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Vorwort

Diese Grundsatzentscheidung zwingt, so scheint es mir, nun aber auch dazu, die ganz
sicher nicht zum Rektorbuch gehörigen Promotionsnotizen, die nicht allzu umfang-
reich sind, hier erneut abzudrucken, obwohl sie schon in, wie sich zeigte, verläßlicher
Weise von G. Toepke in seiner Matrikeledition (Bd. 2) ediert wurden. Freilich sind die
Bearbeiter hier vom Prinzip eines diplomatischen Abdruckes des fortlaufenden Textes,
so, wie er im Codex zu finden ist, am deutlichsten abgewichen. Da der bei der
ursprünglichen Anlage des Codex dafür vorgesehene Platz (für Doktoren fol. 13r - 16v,
für Bakkalare fol. IT- 22*) auf die Dauer (bei den Bakkalaren seit 1441, bei den Dokto-
ren und Lizentiaten seit 1464) für diesen Zweck nicht mehr ausreichte, haben spätere
Dekane anschließend zuerst auf späteren Seiten (fol 101r - 102"), danach auch auf den
vorangehenden Blättern in Lücken des schon geschriebenen Textes und auf freien
Stellen Eintragungen vorgenommen, die schließlich fast willkürlich über den Codex
gestreut wurden. Wenn man diese Splitter jetzt exakt an ihrer Stelle abdruckte, würden
sie teilweise den Zusammenhang anderer Texte brutal zerschneiden. Da aber eine
Edition ohnedies kein Faksimile ersetzen kann, wurde hier eine vorsichtige Zusam-
menfassung solcher verstreuter Notizen zu „Eintragsnestern" versucht, die in etwa an
dem Ort plaziert wurden, wo sie hinzugehören scheinen (im einzelnen vgl. künftig den
editorischen Nachbericht!), ein Verfahren, das gewiß schwerwiegenden Einwänden
offen ist, das aber vertretbar erscheint, weil es im größtmöglichen Umfang die Gestalt
des vorliegenden Amtsbuches im Druck wiedergibt. Die Namen der Promovenden
und der Promotoren werden jedenfalls über das Register leicht auffindbar sein, ein
chronologisches Verzeichnis der Einträge wird es darüber hinaus auch erlauben, die
Zeitreihe zu rekonstruieren. Durch eine besondere Numerierung, die neben der
Haupteintragsnummer des „Nestes" dem Einzeleintrag eine weitere, nachgeordnete
Numerierung beifügt, wurde versucht, in dem scheinbaren Chaos weitere Orientie-
rungshilfen, vor allem Zitationshilfen bereitzustellen.

Der vorliegende Teilband muß auf wesentliche Hilfen zur Erschließung des Textes vor-
läufig noch vertrösten, auf den knappen Sachkommentar und die ausführlichen Regi-
ster, doch soll die abschließende Lieferung in absehbarer Zeit erscheinen. In diesem
künftigen Faszikel wird dann ein ausführlicher „editorischer Nachbericht" eine
genauere Beschreibung der Quelle selbst geben und im einzelnen vorstellen, was hier
nur summarisch angedeutet wird.

Hier wird ausschließlich der „authentische" Text der ersten 44 Folien der Pergament-
handschrift des Universitätsarchivs vorgelegt, der von den Bearbeitern in Sinn-
abschnitte zerlegt (die der leichteren Zitierung wegen durch fortlaufende Nummern
gekennzeichnet sind) und durch eingehende Regesten in deutscher Sprache auch
inhaltlich erschlossen wurde. Der edierte Text ist typographisch durch eine gerade
Grundschrift ausgezeichnet, die auch für die (durch Sternchenanmerkungen in einem
eigenen Apparat am Fuß der einzelnen Nummern ausgeworfenen) lateinischen Rand-
bemerkungen der Vorlage etwas verkleinert wiederkehrt. Halbfett werden jene Worte
hervorgehoben, die im Manuskript in Auszeichnungsschrift zu finden oder als Über-
schriften deutlich erkennbar sind. Durch eckige Klammern wurden jeweils Zusätze
einer merklich späteren Hand im fortlaufenden Text kenntlich gemacht. Die Regesten
 
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