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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.6495#0059
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Reitern mit Recht für VVechtlin in Anspruch genommen wird (Röttinger, S. 6 f.), lieiert keine andere Arbeit Wechtlins
überzeugenderes Beweismaterial als dieser neue Helldunkelschnitt. Die Ähnlichkeit in der Behandlung der flatternden
Mäntel und Gewandmuscheln, der landschaftlichen Motive, sogar des Christophoruskopfes mit dem Kopf des Reiters zur
Linken springt in die Augen.

Daß das Blatt mit dem Bild des Schutzheiligen, dessen Anschauen vor jähem Tod und Seelenverdammnis bewahrte,
diesem frommen Glauben zu häufigem Gebrauch gedient hat, bekundet noch jetzt die hierdurch beeinträchtigte Erhaltung
dieses Unikums. Ernst Redslob.

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Abb. 1. Meister Die heilige Ursula. Kupferstich.

Abb. 2. MeisteiyV^, Wiederholung des nebenstehenden Blattes.
Kupferstich.

Der Kupferstich der heiligen Ursula des Meisters wurde von Bartsch im Peintre-Graveur, Bd. VI, S. 371, Nr. 10,

beschrieben. Im Anschluß an das Oeuvre dieses Meisters beschreiben Passavant im Peintre-Graveur, Bd. II, S. 170, Nr. 10,
undNaglerindenMonogrammisten,Bd.IV, S.712,
Nr. 10 f., eine täuschende Kopie des Blattes.

Die Beschreibung des Originalblattes
deckt sich mit den Eigentümlichkeiten eines
Blattes aus der Kupferstichsammlung der
früheren Hotbibliothek, während sich die Kopie
mit einem Exemplar der alten Albertina identi-
fizieren läßt. Letzteres war auch bereits in

deren Aufstellung als Kopie vermerkt. Der Abb. 3. Meister\M"T, Kopf
genaue Vergleich der beiden Blätter (Abb. 1 der heiligen Katharina (Ein-
und 2) ergibt jedoch ein von der bisherigen zelheit aus dem Kupferstich).

— 55 —

Auffassung abweichendes Resultat.

Die Kopie zeigt außer den von Passavant
und Nagler beschriebenen Merkmalen auch
noch weitere, wesentliche Unterschiede. Der
Gesichtsausdruck ist — im Gegensatz zu den
weichen, rundlichen Zügen des zweifellosen
Originalblattes — streng und kühl, und die
Behandlung des Ohres ist ganz verschieden.
Während das erste Blatt eine ovale, anatomisch
korrekt an den Kopf gesetzte Ohrmuschel auf-
weist, ist die des zweiten Blattes eigenartig,
 
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