleicht soll das Blatt das Muster eines jener gestickten Haar-
beutel darstellen, wie ihn etwa die nackte Schöne auf dem bekannten Bilde
des Giovanni Bellini — Francesco Bissolo ? — in der Wiener Galerie trägt.)
Außerdem zeigt das Blatt noch in der Mitte oben die Initialen T. B.
(Tommaso Barlacchi) und in der Mitte unten die Initialen E.V. (Enea Vico).
Auch dieses Blatt ist Bartsch und Passavant und Nagler und Kristeller un-
bekannt. Nun getraue ich mich nicht zu sagen, daß alle 47 Blatter (13 + 341
von Barlacchi oder dem für ihn tätigen Vico gestochen seien. Sie sind
technisch recht ungleich, bald sorgfältiger und feiner, bald unachtsamer
und gröber ausgeführt. Zu den plumpsten gehört jedenfalls das als Werk
Barlacchis gekennzeichnete. Davon, daß die Zeichen auf den beiden
Blättern auf Taf. 83, :1 und 85, 1 wirklich die Initiale -f« und als solche
die Künstlersignatur des Domenico da Sera, detto il Franciosino, bedeuten,
bin ich keineswegs überzeugt. Ich glaube, daß einmal ein »f«, das andere-
mal aber ein langes -s* gemeint ist und die Buchstaben an Stelle von
Ziffern stehen. Diese Verschiedenheit der Numerierung, zusammen mit der
Verschiedenheit der Stichtechnik, zwingt noch nicht zum Schluß auf zwei
verschiedene Serien, die dann sowohl im Ambraser Kupferstichband 6625,
wti die meisten Blätter nebeneinander eingeklebt sind, als auch von
Berliner vermengt sein müßten, sondern es kann am selben Werk von
verschiedenen Händen gearbeitet worden sein.
Taf. 87, v und 90, j,.,. Diese 4 den Ambraser Kupferstichbänden
entnommenen Blätter stammen nicht aus der Serie, die ohne Stecher- und
Verlegernamen vor der Ausgabe Hieronymus Cocks in Antwerpen er-
schienen ist. Sie gehören vielmehr eben dieser letzteren Ausgabe an, die
der Ambraser Band 6640 vollständig, samt dem Titelblatt, in fast ununter-
brochener Reihe von Nr. 783 bis 801 und unter Nr. 809 enthält.
Taf. 100, t, 2, 101, v 102, 103, l und 104. Ich gebe Berliner
vollkommen recht, daß er die Folge, der diese Blätter entnommen sind,
für das Original und die von Enea Vico gestochene Folge (Bd. XV, S. 361 ff.,
Nr. 469—490) für die Kopie hält. Ist aber der namenlose Stecher der
Originalreihe wirklich ein Italiener? Ist es nicht am Ende, wie in der
Ambraser Kupferstichsammhmg zu den ihr angehürigen Blättern von des
sehr kundigen Duchesne aine Hand dazugeschrieben ist, in der Tat
Cornelis Bos ?
Taf. 101, .,. Diese Leiste halte ich wegen des Schnurrbartes, der
den Brustwarzen entsprießenden Ranken und der schwächlich zarten
Stichelführung nicht für die Arbeit eines Italieners, sondern für die eines
Niederländers.
Taf. 174, j, o. Die Holzschnitte dieser Folge, die hier unter Hans
Liefrinck angeführt wird, sind unzweifelhaft von demselben Künstler
entworfen, der die Zeichnungen für des Cornille Grapheus Buch »Le
Triumphe d'Anvers faict ä la suseeption du Prince Philips (Philipp IL),
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insbesondere die Holzschnitte fol. Ai r und 04 r. Dieser in dem Buch
genannte Künstler aber ist »Pierre Coeck d'Allost«, der bekannte Maler
und Kartonzeichner. S. auch R. Hedicke, Cornelis Floris und die
Florisdekoration. Berlin Hl] 3, Taf. XLDC, Nr. 6.
Taf. 185, o. Dieser Stich des Virgil Solis, der in einer Kartusche
das Alphabet enthält, ist nicht, wie es auf Seite 177 heißt, der Ambraser
Kupferstichsammlung, wo er gar nicht vorkommt, entnommen, wohl aber
ist dies der Fall bei dem ebenfalls auf Taf. 185 wiedergegebenen Stich
desselben Künstlers. Die Vorlage zu dieser Abbildung stammt nicht aus
der Münchner Graphischen Sammlung, wie es auf Seite 177 heißt, sondern
aus der Ambraser Kupferstichsammlung, Band Inv.-Nr. 6625, Nr. 231.
Arpad Weixlgärtner.
Supplement to the Catalogue of Painters and
Draughtsmen represented in the library of Reproductions
of Pictures and Drawings formed by Sir Robert and
Lady Witt. London, privately printed 1925.
Von den Möglichkeiten eines großherzigen und weitblickenden
Patriotismus in Dingen der Kunst und der Geschichte der Kunst haben
wir bei uns zulande keinen Begriff und hatten ihn auch in besseren
Zeiten nicht. Wir denken dabei daran, was in anderen Ländern vereinte
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in England der^National Arts Fonds, in Frankreich die Societe des amis
du Louvre, in den Vereinigten Staaten eine ungeheure Anzahl von
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Ehepaares würdig an. Sir Robert Witt in London, der zugleich Präsident
des National Arts Fonds ist, und seine Gemahlin, Lady Witt, die mit ihm
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von etwa drei Jahrzehnten eine Sammlung von Reproduktionen nach
Gemälden und Zeichnungen zusammengebracht, die in ihrer Art einzig
und für die Wissenschaft der Geschichte der Kunst von der höchsten
Bedeutung ist. Der ausgezeichnete Gedanke war, etwas zu schaffen, was
es trotz manchen vortrefflichen Kunstbibliotheken vorher noch nicht
gegeben hat: eine Art von Lexikon, ein Nachschlagewerk über alle Werke
und Meister der europäischen Malerei und Zeichenkunst, möglichst voll-
ständig bis zur Mitte des XIX. Jahrhunderts und darüber hinaus eine
beträchtliche Auswahl der Schöpfungen der Gegenwart enthaltend, nach
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der kunstsinnigen Besitzer anfüllen, sind nicht nur Photographien ein-
gereiht, sondern in den häufigen Fällen, als solche von einzelnen Kunst-
werken nicht erreichbar sind, auch Reproduktionen aller Art. Diese werden
aus zum Teil sehr kostbaren Veröffentlichungen, aus Zeitschriften, Mono-
graphien, Katalogen von Museen, Ausstellungen, Privatsammlungen und
Versteigerungen, herausgeschnitten und in die richtige Stelle eingefügt.
Der ungeheure Vorteil dieser Ausschnitte liegt darin, daß man sich
Zusammengehöriges nicht wie in anderen Kunstbibliotheken aus den
verschiedensten Büchern und Zeitschriften zusammensuchen muß,
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Erleichterung für besondere Studien auf dem Gebiete der Kunstgeschichte
dies bedeutet, davon hat sich wohl jeder Forscher überzeugt, der das Glück
genossen hat, von der idealen Gastfreundschaft der Wittschcn Bibliothek
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Erfahrung gemacht, daß auch der Spezialist hier Dinge zu finden vermag,
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europäischen Malerei und Zeichenkunst braucht und der besonders auch
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der Sammler und der Händler, die hier unter anderem den Wechsel der
Besitzer eines Kunstwerks mit Leichtigkeit verfolgen und die Herkunft
feststellen können, der Kunstfreund und Liebhaber, der ohne jede Mühe
seinen Lieblingsmeister, ja sein Lieblingsbild aufsuchen kann. Allen
diesen steht dank der Liberalitat der Besitzer die Sammlung offen. Ein
45 —