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AN

ALEXANDER CONZE.

Jus war um Ostern 1805, mein lieber Freund, als ich in deinem traulichen
Häuschen 'Klein aber Mein' zu Giebichenstein dir und dem theuren Manne,
dessen Andenken dies Werk gewidmet ist, den Plan desselben vorlegte. Uass
es an der Zeit sei, endlich einmal die Reste des Parthenon zu sammeln, dafür
war ich' von vornherein eurer Zustimmung gewis. Nachdem die Aufräninungen
auf der Akropolis so weit gefördert sind, dass auf neue Funde verschütteter
Reste kaum noch zu hoffen ist, und nachdem die Sammlungen Europas so eifrig
durchforscht worden sind, dass auch hier sich kaum noch eine erhebliche wei-
tere Ausbeute erwarten lässt, gibt es keine Entschuldigung mehr eine Arbeit zu
verschieben, welche uns den eigentlichen Mittel- und Glanzpunkt der griechischen
Kunstgeschichte in seiner Gesammtheit erst kennen lehren soll. Ein Nicht-
archäologe wird es kaum fassen können, dass von Phidias einzigem erhaltenen
Meisterwerk keine vollständige Publication existiert, ja dass viele Fragmente
noch gar nicht abgebildet, sondern nur durch mehr oder weniger mangelhafte
und einander widersprechende Beschreibungen bekannt sind. Das Bedürfnis ist
ja auch von archäologischer Seite so wenig verkannt worden — wer hätte es
bei Vorlesungen oder kunsthistorischen Forschungen nicht empfunden? — wie
man über die Methode das Werk anzugreifen im Zweifel sein konnte. Bald
nach dem Wiederauftauchen der lange verschollenen carreyschen Zeichnungen
in der Pariser Bibliothek entwarf der praktische Millin einen Plan, über den
er in den Manumens antiques II, 44 folgendennassen berichtet: J'ai le projet
de rituhlir, autant qiCü sera possible, lou-s les has-rcliefs du Parthenon, en
russemblanl les fragmetis epars dans les differens eabinets, les pläfres qui sont au
Musee des arte, et en m'aidant de Fouvrage de Stuart; les dessi?is de la Biblio-
theque serviront a indiquer la plaee qii oecupoient les fragmens qui existent dans
les eabinets, et ä restituer quelques attributs. Gel ouvrage sera intitule le
Parthenon. Les dessins seront executes par M. Dubois, jeune artiste qui a
beaueoup de goüt, de talent, et de connoissanee de Tantique. Weshalb dieser
Plan nicht zur Ausführung kam, ist mir nicht bekannt; vielleicht weil die
Ueberführnng der meisten Reste durch Lord Elgin nach London die Aussiebt
eröffnete das Werk ganz auf neuen sichreren Grundlagen aufzubauen. Die
 
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