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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.6495#0061
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Abb. 4. Cranach: Detail aus dem Porträt
eines Humanisten (Winterthur). Gemälde.

Abb. 3. Cranach: Mittelstück der Sonntags-
tafel aus dem Missale Pataviense, 1503.

genarrte Eule auf dem vor kurzem auf-
gefundenen Porträt eines österreichischen
Gelehrten bei Reinhardt in Winterthur (Abb.
in »Kunst und Künstler«, 1926) ein Ver-
gleichsöbjekt (Abb. 3 u.4). Eine ganz ähnliche
Eule tliegt auch aus dem vom Jahre 1502
datierten Bilde des »heiligen Hieronymus im
Walde •<. das kürzlich vom Linzer Bischofs-
palais ins Wiener Kunsthistorische Museum
gekommen ist. Interessanterweise kommt
das Motiv auch noch auf einer relativ späten,
nämlich 1522 datierbaren Arbeit Cranachs,

einem Titelholzschnitt mit dem Druckerzeichen Johann Grünebergs vor. (Abb. bei
Lippmann.)

Die Kanonkreuzigung sprach zuerst Dodgson. zugleich mit einem im
Entwurf schwungvolleren Exemplar in Dresden, Cranach zu. Die'Ähnlichkeit, sofern
man sich nicht mit der schlagenden Überzeugungskraft des Gesamteindruckes begnügen will, ist vollkommen in diesen
Beispielen: dem Gesicht Christi mit der gebogenen Nase, den zwei ungleichen Haarmangen rechts und links, dem dicken
Leib und den dünnen Armen. All dies stimmt auch für die Berliner Kreuzigung (P.IV, 40,1), wozu noch die starke Betonung
der Leistenlinie kommt (Abb. 6). Diese, die den Bauch etwas sackartig erscheinen läßt, und die Form der tief in den
Rücken hineinreichenden dicken Brust begegnen uns auch auf dem Bilde des heiligen Hieronymus im Walde aus dem
Linzer Bischofspalais, dessen Gegenüberstellung wohl auch durch die Gleichheit der aus dem Tuchzipfel gemachten
Masche überrascht (Abb. 5). Die gebogene Nase Christi kehrt auch auf dem Schleißheimer Bild wieder und dort liegt auch
knapp am Kreuzesstamm ein verwester Schädel, der zum Johannes ganz ebenso aufblickt, wie auf unserem Kanon-
bild und doch zur Bildebene anders liegt. Dann Mariens zwei Kopftücher, ihre Haltung und die des Johannes mit der
charakteristischen Handverschränkung wie in Schleißheim, das käppchenartige Stirnhaar des Johannes usw.

Nicht unerwähnt möchte ich hier lassen, daß die Photographie, die der Reproduktion zugrunde liegt, die Gollobs
Buch vorangestellt ist, von ungelenker Hand ausgiebig überzeichnet ist.

Nun soll sich aber in dem von Gollob zusammengestellten Werk des J. C. dreimal dessen Signatur finden. Es ist
daher notwendig, noch auf die behaupteten Signaturen einzugehen.

Ich glaube, ein Blick auf den Gelehrten aus Brandts »Narren-
schiff«, Basel 1494 (aber nicht der Augsburger Ausgabel und das
Wiener Blatt des behaupteten Meisters J. C. genügt, um diese
Signatur auf dem Türl nicht mehr zu sehen. Die Signatur ist nämlich
in Wirklichkeit der Beschlag eines Schlüsselloches und ein runder

Abb. 5. Cranach: Detail aus dem Bilde Hieronymus im Walde,
dat. 1502.

Abb. 6. Cranach: Detail aus der Kanonkreuzigung des Missale
Pataviense von 1503.

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