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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.6495#0065
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Henrik Cornell, Biblia Pauperum.

Stockholm, 1925; Kunsthistorisches Institut, Gustavianum, Upsala, Schw eden. Preis M 90--

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Die wissenschaftliche Forschung hat den beiden typologischen Hauptwerken des ausgehenden Mittelalters, der
Biblia Pauperum und dem Speculum Humanae Salvationis, nicht das gleiche Maß an Interesse zugewandt. Während wir
von der BibliaPauperum vollständige Wiedergaben von vier verschiedenen Hss.und von mehreren Drucken besitzen,ist von
den zahlreichen Codices des Speculum nicht eine einzige Sonderpublikation gemacht worden. Anderseits hat jedoch gerade
das Speculum durch die umfassenden Untersuchungen von Lutz und Perdrizet längst eine in vieler Hinsicht abschließende
Bearbeitung erfahren, wohingegen die den einzelnen Ausgaben der B. P. vorangestellten Einleitungen sämtlich den
Charakter vorläufiger Untersuchungen tragen. Diese empfindliche Lücke ist durch die eingehenden Studien von Henrik
Cornell ausgefüllt worden, dessen großangelegte Publikation der B. P. heute vorliegt. Soweit zur Stellung des Werkes
in der Spezialliteratur.

Das Hauptverdienst des Verfassers liegt darin, daß er als erster eine weitgehende Ordnung in das umfangreiche
Material von Hss. und Drucken gebracht hat. Schreiber und Gabelentz haben vor ihm den Versuch unternommen, aber
ohne rechtes Ergebnis. Die Methoden, die sie wählten, erwiesen sich als unzweckmäßig. Dies hat folgende Gründe: Die
B. P. besteht aus einem Zyklus von Bildgruppen — ursprünglich 38 an Zahl —, von denen jede eine in sich abge-
schlossene typologische Einheit bildet; als durchlaufendes Thema: die Ereignisse des Lebens Jesu von der Verkündigung bis
zur Ausgießung des hl. Geistes und der Krönung Mariae.Jede dieser Einheiten besteht aus den gleichen Elementen: aus einer
neutestamentlichen Szene, deren zwei aus dem alten Testament geschöpfte Vorbilder mitsamt ihren Lektionen, zu jedem
dieser Bilder ein Titulus und schließlich vier Propheten mit je einem Spruch. Die Gruppierung dieser verschiedenen Faktoren
auf die Codexseite kann auf sehr verschiedene Weise gelöst werden. Da Unterschiede in der Art der Seitenaufteilung
am ehesten in die Augen springen und somit zur Ordnung des Hss.-Materials am leichtesten eine Handhabe bieten, so
ist es durchaus verständlich, daß Schreiber, als er als erster sich an die Untersuchung machte, nach diesem Gruppierungs-
prinzip verfuhr. Wie wenig aber dieser Weg zu einer feineren Differenzierung führen konnte, zeigt die von Cornell

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Abb. 1. München, Staatsbibliothek: Clm. 23425, fol. lv und Olm. 4523, fol. 4SV.

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