Natur_ j,at Zimmermann berichtet. Böttger wollte zeitweise »unter andern einen Theil davon nach Dressden Ziehen,
umb daselbst vor Ihro Majt. allein arbeiten Zulassen; weiln die Personen, Zu denen Er das Vertrauen hat, daß sie das
embellissement verstehen; als da sind, Leplat und Irminger, in Dressden wohnen, und Zu rechter Zeit nicht allemahl Zu
Meissen seyn; die rohen Gefäße aber, so da embelliret werden sollen, hin- und wieder nicht geführet werden können.' 1
.-- Walter Holzhausen.
i Steinbruck . . . Nachrichten ... 1717. S. 2r>S.
Neues über ein Wappen von Hans Burgkmair.
In der Exlibrissammlung des British Museum, aus dem Besitz von Sir A. Wollaston Franks (f 1897) befindet sich
in zwei Exemplaren (Deutsche Exlibris, Bd. 7, Nr. 3545-6) das seltene Wappen des Geschlechtes Schenk, welches
schon an verschiedenen, nicht gerade leicht zugänglichen Stellen Hans Burgkmair d. Ä. zugeschrieben worden ist,1 und
zwar zuerst bestimmt von Röttinger, der um 1900 in einem Brief an Karl Emich Graf zu Leiningen-Westerburg diesen
Hans Burgkmair, Wappen des Wolfgang Maen und des Geschlechtes Schenk. Holzschnitte.
Namen nannte und für die Entstehung des Blattes die zwanziger Jahre des XVI. Jahrhunderts annahm. Das Wappen war
schon 1883 in Hirths Formenschatz, Nr. 41, als Werk eines unbekannten Meisters (Burgkmair?) um 1515—1530 ver-
kleinert abgebildet worden.
Das von Leiningen-Westerburg nach dem Exemplar in seiner eigenen Sammlung — jetzt im Germanischen
Museum — abgebildete Wappen ist wie Nr. 3545 des British Museum schwarzweiß. Nr. 3546, ein älteres, auf besseres
Papier gedrucktes Exemplar, ist dagegen koloriert, ohne Zweifel mit den richtigen heraldischen Farben, und zwar so,
daß die Kanne weiß, die Pfeile rot auf grünem Feld stehen, während in der Helmzier der Pfeil wieder rot, der Becher
blau koloriert ist, die Helmdecke grün, der Helm selbst stahlblau. Leiningen-Westerburg erwähnt ein Wappenbuch von
1560, in dem das Wappen dieses altbayrischen Geschlechts vorkommt, nennt aber keine Farben.
Hildegard Zimmermann betont schon die Ähnlichkeit dieses Wappens mit dem des Wolfgang Maen,2 welche mir
unabhängig aufgefallen war, gibt aber dafür eine nicht ganz richtige Erklärung. »Zu dem genannten Exlibris des
W. Maen gesellt sich das Exlibris Schenk . . . Schildform, Helm und Helmdecken beider Wappen sind einander völlig
gleich, außerdem entspricht sich die Haltung der Puppen. Da aber in beiden Fällen die Puppen mit außerordentlich
1 Zeitschrift für ßücherzeichen. Berlin 1900, XVI, S. 112 (mit Abbildung); H. Zimmermann, Die deutsche Buchillustration, herausgegeben
von M. Geisberg, Heft 2, S. 5.
- In Basel (Pass. III, 282, 123; abgebildet von Geisberg, Nr. 534 im Bilderkatalog).
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umb daselbst vor Ihro Majt. allein arbeiten Zulassen; weiln die Personen, Zu denen Er das Vertrauen hat, daß sie das
embellissement verstehen; als da sind, Leplat und Irminger, in Dressden wohnen, und Zu rechter Zeit nicht allemahl Zu
Meissen seyn; die rohen Gefäße aber, so da embelliret werden sollen, hin- und wieder nicht geführet werden können.' 1
.-- Walter Holzhausen.
i Steinbruck . . . Nachrichten ... 1717. S. 2r>S.
Neues über ein Wappen von Hans Burgkmair.
In der Exlibrissammlung des British Museum, aus dem Besitz von Sir A. Wollaston Franks (f 1897) befindet sich
in zwei Exemplaren (Deutsche Exlibris, Bd. 7, Nr. 3545-6) das seltene Wappen des Geschlechtes Schenk, welches
schon an verschiedenen, nicht gerade leicht zugänglichen Stellen Hans Burgkmair d. Ä. zugeschrieben worden ist,1 und
zwar zuerst bestimmt von Röttinger, der um 1900 in einem Brief an Karl Emich Graf zu Leiningen-Westerburg diesen
Hans Burgkmair, Wappen des Wolfgang Maen und des Geschlechtes Schenk. Holzschnitte.
Namen nannte und für die Entstehung des Blattes die zwanziger Jahre des XVI. Jahrhunderts annahm. Das Wappen war
schon 1883 in Hirths Formenschatz, Nr. 41, als Werk eines unbekannten Meisters (Burgkmair?) um 1515—1530 ver-
kleinert abgebildet worden.
Das von Leiningen-Westerburg nach dem Exemplar in seiner eigenen Sammlung — jetzt im Germanischen
Museum — abgebildete Wappen ist wie Nr. 3545 des British Museum schwarzweiß. Nr. 3546, ein älteres, auf besseres
Papier gedrucktes Exemplar, ist dagegen koloriert, ohne Zweifel mit den richtigen heraldischen Farben, und zwar so,
daß die Kanne weiß, die Pfeile rot auf grünem Feld stehen, während in der Helmzier der Pfeil wieder rot, der Becher
blau koloriert ist, die Helmdecke grün, der Helm selbst stahlblau. Leiningen-Westerburg erwähnt ein Wappenbuch von
1560, in dem das Wappen dieses altbayrischen Geschlechts vorkommt, nennt aber keine Farben.
Hildegard Zimmermann betont schon die Ähnlichkeit dieses Wappens mit dem des Wolfgang Maen,2 welche mir
unabhängig aufgefallen war, gibt aber dafür eine nicht ganz richtige Erklärung. »Zu dem genannten Exlibris des
W. Maen gesellt sich das Exlibris Schenk . . . Schildform, Helm und Helmdecken beider Wappen sind einander völlig
gleich, außerdem entspricht sich die Haltung der Puppen. Da aber in beiden Fällen die Puppen mit außerordentlich
1 Zeitschrift für ßücherzeichen. Berlin 1900, XVI, S. 112 (mit Abbildung); H. Zimmermann, Die deutsche Buchillustration, herausgegeben
von M. Geisberg, Heft 2, S. 5.
- In Basel (Pass. III, 282, 123; abgebildet von Geisberg, Nr. 534 im Bilderkatalog).
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